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Printenprinz

Printenprinz

Titel: Printenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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beiden wohl etwas erledigt haben. Aber fragen Sie mich bitte nicht, was.«
    »Kriegen wir heraus.« Böhnke winkte ab.
    Und wenn Grundler es aus der Witwe herausprügeln müsste, dachte er sich.
    »Bestimmt. In Herzogenrath bin ich fündig geworden. Sie glauben nicht, wen das Pärchen dort besucht hat, Chef.«
    Böhnke reagierte eine Spur zu gereizt. »Ich glaube es nicht. Ich hoffe, dass ich es gleich weiß. Also?«
    Hamacher lachte. »Typisch Chef. Nur keine Zeit verlieren, immer nur Fakten. Ich dachte, Sie sind im Ruhestand und hätten jetzt mehr Zeit.« Böhnkes strenger Blick ließ ihn schmunzeln. »Ist ja gut, Chef. Also, die beiden haben eine Adresse aufgesucht, unter der der ominöse Makler Krathmakers wohnt. Sie wissen, der Typ, der in Baesweiler diese Scheinadresse besitzt.«
    »Aha.« Böhnke stutzte. Diese Verbindung im Beziehungsgeflecht war bisher nur eine Vermutung gewesen. Landmann und Elisabeth von Sybar waren zu Krathmakers gefahren, nachdem sie in Maastricht gewesen waren. Aber was bedeutete das?
    »Vielleicht haben Sie sich in Holland Anweisungen geholt, vielleicht ist ihnen geraten worden, sich mit dem Makler zu treffen, Chef.«
    »Lassen wir es dabei bewenden«, bremste ihn Böhnke. »Wir haben nur ein Faktum: Die beiden haben offensichtlich die Wohnung des Maklers in Herzogenrath anfahren wollen. Ob sie tatsächlich Krathmakers getroffen haben oder nicht, wissen wir nicht.«
    »Chef, Sie wollen es wieder haargenau«, stöhnte Hamacher.
    »Das sind alles Fragen, die üblicherweise geklärt werden müssen«, hielt Böhnke dagegen.
    »Wird geklärt, Chef.« Hamacher grinste. »Bei meinem ›üppigen‹ Honorar erledige ich das doch gerne.« Er schnäuzte sich kurz. »Aber eine Sache ist lückenlos. Die Fahrt von Herzogenrath nach Vaalserquartier führte zur dortigen Kfz-Werkstatt Theberath.«
    »Kann nicht sein!«, entfuhr es Böhnke.
    »Kann wohl«, widersprach Hamacher. »Ich war doch da. War zwar kein Betrieb, weil Feierabend. Aber auf dem Schild über dem Werkstatttor stand eindeutig Theberath.«
    »Was draufsteht, muss nicht immer drin sein«, konterte Böhnke. »Oder würden Sie Gift in einer Limonadenflasche als Limonade bezeichnen?«
    »Muss ich das verstehen, Chef?«
    Böhnke lächelte milde. »Die Werkstatt Theberath gibt es nicht mehr, weil die beiden Brüder als Betreiber tot sind. Sie sind auf und in der Nähe vom Nürburgring gestorben. Wahrscheinlich hat sich ein anderer in dem Betrieb eingenistet und war zu bequem, den Namen zu ändern.«
    Der Name Theberath hatte durchaus einen Werbewert bei Autofreaks besessen, wie Böhnke aus eigener Erfahrung wusste. Schließlich hätte das Schicksal der Brüder ihm und seiner Lieselotte beinahe das Leben gekostet, als er in einem Mordfall auf dem Nürburgring ermittelt hatte.
    »Nun denn, im Moment ist es egal, wie der Knabe heißt, der an von Sybars Porsche herumgeschraubt hat. Wenigstens wissen wir jetzt, wo der Wagen am Tag vor dem Attentat überall gewesen ist.«
    »Und ich besorgen Ihnen alle Namen, Chef. Da können Sie sicher sein.« Hamacher gab sich entschlossen. »Meine Jungs im PP werden sie mir schon geben.«
    Böhnke schwieg dazu. Garantiert verfolgte auch die Polizei diese Fährten. Es wäre ihm recht, wenn sie parallel zu den ehemaligen Kollegen ermitteln könnten. Den Informationen aus dem PP traute er nicht absolut; dazu war sein Misstrauen gegen seinen Nachfolger SM zu groß. Es war für ihn bezeichnend, dass sich niemand mehr bei ihm nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus und seiner Einlassung in der Simmerather Polizeistation gemeldet hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ein Attentat und ein Tötungsversuch auf einen ehemaligen Kriminalhauptkommissar als belanglos abgetan wurden. Sicherlich würde im PP auch in diesem Falle ermittelt, ebenso wie im Mordfall von Sybar. Hamacher bekam wohl nicht mehr alles mit, was sich in der Soers abspielte. Aber vielleicht war es gut, wenn sie unabhängig zu den offiziellen Ermittlungen ihre eigenen anstellten. Schaden konnte es nicht.
    »Dann verdienen Sie sich mal Ihr fürstliches Honorar, Herr Kollege«, sagte Böhnke nach der langen Pause aufmunternd zu Hamacher.
    »Chef, da können Sie sich drauf verlassen.« Hamacher drängte zur Eile. »Jetzt muss ich noch zu Ihrem Freund Grundler. Landmann hat uns einen Vorschlag für eine Abfindung gemacht. Bin gespannt, wie der aussieht.«

    »Da gibt es nicht viel zu berichten«, meinte Grundler, als Böhnke ihn beim abendlichen

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