Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
bedroht zu fühlen.
    »Ich möchte, dass du dir klar machst, wie es mit uns beiden sein wird. Unsere Ehe wird nicht distinguiert und blutleer sein wie die meisten arrangierten Ehen. Wie die Ehen unserer Eltern. Zwischen uns beiden brennt ein Feuer. Es wird hitzig werden und voller Schweiß. Wir werden jede Kontrolle verlieren.« Er verbesserte sich. »Du wirst jede Kontrolle verlieren.«
    Das störte sie nicht, aber was war mit seiner Kontrolle? »Und du?«
    Er lächelte leicht gequält. »Glaube mir, es würde dir nicht gefallen, mich die Kontrolle verlieren zu sehen.«
    »Aber das hast du doch gerade!«
    »Wenn das passiert wäre, würdest du jetzt flach auf deinem Rücken liegen und deine gespreizten Beine nach oben strecken.«
    Seine harsche Art zu sprechen ließ ihn bedrohlicher klingen, als er es meinte. Er nahm sie ruhig in den Arm und brachte sie zum Bett. Als er sich neben sie setzte, blieb ihr fast das Herz stehen. Würde er sie nach alledem doch neh men? Sie musste sich eingestehen, dass es ein Abenteuer nach ihrem Geschmack gewesen wäre. Aber sie wusste inzwischen auch, dass er viel zu gefährlich war. Unter seiner kultivierten Oberfläche lauerte eine Bestie. Er hatte es selbst zugegeben.
    Und auch unter ihrer kultivierten Oberfläche lauerte etwas. Eine gewisse Verruchtheit? Eine Wahnsinnige? Eine Frau, die so sehr unter ihrer Einsamkeit litt, dass sie sich dem erstbesten Fremden hingab, der sie angefasst hatte?
    Sie zog ihre Beine hoch, schloss die Augen und wünschte sich, wieder in East Little Teignmouth zu sein. Sie wollte wieder einsam - und in Sicherheit - über einem alten, fleckigen Schriftstück brüten und all das hier vergessen.
    Stattdessen hörte sie jetzt Wasser plätschern und sah, wie Danior die tönerne Schale füllte. Er kam zum Bett zurück, ruhig, selbstsicher und fast schon gütig, und stellte die Schale auf den Fußboden. Er streckte die Hand aus und sagte: »Gib mir deinen Fuß.«
    Sie starrte ihn und seine ausgestreckte Hand verständnislos an.
    »Deinen Fuß, Evangeline.«
    Sie verstand nicht, was er meinte.
    Danior griff sich ihren Knöchel und zog ihr Bein über die Bettkante hinunter. Er griff mit der Routine eines geübten Kindermädchens an ihren Oberschenkel, löste ihr Strumpfband und zog ihr den Strumpf aus. Wenn das eine Verführungsszene werden sollte, dann hatte er keine Ahnung, worum es ging, entschied Evangeline bei sich.
    Er griff sich einen Stofffetzen aus dem Lumpensack und wusch ihre schwieligen, verhornten Fußsohlen, die Beweis genug waren, dass sie keine Prinzessin war, sondern eine Frau, die es gewöhnt war, zu Fuß zu laufen. Es schien ihm gar nicht aufzufallen, stattdessen betrachtete er mit einem Kopfschütteln die vielen Schrammen und blauen Flecken.
    »Ich verspreche, dass wir dir passende Schuhe besorgen, bevor wir wieder aufbrechen. Und ein paar dicke, weiche Socken.«
    Sie rollte schon wieder ihre Zehen ein, sobald er ihren Spann berührte und sie dachte nicht mehr daran, seine Verführungskünste zu bemängeln. Seine Dienste waren betörend genug, wenn sie es nur zuließ. »Warum tust du das?«
    Er stellte sich ihren Fuß auf den Schoß, trocknete ihn ab und schnappte sich den anderen. »Dir die Füße waschen?«
    »Mir die Füße waschen, mir etwas zu essen besorgen, mich auf dem Rücken tragen. Warum bist du so freundlich zu mir, obwohl du mich doch für eine verantwortungslose Ausreißerin halten musst?«
    Sie hatte nicht geglaubt, dass er überhaupt noch reagieren würde, weil er so lange schwieg.
    Als er dann antwortete, wünschte sie sich, sie hätte ihn nicht gefragt.
    »Ich will, dass du mir verfällst, Evangeline. Ich will, dass du in allem auf mich angewiesen bist. Wenn du hungrig bist, wenn du durstig bist, wenn du Luft zum Atmen brauchst.« Er hatte mit all dem Nachdruck gesprochen, zu dem er fähig war. Er wollte, dass sie ihm glaubte. »Heirate mich, und du sollst alles bekommen.«
    »Ich kann dich nicht heiraten, weil ich nicht Ethelinda bin«, sagte sie, aber ihr stockte fast die Stimme.
    »Königliche Hoheit. Es ist höchste Zeit, dass du deine Fassade fallen lässt, dich von deiner Unabhängigkeit verabschiedest und dich darauf besinnst, wer in den Jahren, die kommen, deine Kraft sein wird.«
    Sie schluckte. Nicht er bedrohte ihre Unabhängigkeit, sie selbst stand sich im Weg. Sie hatte alles verloren: ihr Vermögen, ihre Kleider und ihr Zuhause, und hatte nicht die geringste Ahnung, wie es weitergehen sollte, und dieser Mann

Weitere Kostenlose Bücher