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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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könnten wir Schwestern sein!«
    »Ist Buddy nicht erst zwölf oder so?«, fragte Mitch streng.
    »Er ist achtzehn!«, begehrte Bunny auf. »Alt genug, um zu heiraten! Und Mitch, du brauchst mich gar nicht so anzuschauen. Ich weiß genau, was du von uns Südstaatlern hältst.«
    »Ich hab doch gar nichts gesagt.«
    »War auch gar nicht nötig.«
    »Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass dein kleiner Bruder reif genug für diese Nummer ist«, meinte Faustina. »Imogen, hat es sich angefühlt, als würdest du einen Teenager küssen? Mit dem ganzen Gegrabbel und Gesabber?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Imogen nüchtern.
    »Na schön.« Verstimmt strich Bunny Buddys Namen durch. »Aber Everett, also … Der ist achtundzwanzig. Das ist reif genug.«
    »Aber derjenige, der mich geküsst hat, hat Französisch gesprochen«, wandte Imogen ein. »Ist es da nicht wahrscheinlicher, dass er auch Franzose ist?«
    »Na ja, du weißt doch, Everett spricht echt gut Französisch.«
    »Na gut«, lenkte Imogen ein und gestattete sich, Bunnys Bruder als möglichen Kandidaten in Erwägung zu ziehen. »Nur um der Debatte willen, wo war er zum Zeitpunkt der, äh … Begegnung? Irgendwo in meiner Nähe?«
    Bunny schlug ein neues Zeichenblatt auf und fing an, eine völlig unkenntliche Zeichnung von ihrem Garten zu Papier zu bringen, frei nach Belieben mit Bäumen und niedlichen Tierchen bestückt. »Also, zuerst war er hier und hat mit den anderen die Limbostange klargemacht. Dann war er eine Weile bei mir, als wir dich gedreht haben, bevor wir dich in den Kreis geschickt haben. Und dann … na ja, es hat ausgesehen, als würdest du allein zurechtkommen, also haben Everett und ich uns weggeschlichen, um zu sehen, wie es mit dem Limbo läuft«, berichtete Bunny betreten und malte rosa Punkte auf das Blatt, um ihre Bewegungen zu verdeutlichen. »Mitmachen konnte ich natürlich nicht, wegen meiner Frisur«, fuhr sie fort und malte eine Stange, die von zwei Strichmännchen gehalten wurde. »Aber mitgesungen habe ich – ›Wie tief geht’s noch? … Wie tief geht’s noch?‹.«
    »Ihr Amerikaner seid echt seltsam«, stellte Faustina gelassen fest.
    »Also«, sagte Imogen geduldig. »Äh, Bunny? Um wieder auf den Kuss zurückzukommen?«
    Daraufhin verbrachten die vier Freunde etliche fruchtlose Minuten damit, den genauen Zeitpunkt des Kusses festzulegen – ein schwieriges Unterfangen, da keiner von ihnen, aus Gründen der Authentizität, an besagtem Abend eine Uhr getragen hatte.
    »Ach, diese ganze Rekonstruiererei ist doch bekloppt«, maulte Mitch. »Im Fernsehen sieht das immer ganz einfach aus.«
    »Also, ich glaube, ich habe so ungefähr zwei Minuten Blindekuh gespielt, bevor er mich zu fassen bekommen und geküsst hat«, meinte Imogen unerbittlich. »Vielleicht auch ein bisschen länger. Bunny, war Everett da bei dir, sagen wir, zwei Minuten, nachdem ihr mit dieser Limbonummer angefangen habt?«
    Bunny nickte und malte zwei weitere Strichmännchen. »Ich glaube schon … Außerdem hat Cheyenne auch mitgemacht.« Sie zeichnete ein langhaariges Männchen, das unter der Stange hindurchschlüpfte. »Also haben Everett und ein paar andere ihn an der Anlage vertreten. Er ist übrigens wirklich unheimlich gelenkig«, fügte sie bewundernd hinzu.
    »Welche anderen waren das genau?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Zwei weitere Strichmännchen erschienen neben grob skizzierten Plattenspielern. Bunnys forensische Zeichnung wirkte allmählich sehr unübersichtlich. »Viele von denen hatten Masken auf, also, weißt du, jetzt, wo ich drüber nachdenke, kann ich definitiv nicht beschwören, wer da war und wer nicht.«
    »Also«, fasste Mitch zusammen, »dein Bruder Everett und möglicherweise noch zwei andere haben sich irgendwann abgesetzt, um die Musikanlage zu bedienen, was es …«
    »Einem von ihnen ermöglicht hätte, zum anderen Ende des Gartens zu flitzen und mich zu küssen?«, schlug Imogen vor.
    Faustina räusperte sich, dann fragte sie plötzlich die junge Amerikanerin: »Verstehst du dich gut mit deinem Bruder?« Daraufhin malte sie eine Figur im Reifrock mitten in den Garten und machte daneben ein Fragezeichen.
    »Ja, sehr gut.«
    »Wenn er es also getan hätte … hätte er es dir dann nicht erzählt?« Faustinas Blick hielt den von Bunny unverwandt fest, und ihre Stimme klang ein klein wenig anklagend. »Also, ich frage dich jetzt ganz ehrlich: Weißt du mehr über diese ganze Geschichte, als du uns erzählt hast?«
    »Weißt du,

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