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Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
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Angeln aus dem morschen Holz reißt. Er wirbelt erschrocken herum, hat seinen stinkenden, steifen Pimmel immer noch in der Hand. Jäh erschlafft er.
    Der Kerl starrt sie an – ertappt, schuldbewusst, wütend.
    She sagt nichts, sieht ihn nur an.
    Er setzt zum Sprechen an.
    Sie erschießt ihn.

Kapitel 09
    Laternenkäfer, von fingernagelgroß bis faustgroß, treiben im kühlen Lüftchen des nachgewittrigen Morgens, blinken in den Farben der Gewitter und des Regenbogens, um Partner zu locken, Fressfeinde von ihrer Ungenießbarkeit zu überzeugen oder potenzielle Beute zu irritieren.
    Flugspinnen surren in der Luft, ihre Netze hinter sich herschleppend, unglückliche und unachtsame Insekten einsammelnd.
    She wandert durch diese geradezu idyllische Morgenstimmung, in düstere Gedanken versunken. Von den angenehmen Gerüchen, die in der vom Regen gewaschenen Atmosphäre treiben, bekommt sie nicht viel mit.
    Sie ist überaus enttäuscht, zutiefst frustriert, extrem unbefriedigt. Eine Serie von Rammeleien, die jedes Mal kurz vor dem Orgasmus abbrechen, könnte nicht so frustrierend sein wie die angestaute und zurück in den Käfig der Gefühle gesperrte Lust, die sie nicht hat ausleben können.
    Der Untergrund unter ihren Sohlen ist aufgewühlt und matschig, auf Schritt und Tritt quillt Nässe aus dem durchweichten Boden.
    Das Land sieht noch devastierter aus, als es ohnehin schon ist, gezeichnet von den Spuren des schwarzen Regens. Wenigstens hat der Sturm keine Krater und Canyons in die Erde gepflügt, das ist immerhin etwas.
    Sie denkt über Jack nach. Der Scheißkerl hätte sie verseucht, ohne mit der Wimper zu zucken. Dabei war er nett und umgänglich, der freundlichste Mensch, der ihr seit einer Ewigkeit begegnet ist.
    Die Vernunft diktiert ihr, damit aufzuhören, an Männer zu denken. Sie entpuppen sich einer nach dem anderen als Enttäuschung.
    Wie es aussieht, wird sie nicht bekommen, was sie begehrt. Viele Alternativen bleiben nicht, die Konzentration auf sich selbst ist da die beste Wahl.
    Nicht weit über ihr kreist ein Vogel am Himmel. Sie schaut ihm eine Weile zu, wie er seine Runden zieht. Der Flug vermittelt den Eindruck von Normalität.
    Hm . Er scheint einen Versuch wert zu sein.
    Sie nimmt ihren Bogen, legt an, wartet, verfolgt die Bewegungen des Tiers, atmet langsam aus, lässt den Pfeil von der Sehne schnellen, landet einen Volltreffer.
    Die Beute trudelt sich überschlagend Richtung Erde, schlägt wenige Dutzend Meter entfernt auf. Sie wandert zur Absturzstelle und betrachtet das Geschehen am Boden.
    Rings um den toten Vogel haben sich schon erste Aasfresser versammelt, eine der neuen Sorten von Ameisen, aufgetaucht kurz nach der Katastrophe.
    Sie leuchten feuerrot, die größten unter ihnen messen knapp 20 Millimeter. Die meisten sind mit zwei Köpfen und körperlangen Zangen ausgestattet, die sie sehr gern und mit Kraft einsetzen.
    Die Insekten können einen Menschen blutig beißen, vergreifen sich allerdings nur äußerst selten an etwas anderem als Aas. Sie schwärmen in Gruppen aus, rund drei Dutzend Tiere bilden eine Art Rudel, das auf Jagd geht und es hervorragend versteht, sich gegen eventuelle Feinde zur Wehr zu setzen.
    Die ersten schlagen bereits ihre Zangen in das Federvieh und machen sich daran, das Tier in transportable Teile zu zerlegen.
    Lässt sie die Ameisen jetzt gewähren, wird es in Minuten von Hunderten ihrer Art wimmeln, die in gemeinsamer Anstrengung den rund vier Kilo schweren Vogel in Einzelteilen in ihr Nest transportieren.
    She verspürt keinerlei Neigung, auf ihre Beute zu verzichten, und hebt das Vieh vom Boden, eine Kette von Insekten mitschleppend.
    Sie schüttelt die Tiere ab, achtet darauf, das nicht eines davon auf ihr landet. Sie mögen Aasfresser sein, aber wenn sie um ihren Fang gebracht werden, können die Mutanten aggressiv reagieren.
    Die bissigen Mistviecher sind schnell, und zu versuchen, sie aus den Klamotten zu bekommen, ohne zahllose blutige und schmerzhafte Bissspuren abzubekommen, ist nahezu hoffnungslos.
    Aber sie schmecken gut.
    Ein Festmahl ist angesagt. She sucht einen idealen Lagerplatz in unmittelbarer Nähe und richtet alles für ein Feuer her. Dann kramt sie eine verbeulte kleine Pfanne aus ihrem Gepäck und geht zurück zur Absturzstelle des Vogels.
    Immer noch treiben sich hier Dutzende Mutanteninsekten herum. Sie nimmt einen Stock, hält ihr Geschirr schräg und schupft ein Tier nach dem anderen hinein.
    Zehn, zwölf Stück davon müssten

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