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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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tun?"
    "Ich brauche einen Tip, wer hinter Craven her sein könnte."
    Valdez nickte. "Und wie kommen Sie darauf, daß Craven in unserem Laden gearbeitet hat?"
    "Erst dachte ich, daß er vielleicht mal in einer heiklen Sache Zeuge gewesen ist."
    "Und das denken Sie jetzt nicht mehr."
    "Craven konnte sich hervorragend Nummern merken. Von Telefonen und Autos. Das riecht für mich nach Polizei."
    "Ein ehemaliger Under-Cover-Agent, der eine neue Identität bekommen hat?"
    "Zum Beispiel."
    "Aber wir borgen uns unsere Legenden nicht von Toten, Walker. Das sollten Sie wissen. Das machen wir weder bei Zeugen, noch bei unseren eigenen Leuten."
    "Ja", murmelte Jo. "Das hat mich auch gewundert." Er legte das Foto von Craven auf den Tisch.
    "Ist er das?" fragte Valdez unnötigerweise.
    "Ja. Auf der Rückseite habe ich alles Wichtige über ihn notiert."
    "Ich kann Ihnen nichts versprechen, Walker! Obwohl ich Ihnen noch einen Gefallen schulde."
    "Aber Sie können es versuchen."
    Er sah Jo einen Augenblick lang an und seufzte dann. "Okay", meinte er. "Aber bitten Sie mich nie wieder um so eine Art von Gefallen!"
    "Versprochen", erwiderte Jo.
    Valdez machte nur eine wegwerfende Handbewegung.

    *

    Jo hatte die Hälfte des Weges zurück nach New York City hinter sich, da meldete sich April per Funktelefon.
    "Tom hat bei mir in der Agentur angerufen", sagte sie. "Seine Leute haben den Zahnarzt ausfindig gemacht, bei dem der Blonde vor seinem Tod noch gewesen ist."
    "Na, großartig!"
    "Warte, ich gebe dir die Adresse durch. Liegt in Greenwich Village."
    Walker hatte an den Armaturen des 500 SL einen kleinen Block, auf dem er mit einer Hand mitschrieb. "Okay", murmelte er dann. "Ist Tom schon unterwegs?"
    "Ja, aber du wirst ihn sicher noch antreffen, wenn du dich etwas beeilst!"
    "Was ist mit Craven? Hast du noch etwas über ihn herausfinden können?"
    "Im Augenblick versuche ich herauszufinden, ob es in Berkeley Studenten gab, die Cravens nicht gerade alltägliche Sprachenkombination belegt hatten. Vielleicht kommen wir ihm so auf die Spur."
    "Vielleicht war er gar nicht in Berkeley."
    "In dem Fall sieht es finster aus. Aber einen Versuch ist es wert!"
    Jo trat das Gaspedal des 500 SL durch und hoffte, daß im Moment keine Streifen auf dem Highway patrouillierten. Als er dann die Adresse in Greenwich Village erreichte, die April ihm genannt hatte, war Rowland schon da. Jo sah es an dem Dienstwagen des Captains, der vor der Praxis geparkt worden war. Die Sprechstundenhilfe wollte Kommissar X erst gar nicht vorlassen.
    "Ich gehöre zu Captain Rowland", murmelte Jo in gedämpften Tonfall, während die Patienten im Wartezimmer interessiert die Ohren spitzten.
    "Dann ist das etwa anderes", meinte daraufhin die Sprechstundenhilfe. "Kommen Sie mit!"
    Sie führte Jo einen kurzen Flur entlang und fragte dabei, ob er Sergeant oder Lieutenant sei.
    "Detective", gab Jo zur Antwort. Daß er kein Police Detective war, erwähnte er natürlich nicht.
    Der Zahnarzt hieß Grayson, machte einen ziemlich schmächtigen Eindruck und trug eine ziemlich dicke Brille.
    "Hallo, Jo", dröhnte Rowland. "Ich bin auch gerade erst gekommen."
    Grayson musterte Jo eine Sekunde lang. Dann sagte er: "Wie gesagt, der Mann nannte sich Delcourt. Roger Delcourt. So hat er es jedenfalls angegeben."
    "Haben sie sich seine Papiere zeigen lassen?" fragte Rowland.
    Grayson hob die Schultern.
    "Warum sollte ich?" fragte er. "Der Mann hat bar gezahlt. Sein Zinnkäppchen hatte sich gelöst. Es war auch schon ziemlich zerbissen. Er brauchte unbedingt ein neues, weil sonst auch noch die Unterfüllung nach und nach herausgebrochen wäre." Grayson zuckte die Achseln. "Eine Sache von wenigen Minuten."
    "Ist Ihnen noch irgend etwas an ihm auf gefallen? Hat er vielleicht was gesagt?" Rowlands Stimme klang nicht so, als ob er noch viel Hoffnung hätte, hier auf eine heiße Spur zu treffen.
    "Er sprach etwas seltsam", berichtete Grayson.
    "Ein Akzent?" mischte sich Jo ein.
    "Ja."
    "Haben Sie eine Ahnung, was für einer das gewesen sein könnte?"
    Grayson überlegte einen Moment, nahm dann die Brille ab und rieb sich kurz die Augen. Dann sagte er: "Französisch, wenn ich mich nicht völlig irre. Auf jeden Fall ausländisch."
    Rowland seufzte. "Ich danke Ihnen", knurrte er und wandte sich zum Gehen. Jo folgte ihm.
    "Willst du nicht noch die Sprechstundenhilfen befragen, Tom?"
    "Das habe ich schon."
    "Und?"
    "Die erinnern sich kaum noch an den Mann. Mehr als Dr. Grayson wußten sie auch

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