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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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sah er Imogen durch die gespreizten Finger hindurch an. »Gene hat alles … kompliziert gemacht.«
    »Er hat dich geliebt«, sagte Imogen.
    »Ja.«
    »Und du?«
    »Ich habe mich benommen wie der größte Arsch der Schöpfungsgeschichte. Ich habe getan, was ich konnte, um ihn zu vertreiben.«
    »Und es hat funktioniert?«
    »Oh ja, Baby – es hat funktioniert. Hat aber eine Weile gedauert. Aber am Schluss habe ich ihn geschafft. Und dann – wamm! – war er weg.«
    Eine Pause trat ein. Mitch schaute aus dem Fenster in den Garten hinaus.
    »Wie lange ist das jetzt her?«, erkundigte sich Imogen in neutralem Tonfall.
    »Zwanzig Jahre, glaube ich.«
    »Und seitdem hast du …«
    »Na ja, die Froschkönigin-Nummer, du weißt schon.«
    »Ah, ja. Bringt das was?«
    »Nein, eigentlich nicht«, erwiderte Mitch. »Und wenn du’s wissen willst, in letzter Zeit schon gar nicht.«
    »Mitch, jetzt bist du der Hohlkopf. Faustina hat doch gesagt, Gene wohnt noch hier in der Nähe. Warum –«
    Jetzt fauchte der Teekessel abermals. »Nein. Hat keinen Sinn. Der ist damit durch.«
    »Woher weißt du das?«
    Mitch schnaubte ungeduldig und schenkte Imogen Wein nach. »Mach dir meinetwegen keinen Kopf, Kleines. Ich bin ein alter Mann – aber wehe, du plapperst rum, dass ich das gesagt habe! Dann trete ich dir in den Hintern! Aber warum gehst du nicht nach draußen und feierst? Wie wär’s denn mit einem von diesen hinreißenden amerikanischen Jungs? Die sehen sogar von hier aus so groß und lebensfroh aus.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Imogen langsam. Sie sah aus dem Fenster. Aus irgendeinem Grund nahmen Bunnys Brüder gerade den Besen auseinander, während ihre Schwestern beifällig zusahen. Sie wandte sich wieder an Mitch. »Darauf bin ich gar nicht besonders scharf«, erklärte sie. »Ich will …« Sie schüttelte den Kopf. Daphnes Bemerkungen über ihre geheimnisvolle Ausstrahlung und ihre Wirkung auf Männer waren gut gemeint gewesen, doch Imogen glaubte kein Wort davon. »Es ist so«, fuhr sie ernst fort, »ich habe nie erlebt, wie es sich anfühlt … na ja, völlig hin und weg zu sein. Du weißt schon, ganz tief in irgendetwas Romantischem, Wildem drinzustecken. Und allmählich glaube ich, dass mir so etwas auch nie passieren wird. Männer denken einfach nicht so über mich.«
    »Na klar.«
    »Nein, wirklich! Sie denken, bei mir sei … immer gleich alles klar, weil ich ein bisschen … ich bin nicht sehr selbstsicher.«
    »Also, mein Rat wäre ja, vielleicht mal diese Liebesschnulzen wegzulegen, auf die du so abfährst, und ein bisschen echte Romantik zu betreiben. Schon mal daran gedacht? Außerdem muss ich dir sagen – so wie du jetzt aussiehst, kannst du selbstsicher sein. Du bist der absolute Hammer.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache. Ich sehe doch, dass du mir eigentlich nicht glaubst.«
    »Imogen? Hi!« Bunnys Cousine Mary-Kate stand in der Tür, ihre silberne Stielmaske in der Hand. Sie begrüßte den Yankee mit vorsichtiger Höflichkeit, dann fügte sie an Imogen gewandt hinzu: »Bunny braucht dich im Garten.«

24
    Kurz darauf stand Imogen in der Mitte eines großen Kreises aus Partygästen, die Augen verbunden und ziemlich schwindelig, nachdem sie heftig herumgewirbelt worden war. Sie hatte noch nie Blindekuh gespielt, und es war nicht ihre Absicht gewesen, heute Abend damit anzufangen, doch sie hatte sich von Bunny beschwatzen lassen, und jetzt war sie »dran«.
    Verdammt. Verdammt noch mal! Das hier entsprach wirklich nicht ihrer Vorstellung von Spaß. Die anderen Gäste neckten sie, riefen ihren Namen, rannten kichernd im Kreis um sie herum, kniffen sie in die Taille, wodurch sie sie fast aus dem Gleichgewicht brachten, und blieben dabei immer knapp außer Reichweite. Wie sollte sie jemals hier rauskommen?
    Sie war zu müde für so etwas, dachte sie, während sie ungeduldig und vergeblich herumfuchtelte. Einen Moment oder zwei hätte sie ja durchaus gern mitgespielt, aber das hier war zu viel. Nunmehr ernsthaft verärgert schürzte sie resolut die Lippen, stand einen Augenblick lang ganz still, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden, und marschierte dann mit ausgestreckten Armen geradeaus los. Sie würde jemanden zu fassen bekommen, irgendjemanden .
    In diesem Falle bekam irgendjemand sie zu fassen, bevor sie Gelegenheit dazu hatte. Sie versteifte sich überrascht, als sie spürte, wie die Hände eines Mannes liebkosend an ihren Armen hinabstrichen und ihre Hände umfassten und wie sich fast augenblicklich

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