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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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seiner Wut nicht ängstigen, streichelte ihr mit zarter Hand den Schmerz fort, und sie ließ ihn gewähren. »Evangeline, wir können nicht länger hier stehen bleiben«, flüsterte er und wollte sie an ihren Handgelenken wegziehen.
    Sie stieß einen Schmerzensschrei aus und sank gegen ihn. »Nicht!« Er ließ sie los, und sie flüsterte: »Sie haben meine Handgelenke gefesselt, und das Seil hat ...«
    Er konnte das klebrige Blut fühlen und besah sich ihre Verletzung. Ihre Handgelenke waren im Mondlicht ganz schwarz vor geronnenem Blut.
    Er würde Dominic umbringen. Er würde ihm die Arme ausreißen. Dieser Bastard, dieser unbarmherzige Bastard.
    Danior hatte Evangeline von Anfang an für sehr tapfer gehalten. Sie war es wert, seine Frau zu werden, und jetzt raunte sein Unterbewusstsein: Sie ist es mehr als wert.
    Er barg ihre Hände in den seinen und fragte zärtlich: »Was haben diese ... Was haben sie dir sonst noch angetan?«
    »Nicht allzu viel.« Sie holte schaudernd Luft. »Dominic hat es ihnen nicht erlaubt.«
    »Wie ehrenwert.« Er würde ihn trotzdem umbringen.
    »Ein oder zwei Schläge, und jeder durfte mich ein paar Mal begrapschen.« Sie legte sich die Hand an den Hals. »Es gefiel mir zwar nicht, aber ich bin nicht... Sie haben mich nicht ... Es ist nichts passiert.«
    Seine Anspannung begann zu weichen. Sie sagte, sie sei nicht vergewaltigt worden. Er musste sich keine Sorgen um seine baminianische Ehre machen, und sein Erstgeborenes würde nicht von einem anderen Mann sein.
    »Danior?« Sie blickte ihn an, und er konnte ihr die Erschöpfung, die sie langsam in die Knie zwang, sogar im Mondlicht ansehen. »Glaubst du mir auch wirklich?«
    »Natürlich tue ich das«, antwortete er barsch. Wie hatte er es nur versäumen können, ihr sein Vertrauen zu versichern. »Eine Prinzessin lügt nicht.«
    Was nicht stimmte, denn sie hatte ihn vom ersten Moment an belogen. Sie hatte ihn belogen, was ihre Vergangenheit anging, ihre Herkunft und ihre Identität. Aber jetzt glaubte er ihr. »Ich auch nicht«, antwortete sie und blieb mit einer Hartnäckigkeit bei ihrer Verwechslungsgeschichte, die ihn beeindruckt hätte, wäre es um jemand anderen gegangen. Dass sie ihm einreden wollte, sie sage immer die Wahrheit, machte sie zu einer Lügnerin ersten Ranges.
    Er drehte ihr den Rücken zu und ging in die Hocke. Sie legte ihm ihre Arme um den Hals und schlang die Beine um seine Hüften, als seien sie seit Jahren so miteinander unterwegs. Er stand auf, schob sie zurecht und steckte seine Hände unter ihre Oberschenkel.
    Evangeline passte sich ihm an, um es ihm leichter zu machen, und berührte ihn dabei völlig unbefangen. Danior war zutiefst erleichtert. Evangeline würde sich nicht vor der Hochzeitsnacht scheuen. Sie hatte ihn gern genug, dass er ihren Widerstand, sich ihm ganz hinzugeben, ohne weiteres überwinden würde.
    Er lief auf dem dichten Moos in den Wald zurück. Victor und Rafaello folgten ihnen an der Bucht entlang und ins Tal hinunter. Während das Rauschen des Wasserfalls verklang, wanderten Daniors Gedanken wieder in eine ganze andere Richtung.
    Sie erregte ihn sehr, hatte ihn die ganze Zeit über erregt. Er hätte so etwas von einer arrangierten Verbindung niemals erwartet; er hatte geschworen, seiner Prinzessin treu ergeben zu sein, ganz gleich, ob ihr Gesicht oder ihr Körper ihm nun gefiel oder nicht. Jetzt wollte er sie nur noch auf ein Lager aus Pinienholz werfen und sie lieben, bis jede Lüge, jeder Vorwand und jeder protokollarische Zwang im Rausch der Leidenschaft verglüht war und nur noch ihre beiden ineinander verschlungenen Körper übrig waren.
    Evangeline schlug mit dem Kinn auf seiner Schulter auf und jammerte leise vor sich hin.
    Er wusste, dass sie erschöpft war. Aber jetzt, wo die größte Gefahr vorbei war, machte ihn seine Lust wieder zum Idioten. Sein drängendes Gemächt scherte sich um kein Risiko, sein Verstand wog die Gefahren ab, denen sie ausgesetzt waren, und sein Körper reagierte mit unbekümmerter Lust.
    Es drehte ihm fast den Magen um. Wenn er sich nicht bald zusammenriss, würde er noch wie sein Vater werden.
    Niemals. Danior hatte sich geschworen, nie ein solcher Wüstling zu werden, und wachte jede Sekunde unerbittlich über sich selbst.
    Aber wenn es ihm nicht bald gelang, sich abzulenken, würde all seine Selbstbeherrschung umsonst gewesen sein. Er würde Victor und Rafaello wegschicken und sich über Evangeline hermachen. Die arme, erschöpfte, verletzte

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