Prinzessin wider Willen
wert, ein Fürstentum zu verlieren."
Tränen stiegen ihr in die Augen. Einen Moment konnte sie nicht sprechen. Dann sagte sie mit bebender Stimme: "Das ist das Schönste, das du mir jemals gesagt hast. Aber ich bezweifle, dass die Einwohner von Boglandia mit dir einer Meinung sind."
"Sie haben uns zugejubelt." Nicolas half ihr auf die Beine und zog sie wieder in seine Arme.
"Die Leute haben über deinen Sieg gejubelt, und einen Moment hat uns ihre Sympathie gehört. Aber sie haben uns nicht verziehen, dass wir ihre Hoffnungen zerstört haben."
Da es darauf keine Antwort gab, führte Nicolas sie stumm zu dem Teich, in dem sie sich wuschen. Danach zogen sie sich an.
Diesmal widersprach Nicolas nicht, als Jana darauf bestand zu fahren, und das bereitete ihr Sorgen. Sie fuhr so schnell, wie sie es bei den engen Kurven und schlechten Straßen wagte, und seufzte erleichtert, als der Uhrturm von Coz in Sicht kam.
Der Arzt warf einen Blick auf ihre zerrissene und blutige Kleidung und rief nach Verstärkung, weil er vermutete, es mit Unfallopfern zu tun zu haben. Jana erklärte hastig, worum es ging.
Nicolas war weiß im Gesicht und schwankte, und Blut tropfte auf sein Hemd. Er drückte Janas Hand. Dann führten der Arzt und eine Krankenschwester ihn weg.
Jana sank erschöpft auf einen Stuhl im Wartezimmer. Und plötzlich erinnerte sie sich an die frischen Gräber, die auf den Friedhöfen für den Winter vorbereitet waren, und stützte ihren Kopf in ihre Hände. So viele Menschen würden leiden müssen, weil sie kurze Glücksmomente erlebt hatte!
Sie musste das Fürstentum retten und fünf Millionen Dollar auf treiben. Und zwar schnell.
12. KAPITEL
"Tut mir leid, aber Fürst Olaf hat mich abgelehnt." Es gelang Jana nicht, ehrlich zu klingen. "Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass du der Welt erklärt hast, ich würde die gehören."
Nicolas drückte ihre Hand und erwiderte ihr strahlendes Lächeln. "Eine meiner besten Reden, wenn ich das sagen darf."
Hand in Hand schlenderten sie durch Rejak, ein hübsches Bergdorf hoch in den Karpaten. Leute blickten auf ihre verschlungenen Hände und lächelten. Die Liebenden hatten Boglandia viel gekostet, aber ihrer Liebe haftete etwas Märchenhaftes an.
"Möchtest du etwas trinken?" fragte Nicolas und führte Jana zu einem schattigen Tisch im Hof eines kleinen Gasthofs.
Es gab nur kaltes Quellwasser. "Wir können so tun, als wäre es Perrier", sagte Jana und hob ihr Glas. "Das ist sogar besser als Perrier", meinte sie nach einem Schluck. "Es schmeckt nach Himbeeren."
"Du warst wunderbar letzte Nacht." Nicolas griff nach ihrer Hand. Ertrug ein Pflaster über der genähten Wunde und würde für den Rest seines Lebens eine Narbe zurückbehalten, deshalb aber nicht weniger attraktiv wirken.
"Du auch", sagte sie leise und sah ihn an, bis sie errötete und lächelnd wegsehen musste. Sie nahm einen Schluck und setzte sich plötzlich kerzengerade auf. "Nicolas! Warte! Dass ich das nicht gleich begriffen habe! Hast du nicht gesagt, dass es überall in Boglandia Mineralquellen gibt und dass sie unterschiedlichen Geschmack haben?"
"Ja", sagte er verwirrt.
"Mine ralwasser! Dafür gibt es einen gewaltigen Markt! Und wir haben das beste Wasser, das ich je gekostet habe!" "Willst du das Wasser verkaufen?"
"Nick, verstehst du denn nicht? Wir könnten alle im Land an diesem Geschäft beteiligen, Adelige wie Bauern!"
Er war nicht begeistert. "Du schlägst einen radikalen Wechsel von Landwirtschaft zu einem Industriezweig vor, für den es bereits viel Konkurrenz gibt?"
"Wir könnten Arbeit schaffen und unsere Wirtschaft beleben, das Geld für Rudolph auftreiben und Straßen, Schulen und Krankenhäuser bauen. Wir könnten das Fürstentum retten!"
Nicolas machte ein finsteres Gesicht. "Wir haben kein Geld für die nötigen Anlagen."
"Wir haben noch zwei Millionen Dollar von dem Geschäft mit Guano."
Er schüttelte den Kopf. "Wasser verkaufen? Die Mitglieder der Vosnia werden mich auslachen."
Jana zwang sich zur Ruhe. "Du könntest mit gutem Beispiel vorangehen und in dieses Geschäft investieren."
Er betrachtete sie mit undurchschaubaren schwarzen Augen.
"Bittest du mich als Freund?" fragte er endlich. "Oder befiehlst du als Fürstin?"
"Ich möchte, dass du an diese Idee glaubst", erwiderte sie.
Er blickte zu den Bergen. "Ich müsste den Besitz meiner Vorfahren für, einen mehr als unsicheren Plan einsetzen. Das wäre Verrat an den Träumen meiner Vorfahren."
"Es ist kein
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