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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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"Wenn ihr mich jetzt entschuldigt... Ich muß noch einmal fort."
    Eigentlich hatte Felicia ihn noch fragen wollen, ob Post für sie angekommen war. Von Zahra wußte sie, daß alle ankommenden Briefe erst an Raschid gingen. Faisal hatte ihr noch nicht geschrieben, und sie war überzeugt gewesen, bei ihrer Ankunft in Kuwait einen Brief von ihm vorzufinden. Sie brauchte so dringend das bißchen Selbstsicherheit und Trost, das ein paar Zeilen von ihm ihr geben würden.
    "Du hast sehr schöne Geschenke ausgesucht", versicherte Zahra ihr, nachdem Raschid das Zimmer verlassen hatte, bevor Felicia ihn nach der Post fragen konnte. "Besonders das für Raschid. Hat Faisal dir gesagt, daß er Glasgegenstände sammelt?"
    Felicia schüttelte den Kopf. Es gab da eine ganze Menge Dinge, die Faisal ihr verschwiegen hatte, und allmählich konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, daß das Absicht gewesen war.
    "Ich habe bald Namenstag", plauderte Zahra fröhlich weiter. "Raschid hat mir versprochen, daß wir ein paar Tage zur Oase
    fahren. Es wird dir dort gefallen. Wenn ich verheiratet bin, werde ich nicht mehr oft dorthin kommen, da es eigentlich Raschids Haus ist. Darum freue ich mich um so mehr."
    Es war das erste Mal, daß Zahra von ihrer bevorstehenden Hochzeit sprach. Da sie beide allein waren - Umm Faisal hatte
    sich ebenfalls zurückgezogen - schien sie eher in der Stimmung zu sein, sich Felicia anzuvertrauen. "Heute nachmittag haben sie den Stoff für mein Hochzeitskleid gekauft", fuhr sie flüsternd fort. "Ich darf davon natürlich nichts wissen." 
    "Macht es dir nichts aus, einen Fremden zu heiraten?"
    Zahra sah sie an. "Saud ist kein Fremder. Wie kommst du darauf?"
    Felicia wurde ein wenig verlegen. "Als dein Onkel mir von den Verhandlungen über eure Hochzeit erzählte, hatte ich den Eindruck, es handele sich um eine arrangierte Heirat."
    Zahra lachte. "In gewisser Weise trifft das auch zu. Saud und ich haben uns an der Universität kennengelernt. Seine Familie ist sehr angesehen, aber auch sehr altmodisch. Eigentlich sollte Saud seine erste Cousine he iraten, wie das Sitte ist, aber glücklicherweise hat Raschid herausgefunden, daß das Mädchen einen anderen heiraten wollte. Er hat es geschafft, Sauds Familie zu überreden, mich als Sauds Frau zu akzeptieren. Die Sache hätte sehr schwierig werden können, denn es wäre eine unverzeihliche Beleidigung gewesen, hätte Saud es abgelehnt, seine Cousine zu heiraten, und umgekehrt. Nun können wir bald heiraten, aber zuerst müssen wir noch die formellen Höflichkeitsbesuche absolvieren." Zahra zog eine Grimasse. "Ich würde lieber nach englischem Zeremoniell heiraten, aber Raschid sagt, daß der umständlichste Weg manchmal der kürzeste ist."
    Felicia war so überrascht über Zahras Erklärungen, daß sie nicht wußte, was sie sagen sollte. Sie war überzeugt gewesen, daß Zahra zu dieser Ehe gezwungen wurde, weil Raschid sich von dieser Heirat finanzielle Vorteile versprach.
    Zahra erhob sich mit der Entschuldigung, noch etwas arbeiten zu müssen. "Natürlich verlangt Sauds Familie eine sehr hohe Mitgift, aber Raschid ist da sehr gr oßzügig. Du mußt Mutter einmal bitten, dir meine Brautkiste zu zeigen." Damit verließ sie das Zimmer und ließ Felicia allein zurück.
    Nachdenklich starrte Felicia hinaus in die Dunkelheit des Gartens. Offensichtlich hatte sie Raschid völlig falsch eingeschätzt... zumindest, was Zahra betraf. Angezogen von der kühlen Luft, die durch das offene Fenster strömte, beschloß sie, noch eine Weile in den Innenhof zu gehen.
    Vor dem Brunnen in der Mitte blieb sie stehen. Ihr Blick fiel auf die Voliere, und ihr kam in den Sinn, daß sie ebenso eine Gefangene war wie diese Vögel. Ihre Schranken waren jedoch keine Gitter, sondern starre Sitten und Feindseligkeit.
    "Miss Gordon?"
    Felicia zuckte zusammen, als sie Raschid aus dem Schatten der Mauern auf sich zukommen sah. Am liebsten wäre sie davongelaufen, doch sie riß sich zusammen und stellte kühl fest: "Ich dachte, Sie hätten noch geschäftlich zu tun."
    "Stimmt. Aber jetzt bin ich fertig, und es hat mich genau wie Sie in den kühlen, stillen Hof gezogen."
    Felicia wandte sich ab, um ins Haus zurückzugehen, aber Raschid legte eine Hand auf ihre Schulter. Mit forschendem, durchdringendem Blick musterte er sie. "Das trifft sich gut. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, unter vier Augen mit Ihnen sprechen zu können."
    "Ich dachte, Sie könnten bestimmen, wann Sie mit mir

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