Prinzessin meiner Traeume
hin.
Nachdem Jonah fürs Benzin bezahlt hatte, setzte er sich ans Steuer. „Ich glaube, wir können los, Katie."
„Worüber hast du mit dem Mechaniker geredet?" fragte Kathryn.
„Über dich. Er hält mich für einen Idioten, weil ich wegfahre, obwohl ich jetzt mit dir in einem Motelbett liegen könnte."
Sie stieß einen verächtlichen Laut aus. „Bist du sicher, dass er dic h nicht für einen Idioten hält, weil du diesen Schrotthaufen gekauft hast?"
„Natürlich nicht. Der Motor funktioniert tadellos. Wir kommen damit nach Nevada und wieder zurück. Du wirst schon sehen."
„Mich muss er nicht wieder zurückbringen. Sobald wir verheiratet sind, spielt es keine Rolle mehr, ob Daddy uns findet oder nicht, stimmt's? Dann kann ich wieder meine Kreditkarte benut zen - und werde erster Klasse fliegen. Ob du mich begleitest oder diese Kiste wieder zurückbringst, überlasse ich dir."
„Wart's ab, Katie. Wenn wir in Nevada sind, hast du diese Kiste womöglich schon ins Herz geschlossen."
Kathryn warf ihm einen ungläubigen Blick zu, antwortete jedoch nicht. Sie seufzte resigniert und legte den Gurt an.
Der Himmel verdunkelte sich, als sie um die Twin Cities herumfuhren. Das Motorengeräusch war so laut, dass es eine Weile dauerte, bis Kathryn merkte, dass es auch donnerte. Als sie die Grenze nach Wisconsin erreichten, regnete es so stark, dass sie zeitweise nicht einmal das Rücklicht des Wohnwagens vor ihnen sehen konnten. Alle fuhren Schritttempo, denn die Scheibenwischer bewältigten den Niederschlag kaum. Als die Straße eine Biegung machte und der starke Wind sie genau von der Seite traf, regnete es durch einen Spalt oben in der Beifahrertür, und Kathryn wurde im Gesicht und am Hals nass.
Sie kreischte, und Jonah trat auf die Bremse. „Was, zum ...?"
„Ich werde ganz nass!"
„Ist das alles? Ich dachte, wir bauen gleich einen Unfall. Wahrscheinlich ist die Dichtung an der Tür kaputt."
„Was für eine Überraschung! Papierhandtücher - warum habe ich daran nicht gedacht?"
„Weil du zu sehr damit beschäftigt warst, dieses architektonische Wunder auszusuchen."
„Lass mein Souvenir da heraus. Du hast auch nicht an Papierhandtücher gedacht. Mit deinem Isolierband könnten wir die Tür wohl nicht abdichten, oder?"
„Es würde auf nassem Metall schlecht kleben."
„Stimmt." Kathryn wischte sich das Gesicht mit einem Papiertaschentuch ab, das sich prompt auflöste. „Es ist nicht nur nass, sondern auch kalt."
„Das ist Regen normalerweise immer. Komm, rutsch in die Mitte der Sitzbank. Es ist sowieso bequemer, weil du die Beine ausstrecken kannst."
„Bequemer als was?" fragte sie leise. „Wenn ich die Wahl zwischen diesem Vehikel und dem Schaukelstuhl in meinem Schlafzimmer habe ..."
Jonah sah sie nicht an. „Wir sind jetzt nicht mehr weit von Eau Ciaire entfernt. Du musst Jock nur anrufen, dann schickt er eine Rettungsmannschaft los."
„Du weißt, dass ich das nicht gemeint habe, Jonah."
„Tatsächlich? Für mich klingt es, als hättest du es dir anders überlegt."
„Ist es denn ein Wunder, wenn ich frustriert bin? Verdammt, wenn wir weiterhin in dem Tempo vorankommen, sind wir Weihnachten noch nicht in Nevada." Kathryn rutschte in die Mitte und mühte sich mit dem anderen Gurt ab, der ziemlich kurz war und direkt neben Jonahs Schenkel einrastete. Eines war ihr sofort klar: Sie brauchte sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, dass sie fror, denn sie wurde förmlich gegen ihn gepresst. Vermutlich spürte Jonah sogar ihren Herzschlag.
„Langsam voranzukommen ist gar nicht so schlecht", meinte er nachdenklich. „In der Nähe wird Jock bestimmt nicht nach dir suchen." Er blickte sie an. „Bist du sicher, dass du es nicht bereust, Katie Mae?"
„Warum? Tust du es denn?"
„Nein. Wenn ich mich zu etwas entschieden habe, bleibe ich auch dabei. Aber ich dachte, vielleicht vermisst du ... Wie hieß er noch gleich?"
„Douglas? Nein."
„Du brauchtest dich nicht dafür zu schämen. Schließlich wolltest du ihn heiraten. Selbst dass du hinter sein schmutziges Geheimnis gekommen bist, kann deine Gefühle nicht völlig ausgelöscht haben."
Kathryn war ein wenig überrascht, weil sie nicht selbst daran gedacht hatte, und überlegte, ob sie es bereute. Nein, sie tat es nicht - zumindest nicht, was Douglas betraf. Sie war ein wenig traurig, weil sie ihren Vater blamiert hatte. Auf Douglas war sie allerdings nur wütend.
Ich muss ganz schön oberflächlich sein, ging es ihr durch
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