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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit ihnen verbringt, mit ihnen unterwegs ist oder sein Blut mit dem ihren mischt. Warum ist das so schwer zu verstehen?«
    »Oh, ich verstehe durchaus. Du bist schließlich ein Aristokrat.« Es klang wie eine Beleidigung.
    Danior umklammerte mit der Hand den Türstock und legte all seine Wut in die Finger, um nicht zu ihr zu gehen und ihr wehzutun. »Natürlich bin ich das. Und du auch.«
    »Nein, das bin ich nicht.« Sie faltete ihre Hände. »Ich bin Evangeline Scoffield aus East Little Teignmouth, Cornwall. Ich habe noch nicht einmal einen richtigen Nachnamen. Scoffield heißt die Stadt, wo man mich ausgesetzt hatte.«
    »Du hast die Prophezeiung erfüllt.«
    »Das war ein Zufall!«
    »Dann sind dir in letzter Zeit viele Zufälle widerfahren.« Er holte tief Luft und versuchte, seinen Gleichmut wieder zu finden. »Ich gehe jetzt auf die Jagd. Du bleibst hier und denkst darüber nach, was du für Bamphina -«
    »Seremina.«
    »- tun kannst, wenn du erst die Position einnimmst, für die du geboren wurdest.« Er wollte gehen.
    Und wurde wieder zurückgerufen. »Danior, warte!«
    Er blieb stehen, ohne sich umzudrehen. »Evangeline, du wirst nie bekommen, worum du mich bittest, wenn du meine Geduld so strapazierst.«
    »Memaw hat gesagt, die königliche Schatzkammer sei nicht besonders gut gefüllt.«
    »Das wird sie aber wieder sein, sobald wir geheiratet haben und der Wohlstand unseres Landes garantiert ist.« Er streckte seine Hand nach ihr aus, als wolle er sie einem Gerieht als Zeugin vorführen. »Königsmaiwurz. Wer hätte das gedacht?«
    Danior stellte befriedigt fest, dass er sie zum Schweigen gebracht hatte. Er ließ die Tür hinter sich offen, trat ins Freie und atmete tief durch.
    Die Schatten dehnten sich bereits durch das Tal, während die Sonne dem westlichen Horizont entgegenwanderte. Die Landschaft wirkte menschenleer, aber er hatte die fünf Männer persönlich kennen gelernt, die auf den Wegen ins Tal hinunter patrouillierten. Er musste einen von ihnen finden und ihm befehlen, mit seinem Hund die Hütte zu bewachen, während er, Danior, ein Kaninchen jagte, das keiner wirklich wollte.
    Die Dorfbewohner hatten ihm alles angeboten, was er brauchte, und er wäre besser bei Evangeline geblieben.
    Aber es war erst später Nachmittag, und es würde noch zwei Stunden dauern, bis es dunkel wurde. Zwei Stunden, bis er sie in das Federbett in der Ecke der Hütte bringen konnte.
    Er konnte sie unmöglich bei Tageslicht ins Bett zerren, wenn jeden Augenblick einer der Wachmänner, die Lauri zurückgelassen hatte, die Hütte betreten konnte, um etwas zu bereden, zu essen oder auch nur das Paar zu begutachten, das die Menschen als ihre Rettung betrachteten. Wenn er bei ihr blieb, würde er der Versuchung nicht widerstehen können, also musste er davonlaufen, bis die Nacht anbrach und er sie wieder in seine Arme schließen und sie, mit all der Zurückhaltung, die er sich auferlegt hatte, lieben konnte.
    Beherrschtheit. All die Jahre hatte er sich immer beherrscht. Warum fiel es ihm jetzt so schwer?
    Auf dem Pfad hinter der Hütte waren Hundegebell und eine laute Männerstimme zu hören.
    Wer war das, und was wollte er?
    Danior trat in den Schatten des Hauseingangs und lauschte aufmerksam.
    »Wie du sehen kannst, ist unser Dorf sehr arm. Wir hatten ein schlechtes Jahr und haben kaum etwas zu essen, das wir abgeben könnten. Aber wir haben frisches Bier.« Es war Justino, einer der Wachen, ein ruhiger Mann, der nun mit der Virtuosität eines Opernsängers seine Stimme erhoben hatte. »Wie viele seid ihr?«
    »Ungefähr ein Dutzend«, antwortete eine fremde Stimme. »Wie viele leben denn in diesem Mitleid erregenden Dorf und warum schließt ihr euch nicht unserer Sache an?«
    Verachtung und unterdrückter Zorn ließen Danior das Blut in den Adern gefrieren.
    Die Aufständischen hatten Bianca erreicht.

26
     
    Danior kämpfte gegen die Versuchung an, sich auf die Lauer zu legen, um diesen stinkenden Rebellen mit seinen eigenen Händen zu erdrosseln. Wäre Evangeline nicht gewesen, hätte er es vielleicht getan, aber er durfte sie nicht in Gefahr bringen. Nicht, nachdem er sie schon fast bis nach Plaisance gebracht hatte - und auf den Thron, und nicht, nachdem er sie zu seiner Frau gemacht hatte.
    Die Rebellen mussten sie von einer Anhöhe aus beobachtet haben und hatten, nachdem die Dorfbewohner abgereist waren, einen Späher heruntergeschickt. Justino hieß den Fremden willkommen - die strengen Regeln der

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