Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
Vom Netzwerk:
Träume. Ich wollte fließendes Wasser in jedem Haus und elektrischen Strom für alle. Ich wollte ein
    Wohlfahrtssystem. Ich wollte so viel!"
    Jana betrachtete die ernsten Gesichter vor sich.
    "Nichts davon wird wahr werden", fuhr sie ruhig fort. "Sie sind heute Abend hier, um meine Niederlage zu erleben, um sich darüber zu freuen, wenn Sie das wollen. Um zu nicken und zu bemerken, Sie hätten es ja gleich gesagt. Ich dachte, ich könnte meine Träume auch ohne Ihre Mithilfe wahr werden lassen, aber ich habe mich geirrt. Ich habe vergessen, dass ich unsere neuen Fabriken nicht ohne Arbeiter betreiben kann. Wie Sie wissen, hat sich in ganz Boglandia nicht eine einzige Person bereit erklärt, für mich zu arbeiten. Ich würde Arbeitskräfte von auswärts holen, aber die Zeltstädte, in denen sie im Sommer gelebt haben, taugen nicht für einen strengen Winter. Wir haben keine Unterkünfte für sie."
    Nicolas betrachtete sie mitleidig. Zorn wäre leichter zu ertragen gewesen. Das einzig Gute war, dass Constanza Menski nicht anwesend war. Constanza hatte vor kurzem ihre Verlobung mit Fürst Rudolph bekannt gegeben und ihren Wohnsitz nach Prazlov verlegt.
    Jana holte tief Luft. "Um Boglandia in seinen letzten Tagen zu leiten, braucht man eine erfahrene Persönlichkeit. Ich habe bewiesen, dass ich nicht diese Persönlichkeit bin. Daher verzichte ich, Fürstin Marijana, he ute Abend auf den Thron von Boglandia zugunsten von Nicolas Rondo, dem Siebenten Herzog von Kazmanien."
    Leise Ausrufe erklangen, einige voll Erleichterung, andere überrascht.
    Während Jana langsam ihr Diadem abnahm, sah sie Nicolas in die Augen. Er stand starr vor dem Podium. Seine Miene verriet nichts.
    Jana legte das Diadem auf ein Samtkissen.
    "Das ist alles", erklärte sie, verzichtete auf den Rest ihrer Ansprache.
    Die Versammelten eilten zum Ausgang. Niemand verbeugte sich, niemand sagte etwas. Innerhalb kürzester Zeit waren Jana und Nicolas allein.
    "Alles umsonst", flüsterte Jana und betrachtete die unbenutzten Maschinen und dachte an die begeisterten Berichte der Firma, die in ihrem Auftrag den Markt erforscht hatte. "Was für eine Verschwendung!"
    Nicolas half ihr von dem Podium. "Ist die Abdankung eine genauso impulsive Entscheidung wie das alles hier?" Er deutete mit einem Kopfnicken auf die Maschinen.
    "Du hast das Projekt sabotiert, Nicolas. Du hast dagegen Stimmung gemacht. Du bist der Hauptgrund, aus dem niemand in Boglandia in den Fabriken arbeiten will."
    Er zuckte von ihr zurück, und die hellen Lichter beleuchteten die Narbe auf seiner Wange. "Die Welt braucht nicht noch eine Sorte Mineralwasser", behauptete er auch jetzt noch zornig und starrsinnig.
    Jana trat an einen Tisch in der Mitte des Raums. Die Flaschen mit "Karpatenwasser" waren nicht angerührt worden.
    "Du hast mich nicht bekämpft, weil du nicht an das Produkt glaubst", sagte sie. "Dein Stolz war verletzt. Ich hatte diese Idee und nicht du. Wäre es deine Idee und nicht meine gewesen, würde diese Fabrik morgen zu arbeiten beginnen."
    "Wirfst du mir vor, ich hätte meinen Stolz über das Wohlergehen von Boglandia gestellt?"
    Jana sah ihn traurig und schmerzlich an. Es hätte so wunderbar zwischen ihnen sein können. "Du hast von Anfang an einen einseitigen Krieg geführt, um zu beweisen, dass du für die Krone besser geeignet bist als ich."
    Sie verstand ihn so gut und liebte ihn trotz seiner Fehler. Sie hatte sich gewünscht, dass er sie auf die gleiche Art liebte.
    "Das ist nicht wahr!" Seine Augen flammten auf. "Die treibende Kraft meines Lebens war immer Boglandia."
    "Nun", sagte sie ruhig, "jetzt hast du deine Chance, die Krone zu tragen und alles zu tun, was du erträumt hast. Ich wünsche dir Glück."
    "Ich werde viel mehr als Glück brauchen angesichts der Katastrophe, die du angerichtet hast!" Er stockte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. "Ich entschuldige mich für diese Bemerkung. Ich bin an diesem Debakel genauso schuld wie du.
    Das alles hat begonnen, weil ich mein Verlangen nach dir nicht beherrschen konnte."
    "War das alles, Nicolas?" flüsterte Jana. Sie glaubte, den Schmerz nicht ertragen zu können. "Nur eine flüchtige Leidenschaft? Haben wir einander nicht mehr bedeutet?"
    Er hob seine Hand an ihre Wange und ließ sie wieder sinken, ohne sie zu berühren. "Ich kann dir nicht verzeihen, dass du die Kronjuwelen versetzt und das Geld für nutzlose Fabriken verschleudert hast."
    "Vielleicht wirst du eine andere Möglichkeit finden, die

Weitere Kostenlose Bücher