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Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)

Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)

Titel: Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Andreas
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König.
    „Muss das sein?“, protestierte Emmy. Baden konnte sie nämlich überhaupt nicht leiden. Das heißt, eigentlich nur das Haarewaschen und Geschrubbe nicht. Sonst badete sie schon ganz gern, weil sie dann mit Seepferd, ihrem Quietschepferd aus Gummi, spielen konnte. Aber das mussten ihre Eltern ja nicht wissen. Und deshalb protestierte sie jedes Mal.
    „Ja, es muss!“, erwiderte Karl von Kandis. „Was eine wahre Prinzessin ist – die sollte auf ihrem ersten Ball in strahlender Schönheit glänzen!“
     

 

    Der große Ball
     
    E mmys Herz pochte heftig, als die schwere Doppeltür zum Ballsaal aufschwang – die Tür mit dem Schloss aus Zeiten des Ritters Konstantin von Kandis, das nun endlich nicht mehr zugesperrt war. Sie atmete einmal tief durch. Dann betrat sie den Ballsaal.
    „Ah!“ und „Oh!“ machten die Gäste, als Emmy in ihrem rosa und silbern glitzernden Ballkleid hereinkam.
     
    Inmitten der Gästeschar standen Emmys Eltern und ihr Bruder Moritz, alle in das königliche Kobaltblau gekleidet. Obwohl Emmy furchtbares Lampenfieber hatte, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie in ihrem Traum hatte Karl von Kandis seinem Sohn eine Kronennummer größer verordnet, und nun rutschte Moritz seine Krone ständig über die Augen. Dafür saß der neue Anzug, den Frohlinde Schnuck ihm geschneidert hatte, tadellos.
    „Kind, du bist bildhübsch!“, flüsterte Karla von Kandis ihrer Tochter ins Ohr.
    Der Kapellmeister schwang seinen Dirigentenstab, und die Kapelle begann, den Eröffnungswalzer zu spielen. Emmys Handflächen wurden vor Aufregung feucht, als David über das Parkett auf sie zukam. Er verbeugte sich vor ihr, und die beiden nahmen Tanzhaltung ein.
    „Nein, es ist nicht wie in meinem Traum“, dachte Emmy und versuchte, sich wieder zu beruhigen. „Ich kann jetzt tanzen! Es wird nichts Schlimmes passieren!“
    „Eins, zwo, drei, eins, zwo, drei“, summte sie leise und wiegte sich mit David hin und her.
    Doch gerade, als David den ersten Schritt machen wollte, erstarrte Emmy. Davids rechtes Knie prallte schmerzhaft gegen ihr linkes.
    Emmy hatte unter den Gästen jemanden bemerkt, den sie hier lieber nicht gesehen hätte. Eine ältere Dame, die sie durch eine strenge Brille musterte – Gertrude Zwickelmeier!
    Musste die denn auch eingeladen werden?, fragte sich Emmy entsetzt. Ja, dachte sie weiter, natürlich musste sie. Das gehörte zur Tradition im Hause Kandis.
    Emmy versuchte, nicht weiter an Frau Zwickelmeier und ihren furchtbaren Tanzunterricht zu denken. Und schon gar nicht an das Kopfschütteln und das fiese „Tz, tz, tz“, das sie immer von sich gegeben hatte. Viel lieber wollte sie sich an die tollen Stunden im Stall und an Karas und Laras aufbauende Worte erinnern: „Du bist einfach die geborene Tänzerin, Emmy!“
    Noch einmal wiegten sich Emmy und David hin und her. Dann machte David wieder einen Schritt nach vorn und Emmy diesmal auch einen nach hinten. Sie musste nicht mehr darüber nachdenken, wie die Schrittfolge ging. Ihre Füße bewegten sich wie von selbst. Und da flogen die beiden auch schon federleicht über das Parkett dahin. Sie wirbelten umeinander, pendelten auseinander und wieder zusammen und drehten und drehten sich immer rings um die Tanzfläche herum.
    Alle Gäste waren entzückt von dem Anblick und applaudierten begeistert, als der Tanz vorüber war. Karla von Kandis stürmte auf ihr Töchterchen zu und drückte ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange. Danach kam Moritz zum Gratulieren, gefolgt von Frohlinde Schnuck und Sebastian April. Als Letzter trat Karl von Kandis feierlich vor seine Tochter. In den Händen hielt er etwas, was Emmys Herz höher schlagen ließ. Es war ein kobaltblaues Band, das er ihr als Schärpe um die Schultern legte – als Zeichen dafür, dass Emmy nun eine richtige Prinzessin war.
     
    „Herzlichen Glückwunsch, Emmchen“, raunte er ihr ins Ohr. Eigentlich wollte er noch mehr sagen, aber er war so gerührt, dass ihm die Stimme versagte.
    „Danke, Papa“, flüsterte Emmy.
    Und dann kam noch jemand, der Emmy die Hand schütteln wollte: Gertrude Zwickelmeier.
    „Ich muss schon sagen, das Kind tanzt fantastisch!“, rief sie in die Runde.
    Emmy konnte kaum glauben, was sie da hörte.
    „Es lässt sich wohl nicht leugnen“, fuhr die Tanzlehrerin fort, „dass ich mit meinen Methoden inzwischen zum alten Eisen gehöre. Doch verrate mir eins, mein Kind: Wer hat dir so hervorragend Tanzen beigebracht?“
    „Das

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