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Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
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gesteckt haben, wird uns noch eine Weile über Wasser halten!"
    Nicolas knirschte mit den Zähnen. Jana sah seine geballten Fäuste. Er sollte einen Teil des Schmerzes erleiden, den sie verspürte.
    "Alle sind sich einig, dass der Palast ein wichtiges Symbol für unser Volk ist. Und wenn wir das Personal im Schloss reduzieren und keine Gesellschaften mehr geben, werden diese unbedeutenden Ausgabenkürzungen nur den Eindruck eines armseligen Fürstentums erzeugen."
    "Es ist höchste Zeit, dass wir den Stolz beiseite lassen und uns der Realität stellen. Wir sind ein armseliges Fürstentum. Wir sind restlos pleite! Und so lange ich diese Krone trage, werden wir keine kostspieligen Feste mehr geben!"
    Die Spannung zwischen ihnen knisterte im Raum und machte alle nervös. Jana löste ihren Blick von Nicolas und sah ihre Minister finster an.
    "Ich mache keine Vorschläge, meine Herren, sondern setze die Autorität der Krone ein. Ich erwarte, dass Sie meine Befehle sofort ausführen." Sie blickte in die geröteten Gesichter. "Sie alle können gehen, Sie ausgenommen", sagte sie zu Nicolas.
    Nachdem die Minister aus dem Raum geflohen waren,
    starrten sie und Nicolas einander an.
    "Sie machen einen ernsthaften Fehler", sagte Nicolas endlich.
    "Sie nehmen Boglandia seinen Stolz."
    "Ich will morgen früh eine Kopie der Verfassung von Boglandia auf meinem Schreibtisch haben. Ich werde jedes Wort lesen und nach einer Lücke suchen, die es mir erlaubt, Sie hinauszuwerfen."
    "Ich erspare Ihnen die Mühe", erwiderte er mit matter Stimme. "Informieren Sie Janos Sturdza, dass Sie kein Vertrauen zu Ihrem Premierminister haben und wünschen, dass die Vosnia einen anderen wählt."
    "Wird die Vosnia Sie feuern, weil ich es will?" fauchte sie.
    Ein dünnes Lächeln umspielte seine Lippen. "Nach allem, was soeben hier passiert ist, bezweifle ich das. Ich schätze, dass die Vosnia das Verfahren über Jahre hinziehen wird."
    "Genau das habe ich befürchtet."
    Er sah ihr in die Augen. "Soll ich das so verstehen, dass Sie sich nicht mehr an unsere persönliche Abmachung gebunden fühlen?"
    "Ich war einverstanden, mich aus der Regierung herauszuhalten, weil ich Ihnen vertraute. Das hat sich geändert."
    Er biss die Zahne zusammen. "Es tut mir ehrlich leid."
    Er klang so aufrichtig, dass Jana beinahe ins Wanken geraten wäre, doch sie nahm sich zusammen. "Ich werde Sie nicht demütigen, indem ich einen andren Premierminister bestelle.
    Wenn es der Anlass erfordert, werden Sie mich auch weiterhin begleiten. Ich will lediglich Gerüchte vermeiden. Wir müssen zusammenarbeiten, aber das ist alles. Unsere Beziehung wird sich streng auf das Berufliche beschränken. Ich will nicht mit Ihnen joggen, ich will nicht mit Ihnen allein sein."
    "Ich habe erklärt, warum ich das getan habe. Ich habe Sie um Verständnis gebeten."
    "Sie bekommen es aber nicht." Sie verschränkte ihre Hände ineinander. "Sie denken doch sogar jetzt noch, dass ich diejenige bin, die das Land im Stich lässt. Sie begreifen einfach nicht, dass Sie etwas falsch ge macht haben."
    "Sie sind die Fürstin", sagte er schlicht. "Eine Fürstin ist nicht wie andere Menschen. Was für Marijana Laskowski, die amerikanische Staatsbürgerin, falsch und undenkbar war, ist für Marijana, die Fürstin von Boglandia, Pflicht und akzeptables Opfer. Das war die Überlegung der Vosnia."
    "Mir eine Krone auf den Kopf zu setzen, hat mich nicht plötzlich edel, opferbereit und dumm gemacht. In meinem Herzen bin ich ..." Sie holte tief Luft und schloss die Augen.
    Was hatte es für einen Sinn? Niemand sah den Menschen in ihr.
    Alle sahen nur Fürstin Marijana. Sogar Nicolas. "Sie haben Ihren Standpunkt klargemacht", erklärte sie endlich. "Ich will von Ihnen nur noch, dass Sie mithelfen, das Geld aufzutreiben.
    Sie können gehen." Er setzte zu einer Antwort an, schloss jedoch den Mund und sah sie zornig an. Sie ließ ihn bis zur Tür gehen, ehe sie hinzufügte: "In Zukunft sprechen Sie mich mit
    ,Eure Hoheit' an. Vertraulichkeiten sind nicht erwünscht."
    Er verkrampfte sich einen Moment, ehe er die Tür hinter sic h schloss.
    Jana massierte ihre Schläfen. Sie hatte tatsächlich gedacht, das Leben in New York City wäre stressig. Doch Fürstin zu sein, das war Stress.
    Und einen Mann zu lieben, der sie betrogen hatte - das war der eigentliche Stress.
    "Ich habe eine Idee", sagte Jana am nächsten Morgen zu Nicolas, als dieser wegen des Terminplans bei ihr erschien.
    Er warf einen Blick zu den beiden

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