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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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in Ihrem Geschäft sein, Mister Walker", begann Franklin. Er hob mit einer hilflosen Geste beide Hände und setzte dann hinzu: "Um die Wahrheit zu sagen: Es ist das erste Mal, daß ich jemanden wie Sie aufsuche. Man hat Sie mir empfohlen..."
    "Wo brennt's denn?" fragte, während er sich hinter seinen Schreibtisch setzte.
    "Es geht um einen meiner Mitarbeiter. Leslie Craven. Er ist verschwunden."
    Jo runzelte die Stirn und lehnte sich etwas zurück. "Erzählen Sie!" murmelte er, während er sich eine Zigarette zwischen die Lippen steckte.
    Franklin hob die Schultern. "Letzten Mittwoch bat Leslie mich um ein paar Tage Urlaub. Gestern war Montag, da hätte er eigentlich wieder in der Agentur auftauchen müssen. Aber er ist nicht gekommen."
    "Ist er während seines Urlaubs weggefahren?"
    "Keine Ahnung, ich habe ihn nicht gefragt. Aber selbst wenn ihm etwas dazwischen gekommen wäre, so daß er am Montag nicht ins Büro hätte kommen können, dann hätte Leslie kurz durchgerufen und mir Bescheid gesagt. Da bin ich mir absolut sicher. Leslie ist ein hundertprozentig korrekter Mitarbeiter...", der Agent seufzte, "...und dazu noch ein sehr wichtiger!"
    Walker rieb sich die Schläfen und versuchte krampfhaft, ein Gähnen zu unterdrücken, was ihm schließlich gelang.
    "Was macht Craven bei ihnen?"
    "Er ist sehr sprachengewandt", erklärte Franklin. "Französisch, Spanisch - und sogar Japanisch. Für das Auslandsgeschäft ist das ein unschätzbarer Vorteil. Und unser Geschäft ist längst international. Wenn ein Hollywood-Streifen auch in Übersee ein wenigstens mittelmäßiger Erfolg wird, dann besteht die Chance, dort auch die entsprechenden Buchprodukte zu vermarkten: Den Roman zum Film, ein Buch mit Fotos zum Film, ein Buch über den Star des Films, in dem einen oder anderen Fall sogar eine Comic-Adaption oder ein Fotoroman." Man konnte Mark Franklin den Verdruß deutlich ansehen, den er empfand. "Wie gesagt, die Auslandsgeschäfte lagen zum großen Teil in Leslies Händen und nun stehen wir ziemlich dumm da, wie Sie sich denken können!"
    Jo nickte. Er konnte sich denken, worauf das Ganze hinauslief. Aber er war nicht sonderlich begeistert davon. "Ich soll diesen Craven für Sie auftreiben, stimmt's?"
    "So ist es."
    "Er ist erst seit gestern überfällig. Das ist eigentlich noch kein Grund, einen Privatdetektiv zu beauftragen."
    "Unter normalen Umständen hätten Sie vielleicht recht. Aber es kommen noch ein paar Dinge hinzu, die das Ganze in einem merkwürdigen Licht erscheinen lassen."
    "Und was wäre das?"
    "Ich gehe immer als letzter aus dem Büro. So auch am Mittwoch. Unten im Parkdeck beobachtete ich dann, wie Craven sich mit zwei Kerlen herumstritt. Ich konnte leider nicht verstehen, was gesagt wurde, weil ein Wagen vorbeifuhr. Aber eine freundliche Unterhaltung war das nicht. Einer der beiden Kerle hatte eine Pistole. Es sah aus wie ein Straßenraub oder so etwas. In diesen finsteren Parkdecks kann man sich seines Lebens heute ja nicht mehr sicher sein."
    Jo horcht auf. "Was geschah dann?" fragte er.
    "Leslie hat sie fertiggemacht, auch den mit der Waffe. Ein paar geübte Schläge und die Kerle lagen im Dreck. Ich hatte bis dahin keine Ahnung, daß er so etwas drauf hat! Leslie ist dann ins Auto gestiegen und davongebraust."
    "Und die Kerle?"
    "Keine Ahnung. Ich habe zugesehen, daß ich ebenfalls in meinen Wagen kam. Wie gesagt, ich hielt die beiden für Straßenräuber und ich hatte keine Lust, ihr nächstes Opfer zu werden."
    "Ich verstehe", nickte Jo.
    Franklin grinste. "Ich bin nämlich nicht gerade sportlich, wenn Sie verstehen, was ich meine."
    "Haben Sie die Gesichter gesehen?"
    "Nur von einem. Der zweite Mann stand im Schatten."
    "Beschreiben Sie ihn!"
    "Er hatte vielleicht Ihre Größe, Mister Walker. Ein paar Zentimeter weniger, aber nicht viel. Blondes Haar, hoher Stirnansatz. Ich habe ihn aber auch nur ganz kurz von vorne gesehen." Er machte eine kurze Pause, dann fiel ihm noch etwas ein. "Ach ja, er trug eine Lederjacke mit der Aufschrift Eagle."
    "Und was vermuten Sie nun?" fragte Jo. "Eine Entführung? Vielleicht waren es wirklich Straßenräuber."
    Franklin zuckte die Achseln. "Möglich. Aber ich bin gestern bei seiner Wohnung gewesen. Seine Vermieterin behauptete, niemanden zu kennen, der Leslie Craven heißt."
    "Waren Sie in der Wohnung?"
    "Nein. Aber es war ein Schild angebracht, daß sie zu vermieten sei. Außerdem ist sein Wagen abgemeldet."
    Jos Augen wurden schmal.
    "Woher wissen Sie das

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