Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
Vom Netzwerk:
die nächsten Tage abgesagt und sich in ihren Gemächern
    eingeschlossen.
    Am dritten Tag berief Jana eine Versammlung der Minister ihres Kabinetts ein. Für die nachmittägliche Besprechung trug sie ein schwarzes Kostüm, ihre höchsten Absätze und ihr beeindruckendstes Diadem.
    Sie empfing ihre Minister sitzend und streckte ihnen die Hand zum Kuss hin, ehe sie sich nervös aus Janas unmittelbarer Nähe zurückzogen.
    Nicolas trat zuletzt vor und stockte, ehe er ihre Hand an seine Lippen hob. Ihre Blicke trafen sich, seiner forschend, ihrer kalt.
    Jana stellte fest, dass er unter den Augen genauso tiefe Ringe hatte wie sie. Und sie hoffte inständigst, dass er genauso schlecht schlief wie sie.
    Erst als es so still war, dass man eine Nadel fallen hören konnte, sprach Jana.
    "In den letzten Tagen habe ich viel über unsere Probleme nachgedacht. Ich habe einige Fragen und erwarte direkte Antworten." Sie blickte dabei Janos Sturdza, den Präsidenten der Vosnia, an.
    Endlich trat Sturdza vor, obwohl er wusste, dass Nicolas ihr Sprecher sein sollte.
    "Ist der Heiratsvertrag zwischen mir und Fürst Rudolph gültig?"
    Sturdza warf einen unbehaglichen Blick zu Nicolas. "Ja, Eure Hoheit. Beide Vosnias haben den Bedingungen zugestimmt und den Vertrag unterschrieben."
    "Sie haben einen schlimmen Fehler begangen, meine Herren." Janas Lippen wurden schmal. "Wir leben im zwanzigsten Jahrhundert. Sie können keine Menschen ohne deren Erlaubnis verheiraten. Also, was passiert, wenn ich mich weigere, Fürst Rudolph zu heiraten?"
    Die Kabinettsminister wurden blass.
    Sturdza schluckte nervös und betastete seine Krawatte.
    "Wenn eine der beiden Parteien den Vertrag missachtet, schuldet sie der anderen Partei die Summe von fünf Millionen Dollar."
    Die Stille war greifbar.
    "Dann haben Sie soeben die Schulden des Fürstentums um fünf Millionen Dollar erhöht, weil ich Fürst Rudolph nicht heiraten werde", erklärte Jana kühl. "Wann sollte diese Hochzeit denn stattfinden?"
    "Zu Weihnachten, Eure Hoheit", murmelte Sturdza.
    "Was ich jetzt sage, ist vertraulich." Jana sah jeden einzelnen Minister an und wartete, bis sie nickten. "Wir werden Rudolph hinhalten und in dem Glauben lassen, dass die Hochzeit stattfindet, damit die fünf Millionen nicht sofort fällig werden.
    Aber täuschen Sie sich nicht, meine Herren. Es wird keine Hochzeit geben. Wir haben sieben Monate Zeit, um aus dieser Klemme herauszukommen. Jeder in diesem Raum wird über nichts anderes nachdenken als darüber, wie wir unsere Wirtschaft ankurbeln und für den Fehler zahlen können, den Sie gemacht haben."
    "Vergeben Sie mir, Eure Hoheit, aber wir haben uns über ein Jahr lang mit den Finanzen herumgeschlagen und keine Lösung gefunden." Schweiß glänzte auf Sturdzas Stirn.
    "Sie müssen eine Lösung finden." Sie richtete ihren Blick auf Nicolas. "Von jetzt an geschieht nichts mehr hinter meinem Rücken. Das ist ein Befehl. Haben Sie verstanden?"
    Einen Moment dachte sie, Nicolas würde nicht zustimmen.
    Seine schwarzen Augen waren flammend auf sie gerichtet.
    Endlich neigte er den Kopf.
    "Noch etwas, meine Herren. Ab sofort wird die Renovierung des Palastes gestoppt."
    Die Minister stießen leise Protestrufe aus.
    "Darüber hinaus wird die Krone nicht mehr jeden Abend eine Gesellschaft geben. Wenn Sie und Ihre Frauen ein Fest wollen, müssen Sie selbst dafür bezahlen. Ich verlange, dass das Personal im Schloss um ein Viertel verringert wird, und ich erwarte, dass die Vosnia das gleiche mit ihrem Personal macht."
    Sie wandte sich an den Schatzmeister. "Ich will Zahlen darüber sehen, wie viel Geld durch diese Maßnahmen eingespart wird.
    Fragen?"
    Alle Minister wandten sich an Nicolas. Er trat vor.
    "Eure Hoheit, ich glaube, ich spreche für jeden, wenn ich sage, dass keine dieser Maßnahmen für Ihre Untertanen akzeptabel ist." Die Minister nickten heftig. "Die Vosnia entschuldigt sich nicht wegen der Verhandlungen über die Heirat mit Prazlov. Keinem von uns kam in den Sinn, dass Sie Ihre Pflichten ablehnen oder sich weigern könnten, im besten Interesse Ihres Landes zu handeln."
    Die Minister sahen Jana an, die schwer Atem holte.
    Bevor sie antworten konnte, sprach Nicolas weiter. "Wenn wir die Arbeiten am Palast einstellen, wird jeder in Boglandia wissen, dass es um unsere Finanzen schlecht steht. Das wird Ihren Untertanen angst machen."
    "Unsere Situation ist schlecht", fuhr Jana ihn an. "Unser Volk sollte das wissen. Das Geld, das wir bisher in den Palast

Weitere Kostenlose Bücher