Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
und der wiederum leitete den Auftrag und das Blutgeld an den Killer weiter."
Gary Soames stand auf. Sein Gesicht war verzerrt und er schielte zur Tür hin. Aber Jo stand so, daß der Manager an ihm vorbei mußte, wenn er hinauswollte.
"Ich habe Captain Rowland vom Wagen aus angerufen. Er müßte eigentlich gleich hier ankommen, um Sie in Gewahrsam zu nehmen!"
*
Ein paar Tage später tauchte Captain Rowland in Jo Walkers Residenz auf. Diesmal allerdings nicht dienstlich, sondern einfach der Freundschaft wegen.
"Einen Kaffee, Tom?" fragte April Bondy mit charmantem Augenaufschlag.
"Da sage ich nicht nein!"
"Habt Ihr von Manhattan C/II nichts zu tun oder wie kommt es, daß du hier am hellichten Tag auftauchst?" fragte Jo schmunzelnd.
"Ich feiere ein paar von meinen Überstunden ab!" dröhnte der dicke Captain. "Du siehst, ein paar Vorteile haben wir Euch Selbstständigen immer noch voraus!"
"Tja, das hört sich an, als müßte ich richtig neidisch werden!" erwiderte Jo ironisch. "Wie geht es übrigens Lieutenant Carey?"
"Ich soll dir Grüße von ihr bestellen. Sie ist in ein paar Tagen wieder auf den Beinen."
"Und der Killer - Lewis Tubb?"
"Bei dem wird noch etwas länger dauern. Wir haben ihn vernommen, aber es ist noch nicht viel dabei herausgekommen. Wir wissen, wer er ist und daß er wahrscheinlichen Mordauftrag in Baltimore und einen in Cleveland ausgeführt hat."
"Und was ist mit unseren Saubermännern?" fragte Jo.
"Ted Hughes hat gute Arbeit geleistet. Der Staatsanwalt war ziemlich beeindruckt von dem, was sich auf der Diskette befand. Die Kollegen haben immer noch damit zu tun, alles haarklein nachzuprüfen. Aber es scheint wasserdicht zu sein, was der arme Ted da zusammengetragen hat. Hamid und dieser Anwalt sind inzwischen sehr gesprächig und wollen soviel wie möglich ihrer Schuld auf Soames oder Tubb abschieben. Für uns hat das den Vorteil, daß wir gut vorankommen."
"Ted Hughes hätte Detektiv werden sollen", meinte Jo. "Er hätte Talent gehabt..."
"...und wäre vielleicht noch am Leben", ergänzte April.
ENDE
Kommissar X - Flammentod
Neal Chadwick
Hundegebell drang von Ferne durch die Finsternis der Nacht, während der Maskierte den Kragen seiner Lederjacke hochschlug und einen Augenblick lang zurückblickte.
Er sah die Flammen emporzüngeln, sah, wie sie sich Stück für Stück weiterfraßen. Der Mann hielt einen Moment inne und bewegte sich einen Schritt weiter. In der Rechten hielt er noch den leeren Benzinkanister, den er jetzt mit einer kraftvollen Bewegung davon schleuderte.
Eine volle Sekunde noch gönnte er sich den Anblick der gierig leckenden Flammen, dann drangen Stimmen an sein Ohr, und das hieß, daß er sich jetzt beeilen mußte. Es waren nicht mehr als ein paar unverständliche Wortfetzen. Scheinwerfer gingen an und der Maskierte rannte in Richtung des Zauns, der das Fabrikgelände umgab. Er war nur ein mittelmäßiger Läufer, aber das reichte in diesem Fall vollkommen aus. Er würde es schaffen.
Wenig später fand er das Loch, daß er sich zuvor mit Hilfe einer langen Stahlzange geöffnet hatte und durch das er auf das Gelände gelangt war. Die Stimmen in seinem Rücken wurden lauter. Er fluchte, als ein Drahtende ihm die Jacke aufriß. Dann war er endlich durch und rannte die wenigen Meter bis zu zum Wagen.
Der Maskierte riß eine Tür auf und sprang hinein. Nur einen Sekundenbruchteil später startete der Wagen. Die Reifen drehten durch und dann jagte er in die Dunkelheit hinein.
Der Maskierte atmete auf. Die Stimmen und das Hundegebell verloren sich nach und nach. Er nahm die Strumpfmaske vom Kopf, blickte kurz in den Rückspiegel und lächelte.
*
Anthony Jennings fühlte seinen Puls bis zum Hals hinauf schlagen, als er seinen Ferrari etwas zu abrupt stoppte. Er seufzte hörbar und fuhr sich mit der flachen Hand über das müde wirkende Gesicht. Der Tag war hart genug für ihn gewesen und nun auch das noch!
Nur ruhig bleiben! dachte er. Da mußt du verdammt noch mal durch! Irgendwo in seinem Hinterkopf hörte Jennings vage die Stimme seines Arztes, der ihm schon seit Jahren weniger Streß verordnet hatte.
Aber der hatte gut reden! Jennings holte ein Tablettenröhrchen aus seiner Jackentasche heraus und nahm zwei von den runden Dragees, die sich darin befanden. Unzerkaut und gezwungenermaßen ohne Wasser würgte er sie herunter und hoffte, daß sie die rasenden Kopfschmerzen vertreiben würden, die ihn schon den ganzen Tag über plagten.
Genau
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