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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gefallen konnte. Dann wandte der große Boß sich zum Gehen. Sein Bodyguard und der Schwarze folgten ihm quer durch die Halle auf die andere Seite des Lagerhauses, wo ein Nebeneingang war. Sie gingen hinaus ins freie und einen Augenblick später war drinnen zu hören, wie ein Wagen gestartet wurde und in ziemlich rasantem Fahrstil davonbrauste.
    Jo hatte gedacht, es würde ihm wenigstens noch eine gewisse Galgenfrist bleiben, bis Carillo oder seine Leute in Yonkers gewesen waren. Aber als der Privatdetektiv in die ruhigen Augen des Dunkelhaarigen sah, wußte er, daß dem nicht so sein würde. Er sollte hier und jetzt erledigt werden. Mitwisser konnte Carillo nicht gebrauchen.
    "Worauf warten Sie noch?" fragte Jo, während er überlegte, was er noch tun konnte. Aber alles in allem standen seine Karten miserabel. Außer einigen Pfeilern gab es in der Halle so gut wie gar keine Deckung. Und zu versuchen, dem Dunkelhaarigen in einer Verzweifelungsaktion die Waffe aus der Hand zu schlagen war auch sinnlos. Er stand gut drei Meter von Jo entfernt. Eine Distanz, die es unmöglich machte, den Kerl schnell genug zu erreichen. Andererseits würde der Killer auf diese Entfernung auch kaum daneben schießen, wenn er nur halbwegs mit seiner Waffe umzugehen wußte.
    Der Dunkelhaarige verzog das Gesicht. Er schwenkte den Pistolenlauf und deutete auf die zehntausend Dollar, die Jo in der Brusttasche seines Jacketts trug. "Nehmen Sie das Geld heraus", befahl er und trat zwei Schritte näher.
    "Ich nehme an, es ist Ihr Honorar", meinte Jo.
    "So ist es. Aber es sieht nicht gut aus, wenn Löcher in den Scheinen sind. Oder vielleicht sogar Blutflecken."
    Jo hob seine zusammengeschnürten Hände und fingerte das Bündel heraus. Er ließ es zu Boden segeln. Währenddessen zielte der Dunkelhaarige. "Nehmen Sie's nicht persönlich!" meinte er.
    Es war ein plötzliches Geräusch, das ihn dann unwillkürlich den Blick zur Seite wenden ließ. Eine der Türen, die nach außen führten, bewegte sich ein wenig und quietschte dabei, so daß man in der ersten Sekunde denken konnte, daß jemand das Lagerhaus betrat. Aber dem war nicht so. Eine langschwänzige Ratte huschte über den kalten Betonboden und verschwand in einer dunklen Ecke.
    Diesen Bruchteil eines Augenblicks nutzte Jo, um blitzartig nach vorne zu schnellen. Es war seine allerletzte Chance - wenn man das überhaupt so nennen konnte.
    Der Dunkelhaarige feuerte. Es machte zweimal kurz hintereinander 'plop!' und Jo spürte wie die Kugeln dicht über ihn hinweggingen. Jo hatte sich längst zu Boden geworfen und abgerollt. Dann hatte er seinen Gegner erreicht und ehe der den gesenkten Revolver abfeuern und Kommissar X damit den Schädel zertrümmern konnte, hatte Jo dem Killer einen wuchtigen Tritt in die Körpermitte verpaßt.
    Der Dunkelhaarige klappte ächzend zusammen. Jo rappelte sich hoch und nutzte die Gelegenheit. Er kickte dem Kerl die Waffe aus der Hand, die daraufhin einige Meter durch die Halle kegelte.
    Der Killer versuchte ebenfalls wieder hochzukommen, aber ehe das geschehen konnte, nahm Jo seine zusammengeschnürten Hände, ballte sie zu einer Faust und schickte den Kerl mit einem Schwinger wieder auf den Betonboden.
    Dann setzte Jo zu einem kleinen Spurt an, um an die Pistole zu kommen. Es waren nur wenige Meter. Jo bückte sich und riß die Waffe an sich. Gerade noch rechtzeitig, denn als er sich herumwandte, sah er, daß sein Gegner den 38er Revolver, den er Jo zuvor abgenommen hatte, aus dem Hosenbund holte.
    Alles was dann geschah, brauchte nicht mehr als wenige Sekundenbruchteile. Jo hatte die Pistole mit den zusammengeschnürten Händen gepackt und sich instinktiv fallengelassen, während auf der anderen Seite schon das Mündungsfeuer des 38er blitzte. Jo schoß zurück und traf den Kerl an Oberarm. Der Dunkelhaarige schrie auf und versuchte, dennoch die Waffe hochzureißen und zu feuern. Aber der Arm gehorchte ihm nicht mehr vollends. Ein Schuß löste sich und kratzte wirkungslos am Betonboden.
    "Fallenlassen!" rief Jo, während er die Schalldämpferpistole noch angelegt hatte.
    Dem Dunkelhaarigen rutschte der Revolver aus der Hand. Er schielte zum Eingang. Wahrscheinlich hoffte er, daß der Toyota-Fahrer ihm zu Hilfe kommen würde. Aber damit war kaum zu rechnen. Der Mann im Toyota mußte denken, daß sein Komplize geschossen und dabei vielleicht die Waffe seines Opfers benutzt hatte, um die Polizei etwas mehr in die Irre zu führen.
    Jo kam näher.
    Ein paar

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