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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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eilte der Ordensschwester zur Seite, um das Bett herzurichten.
    »Warum hat sie mich so angestarrt?«, murmelte Danior.
    »Weil Sie ein hässliches Untier sind.«
    »Nein, bestimmt nicht«, antwortete er ungerührt. »Das arme Ding hat wahrscheinlich so lange keinen richtigen Mann mehr gesehen, dass ich sie einfach fasziniert habe.«
    Evangeline musste lachen. »Wissen Sie überhaupt, was Bescheidenheit ist?«
    »Wie?« Er breitete verwirrt die Arme aus. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    Evangeline konnte nicht aufhören zu lachen. »Ich schätze, damit haben Sie meine Frage beantwortet.«
    Danior schnaubte erbost und zeigte auf den Schemel. »Soeur Constanza wird dir für unseren Marsch ein paar passende Stiefel bringen. Ich werde wegen der richtigen Größe deine Füße aufzeichnen. Setz dich.«
    »Bitten Sie eigentlich niemals um etwas?«, stichelte Evangeline.
    »Damit handelt man sich nur abschlägige Antworten ein.« Er kam auf sie zu, und sie setzte sich sofort hin. »Nein, du brauchst eine harte Hand.«
    Die beiden Nonnen drehten sich wie auf Kommando um und sahen ihn mit einer Zeichenkohle und einem Brett vor Evangeline knien.
    Er zuckte die Schultern und senkte seine Stimme. »Sie beobachten mich schon wieder, oder?«
    »Sie haben wahrscheinlich monatelang keinen richtigen Mann mehr gesehen«, äffte sie ihn leise nach, »und falls doch, dann sicher keinen, der so verwöhnt ist wie Sie.«
    Er zog ihr den zerfetzten Schuh aus und drückte ihren Fuß auf das Brett. »Ich bin nicht verwöhnt. Ich bin maßvoll, vernünftig und klug. Und ich arbeite sehr hart.«
    »Sie sind maßlos, anmaßend, arrogant und sich Ihrer selbst viel zu sicher.«
    Er schien über ihre Anwort nachzudenken, während er ihre Zehen mit den Stift nachzeichnete. »Ja«, entschied er schließlich, »meinetwegen, aber nicht verwöhnt.«
    Er fuhr mit der Kohle ihren Spann entlang zur Ferse. Ihr stockte der Atem, ihre Zehen wölbten sich unwillkürlich. Sie wollte ihn die kleine, verräterische Bewegung nicht sehen lassen und versuchte, sich zu entspannen.
    Um vieles sanfter zog er ihr den zweiten Schuh aus und stellte ihren Fuß auf das Brett. »Ich trinke weder exzessiv, noch schlage ich mich grundlos oder verführe ein unschuldiges Wesen.« Eine schwarze Locke störte seinen ernsten Gesichtsausdruck, als er zu ihr aufblickte. Seine Körperhaltung war die eines Dieners, sein Benehmen das eines Herren. »Kurz, ich bin ... der Ehemann deiner Träume.«
    Musste er sie ständig verärgern? Hatte er denn nichts anderes im Sinn, als sein Ziel zu erreichen? Musste er aus jedem Gespräch einen Kreuzzug machen? »>Kurz< - sind Sie jedenfalls nicht«, schnappte sie zurück.
    Er zeichnete ihren zweiten Fuß peinlich genau nach.
    Ohne es zu wollen, wölbten sich ihre Zehen abermals. Sie musste ihn sofort ablenken. »Sie wissen, dass Sie der Kronprinz sind. Deshalb beobachten sie Sie.«
    Er schloss seine Hand um ihren Knöchel. »Das wissen sie nicht!«
    »Mich halten sie für die Prinzessin.«
    »Was du auch bist.« Er lockerte seinen Griff und blickte über die Schulter hinter sich. Die Schwestern schlugen gerade das letzte Laken ein.
    Evangeline konnte fast sehen, wie es in ihm arbeitete und wie er versuchte, das Beste aus der neuen Situation zu machen.
    Er stand auf und übergab Soeur Constanza das Brett. »Sie stammen aus Serephina.«
    »Ja, mein Herr.«
    Er schaute Maria Theresia an. »Sie kommen beide aus Serephina. Ich sehe es an Ihren Augen. Ihnen ist klar, wie wichtig es ist, dass wir beide Plaisance rechtzeitig erreichen. Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen, den Schutz, den Sie uns bieten, die Mahlzeiten und Ihre Bemühungen, für meine geliebte Prinzessin passendes Schuhwerk zu finden. Prinzessin Ethelindas Wünsche sind mir Befehl, auch wenn sie sich, wie jede scheue, junge Braut, vor der Hochzeitsnacht ängstigt.«
    »Das tue ich nicht!« Evangeline war aufgesprungen.
    Die Klosterschwestern tuschelten aufgeregt miteinander.
    Sein Lächeln wollte so gar nicht in sein schroffes Gesicht passen. »Natürlich tust du das nicht, meine Liebe. Deshalb habe ich um ein Schloss für diese Tür gebeten. Um mir deine Liebe zu bewahren.«
    »Ich habe keiner Hochzeit zugestimmt, und erst recht keiner Hochzeits nacht.«
    »Das war ja auch nicht erforderlich. Du kennst deine Pflicht.« Sein Lächeln war verschwunden. Er führte wieder das Schwert der Entschlossenheit. »Ob die Schwestern uns wohl allein lassen würden? Ich würde gerne Ihre zierlichen

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