Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)
gewesen wäre, wäre sie jetzt tot und auch für Yven nicht mehr zu haben. Was willst du also?«
»Dass du sie loslässt und Yven eine Chance gibst.«
»Als gäbe es nur diese eine Frau auf der Welt für ihn. Zum Teufel Payton, ich habe dir gesagt, dass sie entscheiden wird, nicht du und auch sonst keiner deiner Anhängerschaft.«
Payton lachte hämisch auf. »Du schleichst dich in ihr Unterbewusstsein und bist ständig in ihrem Kopf präsent. Du lässt ihr gar keine andere Möglichkeit, sich für jemand anderen zu entscheiden. Bleib fair, Mo.«
»Gut. Ich ziehe mich zurück und wir werden sehen, wer den Kürzeren zieht. Wenn sie sich dann immer noch nicht für Yven entscheidet, gehört sie mir. Ist das klar?« Morris zog seinen Finger von Paytons Brust zurück und machte sich daran, Yven beim Einlaufen in den Hafen zu helfen.
Zurück im Haus ging er sofort auf sein Zimmer, zog sich die feuchten Kleider aus und nahm eine Dusche, um sich das Salzwasser von der Haut zu waschen. Lange stand er bewegungslos in der Kabine und ließ sich den Strahl auf den Kopf prasseln. War es ein Risiko, Leia wieder allein zu lassen, ohne ihr überhaupt eine Erklärung zu geben? Er hatte sie das letzte Mal schon so tief verletzt. Dieses Mal würde sie es ihm vielleicht so übel nehmen, dass sie sich endgültig von ihm zurückzog.
Er hieb mit der Faust gegen die Kachelwand. Der Schmerz in seiner Hand lenkte ihn für einen Moment von seiner Wut ab, seiner Wut auf sich selbst, weil er mal wieder vorschnell und unüberlegt reagiert und Payton gesagt hatte, dass er sich vorerst zurückziehen würde. Nein, das ging auf keinen Fall, er musste sich etwas Plausibles einfallen lassen, was seine Abwesenheit in der nächsten Zeit rechtfertigte, damit sie bei ihm blieb.
Als Morris mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Badezimmer kam, saß Sasha Thurgood im Ohrensessel und sah ihn mit seinen eisblauen Augen feindselig an. Der Vorstandsvorsitzende von einer der größten Banken Amerikas war ein guter Freund seiner Mutter und ein gern gesehener Gast auf allen Partys gewesen. Außerdem war er einer seiner Brüder, mit dem er allerdings wenig am Hut hatte.
»Ich muss mit dir reden, Morris.«
Wollte Sasha sich jetzt etwa auch noch in sein Liebesleben einmischen? »Worum geht´s?« Sein Ton war genervter als gewollt, aber Morris konnte nicht verbergen, dass er über den Besuch nicht gerade erfreut und nicht in Stimmung war, sich über Leia zu unterhalten.
»Es geht um deine Frau Christine.«
»Christine?« Morris sah ihn überrascht an.
»Sie hat mit meiner Frau geredet und wollte sie davon überzeugen, dass wir Abgesandte des Teufels seien.« Er hob die Augenbrauen und sah Morris abwartend an. »Sie redete von dem Amulett und dass wir unsere Frauen auf eine Art, die sie noch nicht herausgefunden hätte, aussaugen würden. Einer der Gründe, warum sie so gealtert sind.« Wieder machte er eine Pause. »Und das ist noch nicht alles, Morris. Sie erzählte, du hättest sie angegriffen und deine Augen wären schwarz geworden. Sie meinte, das wäre das Zeichen gewesen. Du und wir alle kämen direkt aus der Hölle.« Sasha kicherte leise. »Klingt gut, nicht?!«
»Mist.« Er hatte nicht gedacht, dass sie seine veränderten Augen gesehen hatte.
»Ich habe ähnliche Probleme wie du. Ich habe eine gute Ehe mit Lydia geführt. Etwa drei Jahre lang. Dann hat sie rapide abgebaut. Inzwischen hat sie drei Selbstmordversuche hinter sich und eine Menge Therapien. Wie du dachte ich, dass es mit einer Menschenfrau klappen könnte, aber das ist ein Trugschluss. Wir zerstören sie.«
»Und was hast du vor?«
»Ich tausche sie aus, bevor die Liebe anfängt zu bröckeln. Ich habe eine gute Position, mir gefällt das Leben hier und keine dieser Frauen wird mich daran hindern, das aufzugeben. Es ist wie mit einer Coladose. Man öffnet sie, trinkt sie aus und schmeißt sie weg. Auf jeden Fall stellt deine Frau eine Gefahr für uns alle dar. Sie muss verschwinden.«
»Das wird sie«, bestätigte Morris.
»Dann verstehen wir uns ja.« Sasha schlug auf die Armlehnen und erhob sich. »Ach, und sorge dafür, dass sie so lange keine weiteren Dummheiten macht, okay!? Damit meine ich auch unter anderem, dass sie von meiner Frau wegbleiben soll.«
Nachdem Sasha Thurgood das Zimmer verlassen hatte, zog Morris sich an, packte seine Sachen zusammen und bat Yven, den Privatjet startklar zu machen.
Christine saß in ihrem Zimmer auf einem kleinen Hocker vor der Kommode,
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