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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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können, nach Kuwait zu fahren. Er hatte ihr Flugticket bezahlt, ihre eigenen Ersparnisse waren für den Kauf einer neuen Garderobe ausgegeben, und Faisal hatte ihr versichert, daß sie sich sehr bald in Kuwait wiedersehen würden. Er setzte also voraus, daß sie bis zu ihrer Hochzeit bei seiner Familie bleiben würde. Wenn sie das nicht wollte, bis er fünfundzwanzig war, würde sie nach England zurückkehren müssen.
    Aber woher das Geld für das Flugticket nehmen? Felicia war sicher, daß Raschid Faisal nicht zurückkommen lassen würde, solange sie in Kuwait war. Also würde sie Faisal schreiben und ihn um Geld bitten müssen. Sie beschloß, das sofort nach Zahras Namenstag zu tun.
    Sie fuhren am Sief-Palast vorbei, auf dessen Glockenturm eine Fahne wehte.
    "Der Emir hält Audienz",, erklärte Raschid. "In unserem Land können sogar die Ärmsten um eine Audienz bitten, um ihm ihre Probleme vorzutragen."
    "Solange sie männlichen Geschlechts sind", entgegnete Felicia impulsiv.
    "Sie scheinen etwas gegen Männer zu haben, Miss Gordon."
    Felicia war nie eine Kämpferin für die Emanzipation gewesen, doch sie sah sich keineswegs als ein den Männern unterwürfiges Wesen an. So erwiderte sie hitzig: "Sie leugnen also nicht, daß die Frauen in Ihrem Land einen minderwertigen Status haben?"
    "Und das stachelt Ihre bekehrerischen Instinkte an? Würde es Sie überraschen zu hören, daß Frauen auch bei uns Rechte haben? Daß sie sich beim Emir beschweren und sogar ihre Ehe annullieren lassen können, wenn sie glauben, nicht gerecht behandelt zu werden? Vielleicht spricht die Tatsache, daß nur sehr wenige von diesem Recht Gebrauch machen, für sich."
    "Oder sie unterstreicht die Ausweglosigkeit ihrer Situation." Raschid nahm eine scharfe Kurve, und Felicia, die zum Fenster hinausgeschaut hatte, wurde hart gegen ihn geschleudert. Mit dem Arm stieß er leicht an ihren Busen, und Felicia empfand eine seltsame Erregung. Warum reagierte sie jedesmal so empfindlich, wenn er ihr nahe kam?
    "Wir kommen jetzt zum Bankenviertel und dem Souk, Miss Gordon", erklärte Raschid ihr. "Ich schlage vor, wir stellen den Wagen ab und gehen zu Fuß weiter."
    Raschid parkte das Auto in der Tiefgarage eines riesigen Büroblocks aus Glas und Chrom.
    "In diesem Gebäude haben wir unsere Hauptniederlassung", erzählte er ihr. "Das Haus gehört zu den ersten, die wir haben bauen lassen. Sie wissen sicher, daß vierzig Prozent unseres Gewinns aus dem Baugeschäft stammen."
    Raschid legte eine Hand unter ihren Arm, eine höfliche Geste, die Felicia nicht erwartet hatte. Als sie in das gleißende Sonnenlicht hinaustraten, schloß Felicia impulsiv die Augen, machte einen Schritt zur Seite und stieß dabei mit Raschid zusammen. Ärgerlich und irritiert blickte sie auf, direkt in zwei graue Augen, die sie amüsiert anlächelten.
    "Langweile ich Sie? Das kann ich mir nicht vorstellen. Meiner Erfahrung nach geben die meisten Frauen Geld nicht nur gern aus, sondern finden es ebenso interessant zu wissen, wo es herkommt."
    "Ich gehöre nicht zu den 'meisten' Frauen", entgegnete Felicia spitz.
    Sie bogen um eine Ecke, und Felicia erblickte eine mit grünen Bäumen und Blumenbeeten gesäumte Straße, eine richtige Prachtavenue.
    "Das ist Kuwaits Bond Street", erklärte Raschid ihr, als Felicia verwundert die Ausladen wertvoller Steine im Schaufenster eines Juweliers betrachtete. "Ich bin überzeugt davon, daß Sie diesen Bummel lieber mit Faisal machen würden." Damit spielte er offensichtlich darauf an, daß sie Faisal überreden könnte, die kostbaren Edelsteine nicht nur anzusehen, sondern ihr etwas zu kaufen.
    "Da haben Sie recht, wenn auch die Gründe andere sind als die, die Sie mir unterstellen." Sie ging noch näher an das Schaufenster heran, um zu sehen, ob sie vielleicht etwas zu einem bescheideneren Preis für Zahra erstehen könnte, die für Schmuck schwärmte. Sie seufzte, als sie nichts Passendes entdeckte.
    "Was hatten Sie erwartet?" wollte Raschid mit einem amüsierten Lächeln wissen. "Souks, wie es sie früher gab, mit Bettlern, die um Almosen bitten? Heute gibt es keine Bettler mehr in Kuwait, Miss Gordon - es sei denn, jemand will es nicht anders. Früher stellte man blinde Männer an, die von den Türmen der Minarette zum Gebet riefen, damit sie ja nicht zufällig eine unverschleierte Frau erblickten. Heute wird diese Aufgabe von einem Lautsprecher verrichtet. Unsere Armen, die vom Staat unterstützt werden, haben so etwas

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