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Prime Time

Prime Time

Titel: Prime Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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das Gesicht des Highlanders ebenso hilflos zurück, wie es am Tag zuvor gewesen war. Schweiß trat ihm auf die Stirn, und seine Haare klebten am Kopf.
    »Wozu?«
    »Zu Michelle!«, schleuderte ihm Karin Bellhorn entgegen.
    »Jetzt beruhigen Sie sich. Ich will doch nur das Beste aus der Sache machen.«
    »Er hat Michelle gekündigt«, sagte Karin zu den anderen und zeigte dabei auf den Highlander. Sie sah jeden einzeln an. »Er hat ihr nach der letzten Aufnahme gekündigt, und jetzt tut er so, als wäre nichts gewesen.«
    Mariana von Berlitz stand langsam auf, jedoch ohne den Blick vom Highlander abzuwenden.
    »Deshalb also«, sagte sie. »Deshalb also wollte Michelle erzählen, dass Sie …«
    »Still jetzt«, kreischte der Highlander und versuchte aufzustehen, woran ihn aber der Koffer auf seinem Schoß hinderte. »Sie wollte erzählen, dass sie beide was miteinander gehabt hatten«, fuhr Mariana unaufhaltsam fort, »und wir wissen alle, was dann mit Ihnen geschehen wäre.«
    Diesmal wog die Stille noch schwerer. Der Highlander war zum Chef befördert worden, nachdem sein Vorgänger überstürzt gehen musste. Der Grund für den raschen Abgang war ein genauestens beobachteter Geschlechtsverkehr während eines Weihnachtsessens mit einem der Profiler der Firma gewesen.
    Anne Snapphane starrte auf die verschwitzten Haare ihres Chefs und spürte seine Pein, die Furcht davor, seine Position zu verlieren.
    »Sie hat gelogen«, brachte er noch heraus, »ich habe nie und würde nie …«
    »Das spielt doch keine Rolle«, sagte Mariana tonlos. »Sie hätte in irgendeiner Zeitung darüber geredet, und dann wären Sie erledigt gewesen.«
    An der Innenseite der Küchenfenster lief das Wasser herunter. Auf dem Herd standen die Kartoffeln für das Sonntagsessen und kochten wie wild – niemand hatte die Hitze niedriger gestellt.
    Thomas lief schnell hin, als ob die letzten eiligen Schritte noch einen Unterschied machen würden. Dann zog er den Topf von der Platte und hob den Deckel. Das Wasser war nahezu verdampft, die zerkochten Kartoffeln waren zum Teil am Boden des Topfes festgebrannt. Er fluchte leise, wahrscheinlich würde auch das aus irgendeinem Grund seine Schuld sein.
    »Aber Thomas, was ist denn hier passiert?«
    Seine Mutter kam auf ihren Stock gestützt hereingehinkt.
    Sieh an, noch so eine unausgesprochene Kritik, jetzt hat sie so viel Arbeit mit den Kindern gehabt.
    »Jemand hat Kartoffeln aufgesetzt und sie dann vergessen«, sagte Thomas und warf die Reste in den Kompost. »Gibt es noch welche?«
    »Jetzt werden sie nicht mehr rechtzeitig zum Essen fertig«, klagte seine Mutter und ließ sich schwer an den Küchentisch sinken. »Kannst du den Tisch decken, Thomas?«
    »Natürlich«, sagte er, ging in die Speisekammer, wo er eine Tüte mit kleinen goldgelben Erdäpfeln fand, schrubbte sie schnell und frenetisch unter kaltem Wasser und warf sie in den Topf. »Wie viele sind wir?«
    »Eleonor und Martin sind schon gefahren, aber Sverker kommt. Wo sind die Kinder?«
    »Mit Holger beim Boot.«
    »O nein, mit Holger, haben sie Schwimmwesten an?«
    Ihre Hände flatterten unruhig hin und her, er zwang sich zur Ruhe.
    »Ja, Mama, ruh dich aus. Welches Geschirr?«
    »Das ostindische, schließlich ist es ein Sommermittagessen.
    Hast du den Braten im Ofen kontrolliert? Fünfundsiebzig Grad heiß soll er sein, nicht mehr.«
    »Ja, Mama.«
    Er nahm einen Topflappen und öffnete die Ofenklappe. Das Fleischthermometer stand auf zweiundneunzig Grad.
    »Alles klar«, sagte er, zog das Thermometer heraus und spülte es schnell unter kaltem Wasser ab. »Soll ich eine Soße machen?«
    »Das wäre schön, mein Lieber. Und etwas Salat.«
    Er stellte das Fleisch zum Abkühlen auf den Herd, die verbrannten Stellen würde man wegschneiden können. Dann spülte er die Ofenform mit Wasser aus, schüttete den Bratensaft in eine Pfanne, rührte Sahne und Maismehl hinein, dazu etwas Fleischbrühe, und würzte dann alles mit Thymian und Knoblauch.
    »Du bist ein guter Koch geworden, Thomas«, sagte seine Mutter. »Das war ich schon immer«, erwiderte Thomas und holte das Gemüse aus dem Kühlschrank.
    Seine Mutter antwortete nicht, beobachtete ihn nur mit müden Augen vom Küchentisch her.
    »Ich wünschte nur, ich könnte dir mehr helfen«, sagte sie, während er Olivenöl über den Salat tropfte.
    »Ich bin doch gleich fertig«, meinte er.
    »Du weißt, was ich meine.«
    Er seufzte und stellte die Ölflasche ab.
    »Mama«, sagte er, »ich leide

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