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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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Berührung und seinen Kuß von sich abwaschen. Sie haßte ihn! Wie sie ihn haßte! Aber warum weinte sie dann?
    Als sie im Bett lag und vergeblich darauf hoffte, endlich einzuschlafen, wurde sie sich bewußt, daß sie zum erstenmal in ihrem Leben wirklich Furcht empfunden hatte.

5. 
KAPITEL

    Umm Faisal hatte ihre Freundinnen eingeladen, damit sie Felicia kennenlernten. Die meisten Frauen waren in Fatimas Alter, und Felicia hatte von ihrem Fenster aus beobachtet, daß der größte Teil der Besucher in langen, schwarzen Gewändern aus teuren Autos eilig ins Haus gehuscht war. Im Wohnzimmer jedoch fielen die Schleier, und es zeigte sich, daß die Frauen darunter die elegantesten Kleider nach der neuesten Pariser Mode und teure Juwelen trugen.
    Felicia saß auf einem Kissen und hörte aufmerksam ihrer Nachbarin zu, die von ihrer Reise nach Amerika erzählte, von der sie erst kürzlich zurückgekommen war. Alle Anwesenden sprachen Englisch.
    Zum erstenmal konnte Felicia beobachten, wie man Gäste auf arabische Art willkommen hieß. Sie war erstaunt über die Herzlichkeit und die großzügige Gastfreundschaft, vor allem jedoch darüber, mit welcher Begeisterung die Frauen sie begrüßten. Die meisten von ihnen waren schon einmal in London gewesen und zeigten lebhaftes Interesse am Leben im Westen, wobei sie sich immer wieder über die Freiheiten wunderten, die europäische Männer ihren Frauen einräumten.
    Felicia hatte sich daran gewöhnt, in Umm Faisals Gesellschaft mit gekreuzten Beinen auf dem Teppich zu sitzen, und es gefiel ihr noch nicht einmal schlecht. Aber ob sie sich jemals an die Trennung von Männern und Frauen gewöhnen würde, bezweifelte sie. Zahra hatte ihr allerdings erzählt, daß die jungen Leute sich nicht an die alten Traditionen hielten, und Felicia mußte zugeben, daß Raschid, wenn es um seine Familie ging, ein sehr fortschrittlich denkender Mann war.
    Es klopfte an der Tür, und instinktiv griffen die Frauen nach ihren Schleiern. Selina, das Dienstmädchen, ging zur Tür.
    "Es ist der gnädige Herr, Sitti", flüsterte Selina Umm Faisal zu, nachdem sie wieder hereingekommen war.
    "Ah ja, er will Sie abholen, Felicia. Raschid wird ihr Kuwait zeigen", erklärte sie dann ihren Gästen und fügte etwas auf arabisch hinzu, worauf ein Lächeln auf den Gesichtern der anderen Frauen erschien.
    "Sie sagt, Raschid sei ein Mann von Ehre", flüsterte Felicias Nachbarin ihr zu. "Früher wäre so etwas nicht möglich gewesen, aber die Zeiten haben sich geändert."
    Umständlich erhob sich Felicia. Sie hatte gehofft, Raschid würde sein Versprechen, ihr Kuwait zu zeigen, nach dem Vorfall im Garten nicht einhalten. Doch ihr Stolz ließ es nicht zu, daß sie feige ablehnte.
    Im Gang warf sie einen Blick in den Spiegel. Ja, sie war zufrieden mit sich. Sie hatte heute eine wichtige Hürde genommen: Umm Faisals Freundinnen hatten sie akzeptiert. Selbstsicher schob sie das Kinn vor und ging weiter, um Raschid zu treffen. Diesmal würde sie sich nicht von ihm unterkriegen lassen.
    Sie wurde ihn erst gewahr, als er, an den Pfeiler einer Säule gelehnt, mit einer ungeduldigen Bewegung die Manschette seines makellos weißen Hemdes zurückschob, um einen Blick auf seine Armbanduhr zu werfen. Felicia mußte lächeln über diese so typische männliche Geste, und genau in diesem Augenblick drehte er sich um und erblickte sie.
    "Es tut mir leid, wenn ich Sie habe warten lassen", entschuldigte sie sich höflich, "aber die Freundinnen Ihrer Schwester..."
    "Sie brauchen mir nichts über Frauen zu erzählen, Miss Gordon. Ich kenne ihre Vorliebe für stundenlanges, sinnloses Geschwätz."
    Seine Arroganz war atemberaubend. "Wenn es sinnlos ist", erwiderte Felicia, "dann wahrscheinlich darum, weil die Männer ihnen keine Gelegenheit geben, sich über anspruchsvollere Themen zu unterhalten."
    Raschid sah sie mit einem spöttischen Lächeln an. "Haben Sie soeben versucht, Fatimas Gäste über die Rechte der emanzipierten Frau aufzuklären? Ihre Männer werden nicht begeistert darüber sein, Miss Gordon."
    "Das ist mir gleichgültig."
    "Wie dumm von Ihnen. Die Männer haben nämlich die Macht, ihren Frauen zu verbieten, mit Ihnen zu verkehren, und Faisal würde das gar nicht schätzen. Sie haben vielleicht den Eindruck, daß Faisal sehr westliche Anschauungen hat, aber er wird erwarten, daß seine Frau sich den Regeln seiner Gesellschaft anpaßt."
    Felicia überhörte die Warnung und folgte Raschid zum Wagen. Anfänglich

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