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Pringle in Trouble

Pringle in Trouble

Titel: Pringle in Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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er sicherheitshalber noch einmal seine Unterlagen.
    «Falls Ihnen noch etwas einfällt, so
können Sie mir das später noch erzählen. Kommen Sie. Ich habe Anweisungen
gegeben, daß sich alle im Speisesaal bereithalten sollen, ich glaube, jetzt
habe ich sie lange genug schmoren lassen...» Ungeduldig riß er an der Klinke,
die Tür schien zu klemmen. Dann plötzlich knallte sie ihm entgegen, und die
beiden Becher, die der Sergeant gerade hatte hereinbringen wollen, landeten
krachend auf dem Steinfußboden. Fluchend schüttelte er seine Hose, die heiße
Flüssigkeit hatte seine Haut verbrüht. «Und jetzt hat es schon so lange
gedauert...» sagte Keatly sarkastisch, und dann, als der Sergeant sich bückte,
um die Scherben aufzuheben. «Lassen Sie das jetzt! Holen Sie lieber Ihren
Block, wir fangen mit den Vernehmungen an. Mr. Pringle hat sich bereiterklärt,
mich einzuführen.» Hieß das, daß Keatly ihn akzeptierte? Wohl nur so lange, wie
er von Nutzen sein konnte, dachte Pringle nüchtern.
    Während sie mit großen Schritten den
Korridor hinuntereilten, erkundigte sich Mr. Pringle vorsichtig nach Maeve
Kelly. «Sie muß doch inzwischen furchtbaren Hunger haben.»
    «Wir werden sie bald zu fassen kriegen,
keine Sorge...» Keatly hielt einen Moment inne und fuhr dann mit gesenkter
Stimme fort: «Sie ist Mitglied einer politischen Gruppe, die uns seit längerem
bekannt ist — aber das bleibt unter uns, verstanden? Sie werden von ein paar
Iren aus Boston unterstützt, deren Großväter Irland damals, verlassen haben.
Die meisten sind schon ziemlich alt und im Alter offenbar sentimental geworden.
Und außerdem wissen sie wohl nicht so recht, wohin mit ihrem Geld. Irgendeine
Verbindung zu van Tenke haben wir vorerst noch nicht feststellen können, aber
wir sind noch dabei, das zu überprüfen.»
    «Dr. Godfrey hat mir den Eindruck
vermittelt, als sei sie noch sehr unreif gewesen; und daß sie den Hund töten
mußte, hat sie wohl doch sehr verstört.»
    «Kann schon sein, vielleicht...» Der
Inspector hatte keine Lust zu spekulieren. Was ihn interessierte, waren Fakten.
Als sie sich dem Speisesaal näherten, sagte er streng: «Und daß eins klar ist —
Ihre Anwesenheit ist völlig inoffiziell. Sollte einer von denen da drin
Einspruch erheben, werde ich Sie rauswerfen. Ohne Diskussion. Und außerdem
wünsche ich nicht, daß Sie in irgendeiner Weise in das Gespräch eingreifen.»
    Mr. Pringle nickte.
    Als sie den Raum betraten, wurde es
schlagartig still. Alle versuchten, möglichst gleichgültig auszusehen, aber
jedem einzelnen von ihnen war die Spannung anzumerken. Mr. Pringle begleitete
Keatly auf seiner Runde durch den Saal, um den Inspector und die Gäste
wechselseitig miteinander bekannt zu machen. Der Sergeant trabte verloren
hinterdrein. Das hier war wirklich die absolute Demütigung! Wie er diesen
Keatly haßte!
    Nach seiner Runde wandte sich Keatly an
die versammelten Gäste: «Ich danke Ihnen, daß Sie so geduldig gewartet haben.
Diejenigen, die bereits vernommen worden sind, bitte ich um Entschuldigung, daß
ich Ihnen noch ein paar weitere Fragen zu stellen habe. Und allen übrigen
möchte ich sagen, daß ich Sie nicht unnötig lange aufhalten werde. Es ist schon
sehr spät, deswegen möchte ich heute abend nur noch mit Mrs. Arburthnot, Dr.
Godfrey und Mr. Powers sprechen. Morgen, nach Abschluß der Vernehmungen, werden
Sie übrigens alle wieder telefonieren dürfen.»
    «Ich muß energisch protestieren!»
    «Ja, Mr. Powers?»
    «Ich bestehe darauf, meinen Anwalt
anzurufen, und zwar heute noch.»
    «Ihren Anwalt, Mr. Powers?» Keatly
grinste hämisch. «Interessant... Die Nummer, die Sie vorhin unserer Polizistin
gegeben haben, war aber wohl die der Zeitung Sun ?»
    Jonathan öffnete den Mund, besann sich
jedoch eines besseren.
    «Mrs. Arburthnot...?» Sheila Arburthnot
gab sich kapriziös.
    «Ich verstehe nicht ganz, wieso ich als
erste vernommen werden soll», sagte sie. Jonathan lachte höhnisch.
    «Vielleicht hat man van Tenkes
Testament gefunden, und er hat Sie zur Alleinerbin eingesetzt?» Sheila Arburthnot
rang nach Luft und umklammerte die Lehne ihres Stuhls. Alle Farbe war aus ihrem
Gesicht gewichen, ihr Make-up wirkte auf einmal fleckig. Hugh eilte auf sie zu
und tastete nach ihrem Puls. «Ist Ihnen übel?» Clarissa sagte scharf: «Nun quäl
sie doch nicht so, Jonathan!» Mr. Pringle hob beschwichtigend die Hände.
    «Detective Inspector Keatly wird mit
allen hier sprechen, Mrs. Arburthnot. Er

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