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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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verhaftet!" Seamus schüttelte den Kopf. "Die müssen deine Wohnung schon wochenlang beobachtet haben, um auf einen günstigen Augenblick zu warten."
    Patrick wirkte nachdenklich. "Langsam verstehe ich..."
    Jack, der stumm zugehört hatte, fragte sich, wie es kam, daß Seamus so gut informiert war.
    Aber wenn auf der andere Seite versucht wurde, verdeckte Ermittler in die IRA einzuschleusen, dann war anzunehmen, umgekehrt die IRA auch ihre Leute bei den Sicherheitsorganen hatte.
    "Gehen wir ins Haus!" sagte Patrick.
    Seamus winkte ihn jedoch zu sich heran.
    "Ich muß dich einen Moment sprechen. Und zwar allein." Er gab den Männern, die mit ihm gekommen waren, ein Zeichen. Sie gingen dann mit Jack in das Cottage.
    Patrick runzelte die Stirn.
    "Was gibt es?"
    "Komm", sagte Seamus. "Wir gehen ein Stück."
    Sie gingen schweigend durch das hohe, grüne Gras, das der Wind sanft in seine Richtung zwang.
    Nach einer Weile fragte Patrick: "Was wird aus der Sache mit dem Richter?"
    In Seamus' Gesicht zuckte ein Muskel. "Die Operation wird durchgezogen. Es gibt keinen Grund, sie abzublasen."
    "Okay", meinte Patrick, aber er mißverstand den anderen.
    "Du und deine Leute, ihr habt mit der Sache allerdings nichts mehr zu tun!"
    "Ich verstehe nicht..."
    "Du bist sozusagen verbrannt, Patrick! Du solltest in den Süden gehen, um dort eine Weile zu überwintern. Sonst gefährdest du die Sache."
    Patrick atmete tief durch und nickte dann. "Na, gut! Wahrscheinlich hast du recht!"
    "Konntest du die anderen aus deiner Gruppe warnen? Wenn man dir auf den Fersen ist, dann wird man sicher auch die anderen bald unter die Lupe nehmen."
    "Das übernimmt Conn, der Wirt vom Falls Road Inn!" Als sie den Kamm eines Hügels erreicht hatten, blieb Seamus plötzlich stehen. Sein Blick ging zurück zum Cottage. Seine Züge wirkten dabei sehr ernst.
    "Da ist noch etwas anderes", murmelte er.
    "Nur raus damit!"
    "Bei deiner Gruppe muß ein Verräter sein, Patrick!"
    Patrick wurde bleich und schluckte. "Was?"
    "Ja, du hast völlig richtig verstanden. Und dreimal darfst du raten, wer dafür wohl am ehesten in Frage kommt!"
    Patrick begriff sofort.
    "Du meinst Jack McDowell, den Neuen, nicht wahr?"
    "Ja, genau. Wer sonst sollte wohl die andere Seite auf deine Spur gelenkt haben, Patrick?"
    "Die haben mich doch schon seit langem in den Akten."
    Seamus lachte rauh. "Wenn die es wirklich auf dich abgesehen gehabt hätten, hätten sie doch viel früher zuschlagen können. Nein, die wollen mich, Patrick. Und zwar schon seit Jahren. Sie wissen so gut wie nichts von mir. Sie haben kein Foto und auch keine Fingerabdrücke. Sie wissen nur, daß ich existiere und daß ich gefährlich für sie bin."
    "Da fällt mir etwas ein...", sagte Patrick nachdenklich. "Jack hat mir immer wieder Fragen über dich gestellt. Er konnte es gar nicht abwarten, dich kennenzulernen!" Er zuckte mit den Schultern. "Ich habe gar nicht so darauf geachtet, aber jetzt bekommt alles natürlich einen anderen Zusammenhang."
    Seamus nickte. Dann fragte er: "Was hast du ihm über die Operation gesagt?"
    "Nur, daß etwas bevorsteht und daß es um einen Richter geht!"
    "Richter gibt es viele. Sie können sie nicht alle rund um die Uhr bewachen lassen. Wenn er wirklich noch nicht mehr weiß, hält sich der Schaden vielleicht noch in Grenzen."
    "Er weiß nicht mehr!" bestätigte Patrick eilfertig und im Brustton absoluter Überzeugung.
    "Trotzdem", meinte Seamus. "Wir müssen ihn kaltstellen."
    Patrick atmete tief durch. "Jetzt gleich?" erkundigte er sich und schluckte dabei.
    "Nein", sagte Seamus. "Bevor wir ihn umbringen, müssen wir erst aus ihm herausgequetscht haben, was er weiß und was er davon verraten hat!" Das leuchtete Patrick Gallagher ein.
    Dennoch - es fiel ihm nicht leicht, daran zu glauben, daß Jack McDowell ein eingeschleuster Under-Cover-Ermittler war. Seamus legte ihm verständnisvoll eine Hand auf die Schulter. "So etwas passiert immer wieder, Patrick. Damit muß man fertig werden."
    "Ja, wahrscheinlich hast du recht. Aber da ist eine Sache, die ich einfach nicht damit verbinden kann." Patrick erzählte Seamus von seinem Zusammentreffen mit Walker. "Wenn jemand auf mich wie ein Under-Cover-Agent wirkt, dann dieser Mann", fuhr er dann fort. "Dieser Walker war hinter Jack her, das steht fest. Er hatte ein Foto von ihm!" Patrick machte eine hilflose Geste. "Warum sollte dieser Kerl seine eigenen Leute jagen?"
    Über Seamus' Gesicht ging ein mattes, überlegenes Lächeln.
    "Alles

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