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Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Titel: Prinzessinnensöckchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Benedikt
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Ordnung und Laura hält dicht.« Fügte dann seufzend hinzu: »Kostet mich zwanzig Affen für Laura.«
    Unterwegs hatten sie Döner gekauft, den aßen sie jetzt schweigend, wobei Emily Kevin von der Seite musterte, Blicke mit Carmen tauschte, die »Scheint okay zu sein, der Typ« sagten. Das fand Carmen übrigens auch. Es hatte sie einige Überredungskunst gekostet, den Polizisten davon zu überzeugen, Emily nicht unverzüglich zu den ermittelnden Kollegen zu schleppen. »Lass sie doch einfach mal reden, dann sehen wir weiter.« Dem hatte Kevin einiges entgegnen wollen, eine innere Stimme sagte ihm jedoch, dies sei zwecklos. Immerhin nahm er bei dieser Gelegenheit wahr, dass eine innere Stimme in ihm schlummerte und bisweilen wach wurde, um ihm etwas zu flüstern.
    »Wisst ihr schon was Neues über Hanna?« Fast flehte Emily, als sie Kevin dabei anschaute. Der schüttelte den Kopf. »Nein. Es gibt wohl Spuren, dass sie vom Tatort geschleift wurde. Über das Feld auf die andere Seite, wo der Forstweg ist. Dort hat ein Wagen gestanden, noch nicht lange her. Aber ob Hanna damit weggeschafft wurde, wissen die Kollegen noch nicht. Sie werten aber die Spuren aus. Aber jetzt erzähl mal der Reihe nach. Wir haben Zeit.«
    Emily nickte und wischte sich das Fett vom Mund.

    *

    Immer diese unreifen Jungs. Irgendwann waren ihnen die auf die Nerven gegangen mit ihrer Anmache. »Komm, wir verarschen mal alte Säcke«, hatte Hanna vorgeschlagen. Sie langweilten sich im Jugendchat und wechselten zu den Erwachsenen. So hatte alles angefangen. Harmlos. War doch nichts dabei, ein paar von diesen Böcken anzuspitzen und dann wie heiße Kartoffeln fallen zu lassen. Selber schuld. Sie hatten wenigstens ihren Spaß dabei. Am Anfang.
    Ja, klar, einige von denen wollten mehr. »Realkontakte« nannte sich das, bumsen, vögeln, poppen, ficken. Einen bestellten sie sogar nach Stuttgart an den Hauptbahnhof, der stand sich dort die Beine in den Bauch. War aber die Ausnahme gewesen. Andere boten ihnen Geld. Fünfzig Euro, hundert Euro, einer sogar dreihundert, wenn sie zusammen kämen. Na, für was wohl. Machten sie natürlich nicht. Waren doch keine Bitches.
    Und dann, eines Tages, diese Mail: »hallo, bin alex und ein absolut netter fußliebhaber, vergibst du gegen bezahlung deine getragenen söckchen-strümpfe, ich würde auch alles dafür tun um an deinen füßen schuhe riechen zu dürfen! gerne auch regelmäßig!! lg alex« Wie hallo? Hä? Was wollte der? Sie kriegten sich kaum noch ein vor Lachen. Was es alles gab! Schrieben ihm spaßeshalber zurück. Was er denn so zahle? Fünfzig für getragene Söckchen, antwortete Alex, hundert, wenn er an ihren Füßen riechen dürfe. So ein Spinner, lachte Emily. Hm, machte Hanna.
    Es hatte sich dann hochgeschaukelt. Einfach mal durchspielen wollten sie das, rein theoretisch. Man kauft ein paar neue Söckchen, zieht sie ein-, zweimal an – aber hey, sie hatten keine Schweißfüße, wenn er das wollte, war er falsch bei ihnen. Nein, ganz normal, schrieb Alex zurück, einfach getragene Söckchen, feine, weiße oder rosafarbene. »Und wie kommen wir an unsere Kohle?«, wollte Hanna wissen. »Bei der Übergabe«, schlug Alex vor. Er wohnte knapp fünfzig Kilometer von hier, kein Problem, sie könnten sich an einem öffentlichen Platz treffen. Zu gefährlich, entschied Hanna.
    Emily schubste sie an. Hey, machen wir doch sowieso nicht. Ist halt grad lollig, aber auch total krank. Hm, machte Hanna wieder.
    Vielleicht wäre es das gewesen. Aber einige Tage später meldete sich Georg und der bot siebzig Euro. Und auch hundert, wenn er an ihren Füßen riechen dürfe. Kein Sex, garantiert, er sei glücklich verheiratet und habe selbst eine Tochter. Einmal im Monat ein Paar Söckchen oder einmal im Monat riechen, wo sie wollten, er käme an jeden Ort, kein Problem. Krank, dachte Emily, der hat selbst ne Tochter und macht so was.
    Wieder ein paar Tage später, sie hockten auf Emilys Zimmer, lagen auf dem Bett, hörten Musik, sagte Hanna: »Ich hab ein Konto eröffnet. Jugendkonto, kostet noch nicht mal Kontoführungsgebühr.« »Haha«, machte Emily, »für dein Taschengeld oder was?« Könne man so sagen, antwortete Hanna.
    Dann schrieb sie Alex und Georg, sie sollten beide siebzig Euro überweisen. Und eine Adresse angeben, die Söckchen kämen dann mit der Post. Beide zögerten, Alex stimmte als erster zu und überwies. Am nächsten Tag auch Georg. Einhundertvierzig Euro. »Du schickst Alex ein paar von

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