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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schnitt ihnen den Weg ab. Die Dorfbewohner aus Bianca rempelten ihre verärgerten Nachbarn an. Der Redliche Gaylord war verschwunden, und an seiner Stelle stand Abbe. Die Nonnen hatten zwei Gruppen gebildet. Eine Gruppe kam auf die Stufen zu, die andere war zu Dominic unterwegs, und das Murren wurde immer lauter.
    Evangeline hob noch einmal ihre Hand; der Lärm erstarb und eine Furcht einflößende Stille setzte ein. Sie drehte sich wieder zur Schatulle um und legte ihre Hand darauf, und Danior legte die seine auf ihre. Er schob das Eisen in den engen Schlitz, drehte es und brach es entzwei.
    Andere Stimmen fielen in Dominics Sprechchor ein. »Hochstapler!«
    »Nehmt sie fest!«
    Danior ließ das zerbrochene Eisen fallen und griff ans Heft seines Schwertes. Völlig gelassen, als stünde ihnen kein schrecklicher Tod bevor, sagte er: »Meine Männer haben Anweisung, einen Weg zur Kathedrale freizumachen. Folge du Pascale, und ich halte den Pöbel auf.«
    Sie schüttelte den Kopf. Das hätte niemals passieren dürfen. Danior war verwundet. Er hatte gesagt, er sei sicher, die Schatulle öffnen zu können. Warum hatte er dann Vorbereitungen getroffen, sie zu retten?
    »Sie ist nicht die echte Prinzessin«, schrie Dominic wieder. »Sie hat sogar einen anderen Namen. Sie ist eine Schwindlerin. Sie sind alle Schwindler.«
    Immer mehr stimmten in Dominics Tiraden ein, und Evangeline spürte, wie betrogen sich die Menschen fühlten. »Er hat Recht.« - »Wir sind alle verdammt.« - »Sie sind gar nicht adelig.« - »Bringt sie um!«
    »Geh endlich.« Danior schob sie in Richtung der Kathedrale.
    »Wartet!«, übertönte eine Frauenstimme den Tumult. Evangeline drehte sich auf den Stufen um.
    »Wartet!« Maria Theresia war über den ganzen Platz hinweg zu hören, während sie der alten Nonne auf die Plattform hinaufhalf. Der Aufruhr legte sich, als sie verkündete: »Wir haben die letzte und wichtigste von Santa Leopoldas Anweisungen vergessen. Ich muss Euch für diesen heiligen Augenblick Gottes Segen überbringen.«
    »Was für ein Durcheinander«, schrie Dominic verächtlich.
    Aber die junge Novizin zog die Aufmerksamkeit auf sich, und die Menschen hörten ihr zu. Maria Theresia trennte sich von der alten Nonne und ging auf den Tisch zu, auf dem die widerspenstige Kristallschatulle stand.
    »Gottes Segen«, sagte der Erzbischof erstaunt, »das hätte doch ich tun sollen.«
    »Sie halten die Schatulle.« Maria Theresia reichte ihm entspannt das schwere Kristall und schob ihn zum Rand der Bühne.
    »Bitte.« Sie winkte Evangeline herbei, die verblüfft nach vorn trat. In den Gesichtern der Leute mischte sich Misstrauen mit freudiger Erwartung. Jetzt konnten sie wenigstens alles sehen. Und warum auch nicht? Evangeline und Danior hatten nichts zu verbergen, außer ihrer verzweifelten Hoffnung, Gott möge ein Einsehen mit ihnen haben.
    Der Erzbischof hielt ihnen die Schatulle entgegen, und Evangeline legte ihre Hand darauf.
    »Danior.« Maria Theresia nannte ihn Danior, nicht Eure Hoheit. Danior schaute Maria Theresia lächelnd an. Dann trat er hinter Evangeline und legte zum dritten Mal seine Hand auf die ihre. Die kleine Novizin nahm ihren Platz zur Rechten der beiden ein und senkte ihr Haupt zum Gebet, dann schob sie sich die Ärmel hoch und legte ihre Hand oben auf Daniors und Evangelines Hand.
    Es brannte wie Feuer durch Evangelines Handfläche.
    Mit einem weiß glühenden Blitz sprang die Schatulle auf und offenbarte ihren Inhalt.
    Evangeline war rückwärts in Daniors Arme getaumelt, und er wiegte sie, glücklich über ihre Erlösung, während im Sonnenlicht die Juwelen funkelten.
    Der Erzbischof wäre beinahe mit der Schatulle zu Boden gesunken, aber Maria Theresia sprang ihm zur Seite. »Alles in Ordnung«, sagte sie zu dem zitternden Kleriker. »Es ist alles in Ordnung. Bringen Sie sie zum Tisch.«
    Explosionsartiger Jubel zerriss die angespannte Stille. Die Herzen der Menschen, die sich in ihrer Verzweiflung schon fast gegen ihren Prinzen und ihre Prinzessin erhoben hatten, flogen ihnen nun zu. Hüte wirbelten in die Luft, Blumen wurden auf die Tribüne geworfen, und die Kinder saßen auf den Schultern ihrer tanzenden Väter.
    Mitten in das Fest tönte Dominics Geschrei: »Nein, das ist nicht richtig. Sie ist nicht die Prinzessin!«
    Danior schloss die kleine Novizin in die Arme. »Ethelinda.«
    »Maria Theresia«, korrigierte sie ihn, drehte sich um und streckte ihre Hand der alten Nonne hin. »Hier ist jemand für

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