Prinz der Nacht
Simi.«
»Verstecken? Wovor?«
»Vor Thanatos.«
»Ah ... « Simi verdrehte die Augen und winkte geringschätzig ab. »Warum verkriecht ihr euch vor diesem Versager?
Der würde kein gutes Barbecue abgeben und meinen Hunger nicht einmal halbwegs stillen ... Wieso gibt' s hier nichts zu essen?« Erwartungsvoll wandte sie sich zu Astrid.
Als Zarek zwischen die beiden trat, streckte sie ihm die Zunge heraus und setzte ihre Nahrungssuche fort.
»Warum bist du hier?«, fragte Zarek.
Der Dämon ignorierte ihn. »Wo ist denn Sasha, Astrid? Der wäre ein gutes Barbecue. Also, dieses Wolfsfleisch schmeckt wirklich gut, wenn man erst einmal alle Haare rausgerissen hat. Natürlich verderben gegrillte Wolfshaare den Geschmack. Aber die kriege ich ratzfatz raus.«
»Zum Glück ist er nicht hier«, entgegnete Astrid. »Aber warum treibst du dich in Alaska herum? Ohne Acheron?«
»Das hat Akri mir befohlen.«
»Wer ist Akn?«, fragte Zarek.
Simi beachtete ihn nicht.
»Das ist Acheron«, erklärte Astrid. »Akri ist ein atlantäisches Wort und bedeutet >Herr und Meister<.«
»Großartig ! «, spottete Zarek. »Kein Wunder, dass er sich so aufplustert - mit einem dämonischen Haustier, das ihn
>Herr und Meister< nennt.«
»Nein, so ist er nicht, Zarek.« Astrid schaute ihn warnend an. »Und du solltest ihn in Simis Gegenwart nicht beleidigen. So etwas nimmt sie sehr persönlich. Und wenn er nicht da ist, um sie zurückzuhalten, ist sie tödlicher als eine Atombombe.«
Respektvoll musterte er den kleinen Dämon. »Oh, tatsächlich?«
Astrid nickte. »Früher hat ihre Rasse die Erde beherrscht. Sogar die olympischen Götter fürchteten die Chartontes, nur die Atlantäer konnten sie besiegen und ihre Kräfte für sich nutzen.«
Boshaft blickte Simi auf und entblößte ihre Fänge. Dann leckte sie über ihre Lippen, als würde sie einen besonderen Leckerbissen genießen. »So gern würde ich all die olympischen Götter grillen ! Sie schmecken ausgezeichnet. Eines Tages werde ich auch diese rothaarige Göttin essen.«
»Sie mag Artemis nicht«, erklärte Astrid.
Das hatte Zarek bereits gemerkt.
»Ja, Simi hasst diese blöde Kuh. Aber Akri sagt: >Nein, Simi, du darfst Artemis nicht töten. Benimm dich, Simi, lenk keinen Feuerstrahl auf sie. Sonst verliert sie alle Haare.< Nein, nein, nein. Das ist alles, was ich ständig höre.«
Vielsagend schaute sie Zarek an. »Dieses Wort hasse ich. >Nein.< Das klingt so böse. Simi grillt die Leute gern, die dumm genug sind, ihr was zu verwehren. Akri nicht. Der darf so was sagen. Aber es gefällt mir nicht.«
Irritiert beobachtete er Simi, die wie ein Schmetterling von einer Kiste zur anderen hüpfte. Als sie seine Schatztruhe fand, schrie sie entzückt auf. Darin verwahrte er die goldenen Münzen und Juwelen, mit denen Artemis ihn monatlich bezahlte.
»Seht mal !« Simi ergriff eine Handvoll Diamanten. »Oh, genauso schöne Glitzerdinger hat Akri auch. So was schenkt er mir immer wieder.« Sie hielt eine Smaragdkette an ihren Hals. »Und er sagt, damit sehe ich sehr hübsch aus.
Besonders mit den roten Klunkern, die zu meinen Augen passen. Da, Astrid.« Sie legte eine andere Kette um den Hals der Nymphe. »Wenn du auch nicht sehen kannst - aber das steht dir wirklich gut. Das musst du tragen, dann hast du auch solche Glitzerdinger.« Nun musterte sie Astrids Kopf. »Aber noch immer keine Hörner. Die müssen wir dir verschaffen, damit du eines Tages auch ein Dämon sein kannst. So ein Leben ist wirklich lustig. Besonders, wenn die Leute versuchen, dich zu maßregeln ... Moment mal, das ist nicht das richtige Wort. Das habe ich vergessen. Aber du weißt ja, was ich meine.«
Zweifellos strahlte sie ein gewisses Charisma aus. Aber irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Zarek wandte sich zu Astrid. »Ist sie okay? Nichts für ungut. Aber offensichtlich ist sie noch verrückter, als ich angeblich bin.«
Astrid lachte. »Nun, Acheron verwöhnt sie maßlos. Und Simi ist noch nicht erwachsen.«
»Doch ! «, protestierte Simi in einem Ton, der ihn an ein fünfjähriges Kind erinnerte. So einen eigenartigen Singsang hatte er nie zuvor gehört. »Und die Simi braucht sehr viele Sachen«, fuhr sie lässig fort. »Zum Beispiel Akris '
Plastikkarte. Die ist wundervoll. Wenn ich sie den Leuten zeige, geben sie mir lauter wundervolle Dinge. Oh, ich liebe diese neue Plastikkarte, die er mir geschenkt hat. Da ist mein eigener Name drauf. Blau und mit silbrigem Glanz, da steht >Simi
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