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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Jo ihm gegeben hatte. "Schon merkwürdig... erst trifft es Mister Jennings, dann seine Frau. Als die Sache mit Mister Jennings passierte, hatte ich das Gefühl, daß seiner Frau das ganz gut paßte. Schließlich konnte sie ja nun mit ihrem Freund ganz ungeniert herummachen, ohne immer gleich befürchten zu müssen, ohne Geld dazustehen. Obwohl ich das eigentlich nicht so recht begreife."
    "Was begreifen Sie nicht?"
    "Ich begreife nicht, warum sie so eine Angst davor hatte, von ihrem Mann vor die Tür gesetzt zu werden. Sie hätte doch auch genug gehabt, wenn sie sich mit diesem Cosgrove zusammengetan hätte. Arm ist der nämlich auch nicht gerade..." Er zuckte die Achseln. "Vielleicht wollte er sie auch nicht wirklich!"
    Jo glaubte fast, sich verhört zu haben.
    "Sagten Sie Cosgrove?"
    "Ja, Mrs. Jennings Liebhaber! Ich glaube, er macht in Möbeln oder so etwas Ähnliches."
    Jo stutzte und dachte eine Sekunde lang nach. Dann fragte er: "Woher wissen Sie denn, daß Cosgrove derjenige war, mit dem sie ihre einsamen Stunden verbrachte."
    "Mister Jennings erwähnte es einmal."
    "Mister Jennings?"
    Warren sah in Jos erstauntes Gesicht und korrigierte sich sofort. "Sorry, ich meinte Mister Ray Jennings, den Sohn. Ich hörte, wie er sich mit seiner Mutter darüber unterhielt und es ihr vorhielt. Es war Zufall, daß ich gerade in der Nähe war."
    "Was sagte sie dazu?"
    "Gar nichts. Sie ist einfach gegangen."

    *

    Ray Jennings war ziemlich außer sich, was bei ihm nicht allzu oft vorkam. Er war eigentlich eher unterkühlt und beherrscht, aber diese Sache brachte ihn in Rage.
    Er packte seine Schwester Kathleen bei den Schultern. "Was fällt dir ein, diesen Schnüffler herumzuschicken!"
    "Ray, ich..."
    "Du brauchst es gar nicht erst abzustreiten! Ich weiß es!"
    "Ich streite es ja auch gar nicht ab!"
    "Es geht auch um deine Zukunft, Kleines! Das solltest du bedenken!"
    Da war ein gewalttätiger, wilder Zug im Gesicht ihres Bruders, der ihr nicht gefiel. Sie schluckte und wandte den Kopf zur Seite.
    "Du meinst wohl, um mein Geld, nicht wahr?" murmelte sie.
    Ray nickte. "Ja, auch darum."
    "Es ist mir gleichgültig Ray."
    "Laß sie, Ray!" drang jetzt eine andere Stimme durch den Raum. Es war Arthur, der am Fenster stand und sich zum dritten Mal in einer Minute an den Druckstellen seiner dicken Brille kratzte. "Es hat doch keinen Sinn..."
    Kathleen stemmte die schlanken Arme in die Hüften. Was hier im Augenblick stattfand war nichts anders, als eine Art Tribunal, wobei sie auf der Anklagebank saß. Und das in ihrem eigenen Apartment! Sie hatte wenig Lust, sich das weiter gefallen zu lassen.
    "Ich möchte einfach wissen, wer unsere Eltern umgebracht hat. Das ist dich nicht ungewöhnliches, oder?"
    "Aber wenn die Polizei..."
    "Ich pfeife auf die Polizei!"
    Sie seufzte, wich ein paar Schritte vor Ray zurück und wandte ihm dann den Rücken zu.
    "Laß uns gehen, Ray. Es war von Anfang an keine gute Idee, hier her zu kommen", mischte sich Arthur wieder zaghaft ein. Sein Gesicht drückte völlige Ratlosigkeit aus.
    Ray zog sich seinen grauen Zweireiher glatt und strich sich mit einer nervösen Handbewegung die Haare zurück. "Die Sache ist noch nicht ausgestanden, Kathleen!" zischte er.
    "Ich weiß überhaupt nicht, was du dir für große Sorgen machst, Ray", meinte Kathleen jetzt sehr ruhig. Sie blickte ihren Bruder offen an. "Der Versicherungsbetrug wird so oder so sehr schwer nachzuweisen sein, selbst wenn in der Sache noch mehr herumgerührt wird. Wir haben gute Anwälte, die werden ihren Job schon machen!"
    "Deine Ruhe möchte ich haben!"
    "Aber der Mord an Dad ist eine andere Sache und ich werde nicht lockerlassen, bis ich weiß, wie das zusammenhängt!"
    Ray wollte noch etwas sagen, aber dann klingelte es an Kathleens Wohnungstür und alle standen wie erstarrt da. "Erwartest du jemanden?" fragte Ray.
    Kathleen warf den Kopf etwas in den Nacken. "Und wenn es so wäre! Was ginge dich das an, Ray?"
    Sie ging zur Tür und öffnete.
    Als sie den hochgewachsenen, athletisch gebauten Mann vor sich sah, hob sie die Augenbrauen. "Du, Jo?"
    Walker lächelte. "Kann ich hereinkommen?"
    "Meinetwegen. Mein Besuch wollte ohnehin gerade gehen!"
    Ray Jennings musterte Jo mit unverhohlener Feindschaft, während Arthur scheu am Rande stand, und - so wie üblich - die Druckstellen seiner Brille bearbeitete.
    "Freut mich, Sie zu sehen, Gentlemen", meinte Jo. Kathleen bot ihm einen Drink an und er nahm ihn auch.
    "Sie wissen, daß du für mich

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