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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die sich halb herumgedreht hatte.
    Der Chrysler-Fahrer beantwortete ihr in der nächsten Sekunde diese Frage. Er scherte links aus und zog auf der Überholspur neben den Landrover, als wollte er überholen.
    Aber er überholte nicht.
    Stattdessen schwenkte er nach rechts. Das Geräusch von aneinanderschrammendem Blech drang durch das Dröhnen der Motoren und Jo hatte seine Mühe, den Landrover einigermaßen in der Spur zu halten.
    "Der Kerl muß verrückt sein!" rief April verzweifelt, während ein erneuter Ruck durch das Fahrzeug ging.
    Der Kerl mit der Baseballmütze zeigte ein ungeniertes Grinsen und setzte zu seiner nächsten Attacke an. Er beschleunigte plötzlich und zog an dem Landrover vorbei, um ihm dann den Weg abzuschneiden. Der Landrover wurde zur Seite gedrängt und schrammte innerhalb weniger Sekunden gegen die Leitplanken. Das Fahrzeug geriet ins Schleudern und überschlug sich einmal, ehe er am Rande der Böschung zum Stehen kam.
    Der Chrysler jagte unterdessen davon.
    Jo fühlte, wie ihm etwas Flüssiges und Warmes über das Gesicht lief.
    Blut.
    Einen Moment lang war er wie weggetreten, dann wurde es vor seinen Augen wieder klarer. Er blickte zu April hinüber, die schlaff in ihrem Sicherheitsgurt hing.
    Jo betastete kurz die Wunde an seinem Kopf. Sie blutete zwar, schien aber nicht besonders ernst zu sein. Dann löste er den Gurt und beugte sich zu April. Er löste auch ihren Gurt und packte sie bei den Schultern. Sie kam jetzt ebenfalls zu sich. Einen Augenblick lang blickte sie etwas orientierungslos um sich, dann schien sie zu begreifen.
    "Alles in Ordnung?" fragte Jo.
    "Mein Arm...", stöhnte sie. "Und der Nacken tut mir auch ziemlich weh!"
    Jo kletterte als erster aus dem Landrover, der an einer schrägen Böschung klebte.
    "Sei vorsichtig!" warnte Jo. "Der Wagen rutscht."
    "Ich werd's versuchen!" nickte April.
    "Steig aus meiner Seite aus! Sonst kommst du noch unter die Räder!" Jo reichte ihr die Hand. April schaffte es gerade noch, bevor der Wagen die nächsten paar Meter hinabrutschte. Die Böschung war erst frisch mit Pflanzen befestigt worden, aber für den Landrover bot das natürlich keinen genügenden Halt. Ein paar Meter hatte der Wagen noch vor sich, bis er die Sohle erreicht hatte. Innerhalb der nächsten Minuten würde er die auch noch hinter sich bringen.
    Jo zog April mit sich. Es ging hinauf zur Straße. April humpelte ein bißchen. "Ich glaube, ich habe mir den Fuß verstaucht!" meinte sie. "Aber insgesamt haben wir wohl ziemlich großes Glück gehabt!"
    "Das kannst du laut sagen!" bestätigte Walker und deutete dabei auf eine Gruppe von Bäumen, die sich gut hundert Meter weiter neben der Straße befand. "Stell dir vor, dieser Kerl hätte uns dort abgedrängt. Dann würden wir jetzt hier nicht herumlaufen!"
    Schließlich waren sie oben.
    "Und was jetzt, Jo?"
    "Na, was schon? Hoffen, daß uns einer mitnimmt!"
    "Glaubst du, daß dieser Chrysler-Fahrer etwas mit den Kerlen zu tun hat, die dir aufgelauert haben?"
    "Ich würde fast darauf wetten!"

    *

    Zwei Stunden später saßen sie einem etwas umständlichen, aber dafür ganz netten Officer gegenüber, um ihre Anzeige aufzugeben.
    "Sind Sie sich sicher, daß Sie sich bei der Wagennummer nicht vertan haben?" meinte der Officer, während er in der Rechten einen Telefonhörer hielt, der ihn mit der Zulassungsstelle verband.
    "Ich bin mir sicher."
    "Ich meine, es war eine außergewöhnliche Situation und vielleicht..."
    "Wenn es die Nummer nicht gibt, dann war das Schild gefälscht oder gestohlen!" erwiderte Jo resigniert.
    "Immer mit der Ruhe, Mister! Wir werden die Sache schon in die Hand nehmen!" versuchte der Officer zu beschwichtigen, während er die Hand auf den Hörer legte. Dann wandte er sich wieder seinem Gesprächspartner auf der anderen Seite der Strippe zu. Es war eine Frau, soviel konnte Jo hören. Eine Frau, die ziemlich laut sprach. Aber leider nicht laut genug, um mehr als ein paar wertlose Bruchstücke mitzubekommen.
    Der Officer legte auf und notierte sich etwas auf dem großen Block, den vor sich liegen hatte.
    "Es gibt einen Wagen mit dieser Nummer", erklärte er dann gedehnt. "Aber es ist kein Chrysler."
    "Sondern?"
    "Ein Abschleppwagen."
    "Wer ist der Eigentümer?"
    "Nicht so schnell, Mister..."
    "Walker!"
    "Das ist eine Sache, die wir in die Hand nehmen werden. Ich möchte nicht, daß Sie dort auftauchen und irgendwelchen Ärger verursachen! Wahrscheinlich sind demjenigen, dem das Kennzeichen eigentlich

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