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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Umzugs …“
    „Die kannst du vertrösten“, unterbrach ihn Berringer. Wenn er in Hektik war, wurde er ganz der Chef.
    „Da bleibt mir wohl keine Wahl, was?“
    „Nein.“
    „Und ich dachte immer, die geldgierigen Eigentümer von DELOS SECURITY wären skrupellos gewesen, weil sie sich das Geld ihrer Kunden unter den Nagel gerissen haben.“
    „Tut mir leid, Mark, aber für einen Betriebsrat sind wir noch zu klein.“ Berringer beendete das Gespräch und trat das Gaspedal durch. Das Risiko, geblitzt zu werden, nahm er dabei bewusst in Kauf. Doch es dauerte nicht lange, da wurde sein Geschwindigkeitsrausch ohnehin durch zahlreiche Lkws ausgebremst, die sich langsam aneinander vorbeischoben.
    Als er Marwitz’ Büro schließlich erreichte, fand er den Event-Manager ziemlich apathisch in seinem Sessel sitzend vor, so wie Berringer sich das schon gedacht hatte.
    Er trug ein weißes Hemd, das zu einem Smoking gehörte. Weiß wie die Unschuld.
    Dafür lagen ein paar andere, ziemlich blutige Sachen auf dem Boden.
    Kaltes Neonlicht erfüllte den Raum. Die Jalousien waren noch herabgelassen.
    „Hallo, Herr Marwitz“, sagte Berringer vorsichtig.
    Marwitz blickte auf. „Hallo, Berry.“
    „Für Sie Herr Berringer.“
    „Ich hab gehört, dass Ihre Freunde Sie so nennen.“
    „Aber nicht Sie“, sagte Berringer schroff. „Und nun möchte ich wissen, was passiert ist.“
    „Wahrscheinlich wird gleich die Polizei auftauchen und mich festnehmen. Ich wundere mich, dass sie noch nicht hier ist.“
    „Was ist los?“
    Marwitz vollführte eine ruckartige Bewegung mit dem Kopf. „Krassow ist tot. Er liegt in seinem Wohnzimmer und hat eine Wunde, die stark blutet.“ Er deutete auf seine Schläfe. „Hier!“
    „Jetzt mal der Reihe nach.“
    „Herr Berringer, was soll ich mit meinen Sachen machen? Wie kann ich die verschwinden lassen, ohne dass …“
    „Das wird mir jetzt zu bunt, Herr Marwitz. Ich rufe meinen Kollegen Anderson von der Kripo an. Soll der sich um Sie kümmern.“
    „Nein!“, schrie Marwitz geradezu panisch auf. „Helfen Sie mir!“ Berringer musterte ihn einen Moment lang. Ihre Blicke trafen sich, und Berringer fragte sich, ob dieser Mann wirklich in erster Linie die Hilfe eines Detektivs brauchte. „Vielleicht wäre es sinnvoller, Sie würden einen Anwalt verständigen und auch einen …“
    „Einen was?“
    „Einen Arzt.“
    Arzt klang besser als Psychiater, obwohl das eigentlich gemeint war.
    „Sie meinen, ich ticke nicht richtig, oder was soll das heißen?“ Marwitz atmete tief durch. „Aber vielleicht haben Sie recht. Vielleicht bin ich durchgedreht und hab gestern Nacht Eckart Krassow umgebracht. Wenn das so ist, kann ich zumindest auf verminderte Schuldfähigkeit plädieren.“
    „Der Reihe nach!“, forderte Berringer. Er umrundete langsam den Tisch und kam Marwitz etwas näher. Dabei fiel ihm der dunkle Fleck an der linken Schläfe auf.
    Zuerst hielt er ihn für einen Schatten, aber es handelte sich offenbar um ein Hämatom. Kampfspuren, dachte Berringer. Mein Gott, ich hätte ihm gestern Abend Handschellen anlegen sollen! Ich habe es geahnt! Marwitz war wie eine tickende Zeitbombe, und jetzt ist diese Bombe hochgegangen! Er war durch die ständigen Attacken, die ihn und vor allem seine Arbeit trafen, so angespannt gewesen wie …
    … wie eine schussbereite Armbrust!, ging es dem Detektiv durch den Kopf. Die ganze Lockerheit, die Marwitz immer nach außen hin zur Schau gestellt hatte, war nichts als Fassade gewesen. Eine zwar wirkungsvolle, aber trotzdem dünne Fassade.
    „Erzählen Sie mir einfach der Reihe nach, was in der vergangenen Nacht passiert ist“, bat Berringer. Auf einmal hatte seine Stimme einen tiefen Klang, und er sprach in verständnisvollem Tonfall. Das waren Reflexe, die man nicht verlernte: eine Gesprächsatmosphäre schaffen, in der das Gegenüber bereit war, etwas preiszugeben.
    „Ich … ich hatte so eine Stinkwut auf Krassow“, begann Marwitz. „Alles ging den Bach runter. Alles, wofür ich so hart gearbeitet und gekämpft habe. Und dieses Arschloch sollte am Ende absahnen. Ich bin der bessere Moderator, aber statt mich würden sie ihn engagieren. Klar, weil den Veranstaltern das Risiko zu groß ist, mich auf die Bühne zu lassen. Was ich übrigens auch gut nachvollziehen kann, ich würde das genauso handhaben. Keine Ahnung, wie viel er den MEAN DEVVILS dafür gezahlt hat, mir die Anlage zu zerschießen, oder ob er das sogar selbst gemacht hat.
    Aber in

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