Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
Vom Netzwerk:
Wolkenbruch, kann die Alte nicht einfach die Klappe halten?
    Sie befinden sich in der Nähe einer abgewrackten Siedlung mit dem klingenden Namen Bartertown. Das ist, so sie der Plaudertasche glauben darf, ein Ort voll sympathischen Gestalten wie jenen, die sie erledigt hat.
    Das nervt ebenfalls.
    Der Ort liegt genau auf ihrer Route, und trotz der Dinge, die sie erbeutet hat, ist ein Umweg nicht ratsam. Besonders zu einer Uhrzeit, die sie unweigerlich in die Nacht laufen lässt, wenn die Droole auf Jagd gehen.
    Im Umfeld von Ansiedlungen befinden sich immer Droole. In den einsamen Landstrichen, in denen man oft zwei, drei Wochen keiner Menschenseele begegnet, stolpert man nur mit ausgesprochenem Pech über sie.
    Aber wo es Menschen gibt, ist die vierbeinige Nemesis nicht weit. Klänge es in diesem Zusammenhang nicht lächerlich, könnte man bei den Mistviechern von Zivilisationsfolgern sprechen.
    »... und da musst du dir vorstellen, dass es nicht einfach geht, ’nen halbwegs tauglichen Kerl zu finden, den du dir als Beschützer und Besteiger angeln kannst. Entweder die sind alle total verrückt oder mutiert oder sonst irgendwie gruslig, und dann gibt’s da die echt perversen Freaks, die von dir Dinge verlangen, ich sag dir, so eine verfickte Scheiße, echt wahr, wie oft mein Arschloch schon geblutet hat, da passt danach ’ne ganze Faust rein wie nix, also ’tschuldige, das is’ echt nur grauslich und ...«
    Die Frau redet noch immer. Die hört gar nicht mehr auf. She hat seit Jahren keinen Menschen so viel reden gehört wie diese Person. Verdammt noch mal, das Geschwafel geht ihr inzwischen total auf die Nerven. Sie umzubringen, wäre eine Möglichkeit, was naturgegeben eine Verschwendung darstellen würde, nachdem sie sich diese bescheuerte Rettungsaktion angetan hat. Sie zu knebeln, könnte eine gangbare Alternative sein.
    She seufzt. Das Geplapper stört ihre Gedanken und lenkt sie ab.
    Sie bleibt stehen, mustert die jämmerliche Ansammlung von Baracken und notdürftig hergerichteten Ruinen. Der Ort stinkt 100 Meter gegen den Wind. Wie nahezu alles auf dieser Welt, das eine größere Zahl Menschen beherbergt. Sei es ein elendiges Kaff wie dieses, eine Höhle oder die Ruinenlandschaft einer Großstadt.
    Sie schnuppert. Welch Überraschung, sie müffelt ebenfalls.
    Vielleicht gibt es hier eine Möglichkeit, ihre Wäsche zu waschen und zu duschen, sich ordentlich zu reinigen. Doch dazu muss sie sich vorher ein wenig einsauen. Wie nicht anders zu erwarten. Wer aufräumt, vergrößert zuerst das Chaos.
    Es ist Nachmittag, am Himmel türmen sich Wolken, die sachten Nieselregen entlassen, die Vorboten für ein Unwetter. Es wird Zeit, eine Entscheidung zu fällen und irgendetwas durchzuziehen.
    Kurz entschlossen knallt sie der Frau die Faust gegen die Schläfe, den Knauf des Messers voran. Das Plappern verstummt, die Getroffene verdreht die Augen und sackt zu Boden. Stille. So gehört es sich.
    She wühlt in ihrem Gepäck, holt einen Stift hervor und kritzelt der Besinnungslosen eine Nachricht auf eine Handfläche.
    Zufrieden nickt sie. Jetzt kann sie sich auf Bartertown konzentrieren. Im Grunde ist klar, was sie machen wird. Die Frage ist nur, wie sie es angeht. Am vernünftigsten scheint zu sein: so simpel wie möglich. Komplizierte Strategien haben die Eigenschaft, viel zu oft zu scheitern. Deshalb gleich mit Plan B beginnen.
    Angriff ist die beste Verteidigung, so heißt es. Das Einfachste ist die Eröffnung, denn am Anfang steht der Zorn.
    Ihre Augen verändern sich.
    She eröffnet die Spiele.
    Der Draht gleitet ohne nennenswerten Widerstand durch die Haut. Sie zieht nach links und spürt, wie er sich in den Kehlkopf fräst. Ein Ruck, sie ist hindurch, eine Bewegung, der Hals ist zur Hälfte aufgeschnitten.
    Der Mann in ihren Armen zappelt und gurgelt, während das Blut in einer Sturzflut aus der Wunde schießt. Die Gegenwehr erlischt rasch. Sie lässt ihn zu Boden sinken, verstaut die Garrotte, steigt achtlos über den zweiten Wächter und zerrt ihr Messer aus dessen Hinterkopf.
    Der Nieselregen steigert sich zu einem Wolkenbruch, als sie die einzige Straße hinabmarschiert. Mit einer beiläufigen Bewegung schießt sie einen Bewaffneten vom Hochsitz, während sie einem heranstürmenden Kerl die Faust ins Gesicht schlägt. Das Vorspiel ist erledigt, jetzt geht es ernsthaft zur Sache.
    Sie wirbelt herum, feuert, zwei-, drei-, vier-, fünfmal. Die Pistole klickt leer. Machete aufnehmen, nach hinten stoßen,

Weitere Kostenlose Bücher