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Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Titel: Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly M. Love
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schlief bis in die späten Abendstunden hinein.
     
    Lautlos und unsichtbar glitt er über die Dächer hinweg, bis er zu Jennas Wohnung kam. Ein Fenster stand sperrangelweit offen und ließ ihn problemlos eintreten. Er brauchte gar nicht nachzusehen, um zu wissen, dass die Bewohnerin nicht da war. Er ging in ihr Schlafzimmer und versuchte ihren Geruch aufzunehmen. Doch da war nichts. Sie musste schon seit Tagen nicht mehr hier gewesen sein. Und dann fiel ihm etwas auf. Eine dünne Blutspur führte von ihrem Bett zum Fenster. Er sah die dreiundzwanzig Stockwerke hinunter. Wenn sie sich hinunter gestürzt hätte, wären die Nachrichten voll vom tragischen Tod der Diplomatenwitwe Jenna Collins gewesen. Da dies nicht der Fall war, konnte das nur eines bedeuten. Payton hatte sie sich geholt.
    Morris musste einen kühlen Kopf bewahren und nicht unüberlegt handeln. Er beschloss, sich vorerst aus der Sache herauszuhalten, bis er einen Plan hatte, wie es mit ihm selbst weitergehen sollte. Payton sprach keine leeren Drohungen aus und Morris hatte sich mit Leia einen empfindlichen Angriffspunkt geschaffen. Er konnte nicht riskieren, dass Payton sie noch einmal einer tödlichen Gefahr aussetzte. Bei dem Gedanken an sie wurde ihm gleich warm um den Bauch.
     
    Die Stille und den Frieden der Nacht genießend stand er an Leias Bett und erfreute sich an ihrer Schönheit. Für sein Vorhaben musste sie tief und fest schlafen, denn nur dann traute sie sich auch Dinge zu, die sie im wachen Zustand nie machen würde. »Ich würde dir gerne etwas zeigen.«
    Leia legte ihren Kopf schräg und sah ihn neugierig an. Einen Blick, den er besonders an ihr liebte. Dann waren ihre hellgrünen Augen groß und glänzend. »Was ist es?«
    Morris öffnete das Fenster, kletterte aufs Dach hinaus und zog sie zu sich hoch. »Sieh her.« Er lief über das Dach, breitete die Arme aus und ließ sich von dem Wind nach oben tragen. Ein paar Mal kreiste er über ihrem Kopf und forderte sie auf, zu ihm zu kommen.
    »Aber wie soll ich...«
    »Mach es so wie ich.« Er spürte ihr Zögern. »Vertrau mir.« Indem er ihr Bilder aus anderen Träumen schickte, in denen sie geflogen war, stärkte er ihren Mut. Sie musste es nur wollen. Der Willen war stärker als alles andere. Die meisten Menschen gaben schon auf, bevor sie überhaupt anfingen.
    Sie tat es ihm gleich, nahm Anlauf und kurz vor Ende des Daches überbekam sie die Angst. Doch das Vertrauen, das er ihr gab, ließ sie weiterlaufen und dann flog sie. Mit einigen Schwierigkeiten überflog sie ein paar Dächer und hielt sich oben. Kaum fing sie jedoch an, ihr Fliegen zu hinterfragen und Zweifel die Überhand gewann, fiel sie wie ein Stein vom Himmel. Kurz bevor sie auf dem Asphalt aufschlug, fing er sie auf und stieg mit ihr hoch, wie er es schon einmal getan hatte. Höher und immer höher. Sie ließen die Stadt unter sich und flogen weiter in seine Welt hinein.
    Wie eine Mutter ihrem Vogeljungen das Fliegen beibringt und es aus dem warmen Nest entlässt, so entließ er sie plötzlich aus seinem Griff und warf sie hoch.
    Leia kreischte auf, als sie seinen Halt nicht mehr hatte, drehte sich in der Luft und schlug wie wild mit den Armen dabei schrie sie aus vollem Halse. »Moooo ... neeeinn ...«
    Morris sah zufrieden zu, wie ihr schwarze, glänzende Flügel wuchsen und Leia staunend ihre neuen Körperteile bewunderte. Sie lachte fröhlich auf, als sie sich plötzlich allein ohne Probleme in der Luft halten konnte. Und als hätte sie nie etwas anderes gemacht, holte sie schnell zu ihm auf und warf ihm ein Strahlen zu, das sein Herz erwärmte. Ja, das war seine Frau, dachte er und ein Glücksgefühl stieg in ihm hoch.
    Leia kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sie über Berge, magische Seen, in denen blaue Steine funkelten und Wälder, die aus Silberfäden gesponnen waren, flogen. Sie streckte ihr Gesicht dem Wind entgegen und juchzte vergnügt. »Mo, wo sind wir hier? Das ist ja wunderschön. Nur ein bisschen dunkel hier.«
    Das war eben der große Nachteil, die Sonne gab es hier nicht, nur ewige Dunkelheit. »Deshalb ist es auch das Land der Schatten oder das Land der Nacht.«
    Morris übernahm die Führung. Sie gingen tiefer und glitten über die Baumkronen hinweg. Er wartete darauf, dass die Bäume ihnen irgendwo Durchlass gewährten und schoss dann in den Wald hinein. Hier spendeten die silbernen Früchte an den Bäumen so viel Licht, dass es fast taghell war. Er warf einen Blick zu Leia. Ihre Augen

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