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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schlüssel und versuchte, ihn in seiner Westentasche unterzubringen. Der Schlüssel ließ sich verstauen, doch der Ring wollte nicht in die Tasche passen.
    Evangeline musste lachen. Wie schön, ihn endlich ein wenig frustriert zu sehen.
    Soeur Constanza winkte die jüngere Nonne herbei, die mit fast schon übertriebener Demut ihren Blick gesenkt hatte. »Wir haben für Miss Scoffield, falls sie während ihrer Kerkerhaft Hunger bekommen sollte, etwas zu essen mitgebracht.«
    Evangeline verging das Lachen. Kerkerhaft - daran war wirklich nichts Komisches mehr. Sie würden sie tatsächlich einsperren.
    »Außerdem haben wir noch eine Pritsche, die wir herunterbringen können«, sagte Soeur Constanza. »Da Sie diesen ungewöhnlichen Wunsch geäußert haben, gnädiger Herr, könnten Sie vielleicht auch den Transport übernehmen.«
    »Das ist das Mindeste, was ich tun kann.« Danior blickte Evangeline noch einmal scharf an und folgte dann der Ordensschwester.
    Evangeline atmete erleichtert durch, als er endlich gegangen war.
    »Er ist schlichtweg überwältigend«, sagte die jüngere Nonne, als könne sie Evangelines Gedanken lesen. Sie brachte das Tablett zum Tisch und stellte es auf einer freien Stelle ab. »Er raubt einem förmlich den Atem.«
    »Ja. Das tut er!«
    Das Mädchen wirkte recht blass, was aber auch an der schwarzen Ordenstracht und dem langen grauen Schwesternschleier liegen konnte. Die schwarzen Haarbüschel, die an ihrer Stirn hervorlugten, ließen sie jedoch fast übermütig aussehen, und jetzt, wo Danior gegangen war, machte sie einen selbstsicheren Eindruck.
    »Nicht, dass ich ihn fürchten würde.« Evangeline kämpfte sich auf die Füße. »Es ist nur so, dass er immer wieder meine Entschlossenheit untergräbt ... mit seinen Verführungskünsten. Aber davon können Sie nichts wissen.«
    »Ich bin eine Klosterschwester, keine Heilige.« Sie hob ihren Blick und schaute Evangeline ins Gesicht.
    Serephinianische Augen. Daniors Worte schössen ihr durch den Kopf. Serephinianische Augen, genau wie ihre eigenen.
    Ein plötzlicher Verdacht ließ ihre Stimme scharf werden. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Maria Theresia. Ich bin Novizin hier im Kloster.« Sie schob die Hände in die weiten Ärmel ihrer Tracht und schien vollkommen im Reinen zu sein mit sich und ihrem zukünftigen Armuts-und Keuschheitsgelübde. »Und wer sind Sie ? «
    Evangeline verwarf ihren vagen Verdacht wieder. Das Mädchen war auf bestem Wege, eine Ordensschwester zu werden. »Ich bin Evangeline Scoffield aus ...« Sie war viel zu erschöpft. Sie hatte es die ganze Zeit beständig wiederholt, und keiner hatte ihr geglaubt. Sie glaubte es fast selbst nicht mehr. Evangeline sank in sich zusammen und legte die Hände auf die Knie. »Ich bin ein Niemand.«
    »Unsinn.« Maria Theresia legte ihr die Hand auf die Schulter. »Vor Gott ist keiner ein Niemand.«
    »Oh, doch«, erwiderte sie atemlos, auch wenn ihr teures Kleid ihre Worte zu widerlegen schien.
    »Die meisten sind sogar froh darüber. Sie führen ein Schattendasein, weil es so einfacher ist.«
    »Aber Sie nicht.« Maria Theresias Stimme klang, als könne sie in Evangelines Seele lesen.
    »Nein, ich nicht.« Evangeline beichtete ihre schwerste Sünde. »Ich war dreist genug, etwas Besonderes sein zu wollen.«
    »Dafür müssen Sie sich nicht schämen.«
    »Das ist wahr, aber ich weiß jetzt, dass ich besser richtig hätte nachdenken sollen.«
    Maria Theresia lächelte herzlich. »Ihr Begleiter mag Sie so, wie Sie sind.«
    Evangeline hob den Kopf. »Nein, nicht wie ich bin, sondern so, wie er mich sieht.«
    Maria Theresia ging in die Hocke, und ihre Wangen glühten. »Gott hat Sie hierher geführt, und ich möchte, dass Sie sich als das akzeptieren, was Sie sind. Eines Tages wird auch Ihr Begleiter das tun.«
    »Nein, das wird er nicht. Wenn er herausfindet, wer ich wirklich bin und welcher Fehler ihm unterlaufen ist ...« Der bloße Gedanke ließ sie zusammensinken. Sie griff nach der Hand des Mädchens und bettelte: »Schwester, helfen Sie mir, von hier fort zu kommen!«
    Maria Theresia zuckte zusammen. »Sie wollen fort?«
    »Ja. Dieser Mann ist ein Wahnsinniger und - «Ein Verführer. »Er ist halb verrückt und er hat mich entführt.«
    »Zu Ihrem eigenen Besten.« Maria Theresia strahlte sie voller Bewunderung an.
    Voller Bewunderung für diese Bestie! Evangeline setzte sich kerzengerade auf. »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Hier im Kloster leben eine Französin und ein paar

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