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Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Titel: Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly M. Love
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und hatte mich gebeten vorbeizukommen.«
    »Du lügst, Mo.« Sie näherte sich und schnüffelte an ihm, wie ein Drogenhund. »Hattest du Sex mit deinem Bruder?«
    »Jetzt hör doch auf, Christine. Sei nicht albern. Du hast wieder getrunken.«
    Sie holte aus, aber er fing ihre Hand in der Luft ab. Als sie mit der anderen versuchte ihr Vorhaben zu beenden, hielt er auch die andere Hand mit eisernem Griff fest. Sie sah ihn erschrocken an. »Du tust mir weh, Mo. Lass mich los.«
    »Wag es nicht noch einmal, deine Hand gegen mich zu erheben, Christine. Ich hatte immer Respekt vor dir und habe dir nie ein Haar gekrümmt. Aber fordere dein Glück nicht heraus.« Morris sprach leise. Sein Ton war kalt und scharf wie ein Stück Glas.
    »Wie redest du mit mir?« Sie rieb sich die Handgelenke und wich einen Schritt vor ihm zurück.
    »Geh jetzt schlafen und lass mich in Ruhe«, sagte er barsch. Er war es leid, dieses Theater weiterhin mitzuspielen.
    Sie ging Richtung Schlafzimmer, drehte sich dann aber doch wieder zu ihm um. »Was ist mit Jenna?«
    »Ich sehe Morgen nach ihr. Geh jetzt ins Bett.«
    »Dir ist alles scheißegal, nicht wahr?«, fauchte sie ihn aus sicherer Entfernung an.
    »Geh, Christine.« Mit viel Schwung und einem lauten Knall fiel die Tür zu und dann hörte er, wie sie fluchte und mehrere Gegenstände durchs Zimmer schmiss.
    Wie gerne wäre er bei Leia geblieben und morgens neben ihr aufgewacht. Er schmunzelte bei dem Gedanken, was sie wohl gesagt hätte, beim Aufwachen in seine Augen zu sehen. Doch die Zeit war noch lange nicht reif. Und solange er keine zufriedenstellende Lösung für sich und Leia gefunden hatte, würde er nur durch ihre Träume wandern. Zumindest würde sie das so empfinden.
     
     
     

12.
     
     
     
    Nachdem er hörte, dass der Mann, den er am Blinddarm operiert hatte, gestorben war und das Mädchen mit der Diabetes im Koma lag, fragte sich Morris, was er hier in dieser verdammten Hölle überhaupt ausrichten konnte. Dort wo er herkam, gab es keine unsinnigen Krankheiten, kein Dahinvegetieren - zumindest nicht auf diese Art - und auch keine Ärzte, die ständig mit ihrem Versagen konfrontiert wurden. Er fühlte sich nutzlos und dumm in dieser Funktion als Mensch und begann Payton für seine Gleichgültigkeit und Kälte zu beneiden. Für den Rest des Tages meldete er sich krank und fuhr zu Jennas Apartmenthaus.
    Der Portier bestätigte ihm das, was Christine ihm bereits erzählt hatte. Jenna hatte ihr Apartment seit dem besagten Tag nicht mehr verlassen. Demnach musste sie in ihrem Apartment sein, es sei denn, ihr waren Flügel gewachsen oder sie hatte sich aus dem dreiundzwanzigsten Stock abgeseilt. Vielleicht wollte sie auch bloß nicht mit den Prellungen und der gebrochenen Nase auf der Straße gesehen werden und hatte sich für eine Weile auch von ihrer besten Freundin zurückgezogen.
    Es gab keinen Zweitschlüssel, weshalb Morris sich entschloss, zu späterer Stunde den unkonventionellen Weg zu wählen, um Jenna einen Besuch abzustatten.
    Er fuhr zu seinem Apartment, stellte seinen Wagen in der Garage ab und ging rüber zum Central Park. An manchen Stellen ließ die Lunge von New York einen vergessen, dass man überhaupt in einer Großstadt lebte. Dann klang es wie Musik in seinen Ohren, wenn der Wind durch die Blätterdächer der knorrigen alten Bäume fuhr und sie zum Reden brachte. Er verspürte plötzlich ein tiefes Verlangen, sich zu verwandeln und über den Park zu fliegen. Stattdessen machte er einen ausgiebigen Spaziergang auf seinen zwei Beinen. Er würde seinen Job an den Nagel hängen. Wenn sie ihn eh nicht bald feuerten, würde er kündigen und sein `normales´ Leben hier aufgeben, dachte er. Das einzige Problem war Christine. Bis dass der Tod euch scheidet. Das waren die Regeln, die er akzeptiert hatte.
    Warum hatte er nur nicht auf seine Mutter gehört? Wie töricht er doch gewesen war, zu meinen, dass die Liebe von Dauer sein könnte. Alles war vergänglich, begrenzt und einem ewigen Kreislauf unterworfen. Wie die Seele selbst, die ein gefallener Gott war und in einem Körper lebte wie in einem Grab. Ebenfalls verdammt zum ewigen Kreislauf der Wiedergeburt.
    Zum wiederholten Male klingelte sein Handy. Yven versuchte ihn anzurufen, aber Morris drückte den Anruf weg. Ihm war nicht nach Reden zumute. Schließlich hinterließ Yven eine Nachricht auf der Mailbox.
    Nach ein paar Stunden an der frischen Luft ging Morris zurück in sein Apartment, legte sich aufs Bett und

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