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Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Partei ergreift. Und – Ihr ahnt es bestimmt - es ist nicht die Eure!“
    „Und weshalb kommt Ihr als sein Diener dann zu mir?“
    Abrynos vermied eine direkte Antwort. „Der Großmeister ist entschlossen, Prinz Rajin zu unterstützen bei seinen Bestrebungen, die Macht des alten Kaiserhauses wiederherzustellen.“
    „Seid Ihr sicher? Oder beruft Ihr Euch wieder auf irgendwelche ominösen Erkenntnisquellen, die nur Magiern zugänglich sind?“, gab Katagi sarkastisch zurück.
    „Ich selbst war es, der die Botschaft an Prinz Rajin überbrachte. Magus wird sich mit der Rebellion des Prinzen verbinden – zumindest wenn der jetzige Großmeister im Amt bleibt. Und das wird er, denn es gibt im Kollegium der Hochmeister niemanden, der sich gegen seine aufdringliche geistige Präsenz zu wehren vermag …“
    „Doch Ihr vermögt das?“
    Abrynos verzog das Gesicht zu einem berechnenden Lächeln. „Ich will es mal so ausdrücken: Ich habe meinen Weg gefunden.“
    Katagi atmete tief durch. Er begriff, worauf sein Gegenüber abzielte. „Ihr wollt, dass ich Euch helfe, den Großmeister zu stürzen“, stellte er fest.
    „Dafür bekommt Ihr Prinz Rajin. Er wird sich nach Magussa begeben, um das Bündnis mit dem Großmeister zu besiegeln. In diesem Moment müsst Ihr mit Eurer Drachenarmada dort sein und zuschlagen!“
    „Wann ist es soweit?“
    „Ich werde es Euch wissen lassen. Im Übrigen wird es notwendig sein, einige Vorbereitungen magischer Art zu treffen, damit dieses Unternehmen überhaupt Aussicht aus Erfolg haben kann.“ Abrynos lächelte. „Jedenfalls kann ich Euch versichern, dass Ihr Magus auf Eurer Seite hättet, würde der Großmeister meinen Namen tragen. Und mir ist bewusst, dass jede Herrschaft ohne die Herrschaft über die Drachen sinnlos ist. Die Welt würde im Chaos versinken und unser Reich mit ihr.“ Abrynos deutete eine Verbeugung an. Da er dies im Sitzen tat, wirkte diese Geste nicht besonders unterwürfig. „Ihr seid der Drachenherrscher, Katagi. Darum wäre es für jeden, der auch nur ein bisschen Macht erlangen will, töricht, sich gegen Euch zu stellen.“
    „Wie wahr …“, murmelte Katagi gedankenverloren. Er schien ins Nichts zu blicken und durchdachte dabei die neuen Optionen im Spiel um die Macht über die fünf Reiche, die sich durch ein Bündnis mit Abrynos möglicherweise ergaben.
    „Rajin!“, stieß er auf einmal hervor und ballte die Hände zu Fäusten. „Rajin muss sterben. Das ist das Wichtigste!“
    „Wenn Ihr klug handelt, werdet Ihr am Ende dieses Krieges der Herr über vier der fünf Reiche sein, mein Kaiser.“
    Katagi hob die Augenbrauen. „Und mit dem fünften – Magus – werdet Ihr Euch begnügen, Schattenpfadgänger Abrynos?“
    „So ist es.“
    Katagi versuchte, die Kraft des Gedankens, der sich in diesem Moment in ihm bildete, zumindest so weit zu dämpfen, dass Abrynos ihn nicht wahrzunehmen vermochte: Ihr mögt Euch ja mit einem Reich begnügen, Magier, ich aber keineswegs mit vieren …
     

9. Kapitel
Wenn Drachen sich erheben …
     
    Hunderte von Luftschiffen unterschiedlichster Größe näherten sich von Nordwesten. Rajin setzte sich noch einmal das Fernglas ans Auge. Je geringer die Entfernung wurde, desto deutlicher war zu sehen, in welch schlechtem Zustand manche der Schiffe waren. Sie zeigten Spuren schwerer Drachenangriffe. Bei manchen waren ganze Abschnitte versengt oder ausgebrannt, andere waren nur noch verkohlte Ruinen, die durch die Luft schweben, offensichtlich nur vom Wind getrieben und ohne jede Lenkung, weder in horizontaler noch in vertikaler Richtung. Die Besatzungen waren nicht zu beneiden. Um in die Tiefe zu springen flogen die Schiffe zu hoch, das hätte den sicheren Tod bedeutet. Die Strickleitern reichten nicht weit genug herab, und davon abgesehen wären die Tajimäer am Boden auch schnell Opfer der drachenischen Drachenreiter geworden, deren Drachenfeuer sie dort jederzeit hätte auslöschen können.
    So flogen sie dahin und konnten nur hoffen, dass die Kraft der Gewichtslosigkeit sich irgendwann erschöpfte und die Schiffe an den ersten größeren Steigungen des Dachs der Welt hängen blieben.
    Eine riesige Drachenreiter-Armada war den noch steuerbaren und flüchtenden Luftschiffen auf den Fersen. Die einfachen Kriegsdrachen flogen immer wieder Angriffe gegen die Schiffe, ließen ihr Drachenfeuer aus den Mäulern schießen und versengten damit die Fluggeräte. Brände brachen aus, und ein besonders großes Luftschiff brach in

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