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Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
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unter den Reisenden.
    Als aufmunternd hingegen erwies sich der Umstand, dass die Leutchen nicht sagen wollten, wohin sie reisten. Sie zierten sich, die kleinen Klemmen, die Geheimniskrämer, die Wichtigmacher. Welch leckerer Vorwand für eine eindringliche, ausführliche Befragung. Auch etwas wert.
    Wasserkopf und die Gang fesselten die Leute, während Clawfinger einen kräftigen, jungen Kerl ins Auge fasste und von den anderen absonderte. Nur ein unbedeutendes Stück, schließlich sollten sie sehen, was es für Folgen nach sich zog, wenn man ihm die Auskunft verweigerte.
    Zugegeben, er hätte den Burschen so oder so langsam und qualvoll erledigt, aber auf diese Art würde die Sache doppelt so unterhaltsam.
    Er begann mit ein paar Ohrfeigen und leichten Schlägen, wiegte das Opfer in trügerischer Sicherheit. Der Typ steckte, wie nicht anders zu erwarten, die Aufwärmrunde locker weg. Ein Dutzend heftiger Backpfeifen wärmte Hände und Gemüt.
    »Das Problem ist: Ich glaube dir nicht«, sagte Clawfinger und boxte ihm mit Wucht in den Magen. Der überraschte Mann kippte nach vorn, keuchte und krümmte sich. Ja, es war an der Zeit, das Vorspiel zu beenden.
    Er winkte Wasserkopf zu sich.
    »Halt ihn fest«, kommandierte er, winkte die Ersies beiseite und zückte eine rostige Rasierklinge. Er packte den Kerl mit einer Hand am Kinn und fixierte so den Schädel.
    »Lass mich die Frage anders formulieren«, sagte er grinsend er und begann zu schälen.
    Dabei strahlte er die Gefangenen an, die nicht sahen, was geschah, wohl aber die qualvollen Schreie hörten.
    Ah, diese wunderbare Symphonie des Schmerzes. Das Lied des Leids. Vor Begeisterung hätte er sich in die Hose scheißen können. Bedauerlicherweise gab es keine schöne Frau in Reichweite, und ein zweites Set Klamotten hatte er auch nicht mitgenommen. So verzichtete er auf das Kackvergnügen.
    Hin und wieder warf er Fetzen beiseite und ergötzte sich daran, wie die Gefangenen blass wurden. Sie begannen zu ahnen, wie übel die Sache war.
    Dann trat er einen Schritt zurück, begutachtete sein Werk und nickte zufrieden.
    »Zeig ihnen das Kunstwerk, Wasserkopf«, sagte er, und der Riese drehte den Mann herum.
    Die Wirkung war erstaunlich. Die Alte fiel ihn Ohnmacht, ein Typ übergab sich, der Rest würgte, wandte sich stöhnend und heulend ab, schlug die Hände vors Gesicht, versuchte, hart zu sein und trotzdem hinzuschauen.
    Wie lustig. Geprägt von ihrer Erziehung, indoktriniert von Normen, die keine Gültigkeit mehr hatten, waren sie unfähig, aus ihrer Haut zu schlüpfen und zu evolvieren, zu wahrer, unbegrenzter Größe heranzuwachsen.
    So blieben sie, was sie gewesen waren – dumme, feige Opferlämmer, Schlachtvieh für Überlegene wie ihn.
    »Was denn? Gefällt er euch nicht mehr?«, fragte Clawfinger erheitert.
    Dabei hatte er sich solche Mühe gegeben mit dem Schälen der Gesichtshaut. Er fand, dass der Junge wirklich gut aussah. Rotes, nass glänzendes Muskelgewebe, freigelegt und frisch. Das war doch ein schöner Anblick.
    Nur die Nase hatte er unberührt gelassen, des Kontrastes wegen. Na ja, andererseits ...
    »Ihr habt recht«, sagte er scheinbar erstaunt und schüttelte den Kopf. »Das ist mir gar nicht aufgefallen. So sieht das hässlich aus. Moment, ich korrigiere.«
    Er ging daran, mit dem Metall an seinen Fingern das Riechorgan in Streifen aus dem Gesicht zu säbeln.
    Noch mehr gellende, durchdringende Schreie, noch mehr Ströme von Blut.
    Natürlich verrieten sie ihm, wo sie hinwollten. Zu diesem komischen Schiff. Trent hatte es ihm erklärt. Alle, die dorthin wollten, wurden aufgehalten, weil sie der Kirche schadeten. Wer das tat, gehörte beseitigt, schlicht und ergreifend.
    An sich war dieser Scheiß mit dem Glauben Clawfinger genauso egal wie die bescheuerten Ersies, die sich nicht einmal ordentlich foltern ließen.
    Aber er war kein Idiot, er verteidigte das System, da er die Vorzüge, die es ihm bescherte, durchaus zu schätzen wusste. Er wäre bekloppt gewesen, nicht so zu handeln.
    Natürlich stellte seine Meinung auch die von Wasserkopf dar, da der Riese mit dem schlichten Gemüt gar keine eigene besaß.
    Der Große war ihm hörig und damit der beste Gehilfe, den Clawfinger sich wünschen konnte. Ein gewaltiges, tumbes, pflegeleichtes Haustier.
    »Wasserkopf. Mach, dass der Typ zu schreien aufhört«, befahl er, und der Simple packte den geschälten Kopf zwischen die Pranken und drückte zu.
    Der Schädel zerplatzte. Blut, Gehirn und

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