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Prinz der Düsternis

Prinz der Düsternis

Titel: Prinz der Düsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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unerschütterlichen Glauben an ihren Vater.
    »Und du weißt wirklich nicht, warum wir den Umweg machen müssen? Nein, sprich nicht von Garram. Schwöre mir beim Shallad, dass du keinen anderen Grund kennst!«
    »Beim Shallad, dies schwöre ich, Prinzessin!« Hrobon legte sich die zur Faust geballte rechte Hand aufs Herz.
    »Dennoch wollen wir die Rückkehr des Kundschafters abwarten.«
    Hrobons Augen blitzten auf. »Wir werden Hagad unterwegs treffen, Prinzessin! Er…«
    »Ich sagte, wir warten!«
    Hrobon deutete eine Verneigung an und zog sich zornig zurück.
    Shezad blickte ihm nach. Das Lächeln auf ihrem anmutigen Antlitz erstarb. Sie wusste, dass sie die Männer nicht sehr viel länger mehr würde hinhalten können. Längst schon sollten Mythor und seine Freunde zurück sein. Mehr als den Ortskundigen in den Pilzwald schicken hätte sie nicht tun können, um Hrobon am Weiterziehen zu hindern. Wenn Hagad nun vor Mythor zurückkehrte…
    Shezad blickte zum Himmel empor. Die Sonne hatte den höchsten Stand ihrer Wanderung fast erreicht und schickte nun immer länger ihre wärmenden Strahlen durch die Lücken im nebelhaften Dunkel des Himmels.
    Dann hörte sie Rufe vom Rand des Lagerplatzes. Die Orhaken wurden trotz der ihnen wieder übergezogenen Hauben unruhig, und die Reiter hatten alle Hände voll zu tun, sie zu bändigen, als das Diromo mit den drei »Entflohenen« darauf heranstampfte. Der junge Rafher zügelte es, bevor es die nach allen Seiten davonlaufenden Krieger niedertrampeln konnte, und sprang ab, um das entgegenzunehmen, was Mythor in den Armen hielt.
    »Beim Shallad!« hörte sie Hrobon schreien. »Die feigen Hunde sind zurück, um die Schnauzen an den Beinen ihrer Herren zu reiben! Wen habt ihr da, den Kundschafter? Ist er…?«
    Shezad konnte nicht sehen, was den Vogelreiter auf einmal zum Verstummen brachte. Doch der vielstimmige Schreckensschrei, der nun erscholl, ließ sie ihre bösen Ahnungen bestätigt sehen.
    *
    Mythor trat an Hrobon vorbei, der bebend und mit gezogenem Krummschwert versuchte, ihm den Weg zu verstellen, und legte den Bewusstlosen vorsichtig ab. Kurz sah er die Prinzessin vor ihrem Spinnenglanz, bevor sich die Krieger um ihn, No-Ango, Sadagar und Hrobon scharten, blankes Entsetzen in ihren Augen.
    Anklagend deutete Mythor auf den Ohnmächtigen. »Du findest keine Worte, Hrobon? Sieh ihn dir an! Seht ihr alle hin! Erkennt ihn einer von euch an der Kleidung?«
    Ein Mann schob sich vor, berührte zögernd den sandfarbenen Burnus des Versteinerten und schrak zurück. »Ja«, sprach er leise. »Seht diesen gestickten Halbmond an seinem Arm. Das ist… Jehaddad, einer von Garrams Kriegern.«
    Beim Klang dieses Namens zuckte Mythor unmerklich zusammen. Er suchte den Blick der Prinzessin, für die die Reiter jetzt eine Gasse bildeten. Shezad ließ sich ebenfalls nichts anmerken; sie versuchte jedenfalls, so beherrscht wie möglich zu bleiben. Sie kam noch einen Schritt näher. Ihr Mund öffnete sich zu einem heiseren Schrei, als sie des Bewusstlosen Gesicht sah. Dann fiel sie in eine Ohnmacht, von der Mythor fast bezweifelte, dass sie echt war.
    »Hast du nun genug?« fuhr Hrobon ihn an, noch nicht ganz Herr über seine Stimme.
    »Das ist es, was uns alle erwarten mag, setzen wir den eingeschlagenen Weg fort!« rief Mythor, ohne Hrobon zu beachten. »Hat einer von euch jemals von Goldenem Staub gehört? Dieser Mann und vielleicht alle von Garrams Trupp sind sein Opfer geworden! Er kam, um uns zu warnen. Er…«
    Hrobon hatte sich widerstrebend über den Unglücklichen gebeugt und wich entsetzt zurück, als sich dessen Augen zu bewegen begannen. »Er kommt zu sich!« rief er. »Doch der Stein um seinen Kopf hindert ihn am Sprechen. Ihr da!« Hrobon deutete auf drei Krieger. »Kommt her und versucht, ihm diese Maske abzunehmen!«
    »Das überlebt er nicht!« protestierte Mythor. Hrobon gab seinen Männern ein Zeichen, und sogleich stürzten sich drei, vier von ihnen auf den Sohn des Kometen, überwältigten ihn und drehten ihm die Arme auf den Rücken. Mit Sadagar und No-Ango wurde ebenso verfahren, bevor sie überhaupt begriffen, wie ihnen geschah.
    »Nehmt ihm diesen Stein ab!« befahl Hrobon. Als die Krieger zögerten, riss er sein eigenes Messer aus dem Gürtel und begann, den Stein auseinander zu stemmen. Jehaddad wehrte sich nicht dagegen. Mythor warf sich nach vorn, bis ihm vor Schmerz die Sinne zu schwinden drohten und er glaubte, die Arme würden ihm aus den Schultern

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