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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Dafür, daß er gleichzeitig den Wagen lenkte, machte er das ziemlich lange.
    "Vielleicht wird das bald möglich sein", murmelte er dann.
    Das Cottage lag tatsächlich sehr einsam. Und vor allem war es so hinter Bäumen und Hügeln versteckt, daß man es erst sehen konnte, wenn man schon so gut wie dort war.
    Patrick stellte den Wagen ab und sie stiegen aus.
    "Wir haben nichts mitnehmen können, aber hier haben wir alles, was wir brauchen. Sogar Waffen und Munition, wenn es mal hart auf hart kommt!" Dann wurde sein Gesicht auf einmal sehr ernst. Er sah Jack offen an. "Du bist noch nicht lange dabei. Vielleicht willst du jetzt lieber abspringen."
    "Nein", sagte Jack sofort.
    "Denk lieber noch eine Sekunde darüber nach! Ich habe keine Wahl mehr, Jack. Aber du..."
    "Ich gehöre dazu, Patrick."
    Patrick zuckte mit den Schultern. "Du mußt wissen, was du tust."
    "Ja, das weiß ich auch."
    "Worüber ich immer noch nicht hinwegkomme ist die Geschichte mit diesem Walker. Vielleicht bist du gar nicht do grün, wie du immer tust!" Er zuckte mit den Schultern.
    Jack kniff die Augen ein wenig zusammen. Da war ein Unterton in Patricks Stimme, die ihm überhaupt nicht gefiel.
    "Was meinst du damit?"
    "Dieser Walker kann kein gewöhnlicher Cop sein. Und diese protestantischen Mordkommandos gehen anders vor... Wenn Walker - oder wie immer sein wirklicher Name sein mag - aus dieser Ecke käme, bräuchte er auch nicht in einem Hotel absteigen, sondern würde bei seinen Leuten unterkriechen."
    "Und was ist deine Lösung Patrick? Ich sehe es dir doch an! Irgendetwas spukt doch in deinem Kopf herum!"
    Patrick machte eine unbestimmte Geste und wandte den Kopf zur Seite. Sein Blick ging nachdenklich über die Grasbewachsenen Hügel, über die ein sanfter Wind strich.
    "Die einzig plausible Erklärung ist, daß es sich bei diesem Walker um einen Spezialagenten handelt. Ganz gleich aus welchem Grund, aber du scheinst nun einmal auf seiner Liste zu stehen. Und das heißt, daß du eine Gefahr für uns bist!"
    Jack atmete tief durch. Dahin lief also der Hase!
    "Ich verstehe", murmelte er.
    "Wir werden dir natürlich helfen unterzutauchen, Jack."
    "Und was schlägst du da vor?"
    "Ein paar Tage bleiben wir hier. Und dann geht es mit dir ab über die Grenze in den Süden."
    Jack schüttelte verzweifelt den Kopf. "Ich verstehe das einfach nicht! Wie kommt dieser Kerl an mein Foto!"
    "Vielleicht bist du irgendwann mal zur falschen Zeit am falschen Ort aufgetaucht. So etwas passiert."
    Aber keiner von beiden glaubte wirklich an diese Erklärung.

    *

    Ein knarrendes Geräusch weckte Jo.
    Es war lausig kalt und stockdunkel um ihn herum. Ein plötzlicher Ruck ließ ihn nach irgendetwas Festem suchen. Er war begraben von knisterndem Papier, durch das sich seine zusammengeketteten Arme hindurchbohrten, bis er auf kühles Metall stieß.
    Meine erste Nacht in einem Müllcontainer! dachte Jo. Kein Quartier, das man weiterempfehlen konnte, aber in dieser Nacht hatte man ihm nicht viel Auswahl gelassen. Jo war auf seiner Flucht in einen der Container gestiegen und hatte sich den Müll hineingegraben. Und dabei hatte er großes Glück gehabt, denn in diesem Container waren vorwiegend Schnipsel aus Reißwölfen, ausgediente Formulare und anderer Büromüll und keine übelriechenden Haushaltsreste. Die Reste einiger Pausenmahlzeiten waren allerdings auch dabei...
    Man hatte überall nach Kommissar X gesucht und die Müllcontainer überprüft, aber nicht besonders tief in deren Inhalt gewühlt, da keiner der Männer noch wirklich daran geglaubt hatte, den Flüchtigen dort noch zu finden. Die Möglichkeit, daß er über die Feuerleiter des Westflügels vielleicht längst auf und davon war, hatte wie ein lähmendes Gift gewirkt. Und jetzt brachte man ihn freundlicherweise auch noch durch alle Sicherheitsbarrieren hindurch. Jo fand ein Rostloch in der Außenhaut. Draußen war es heller Tag. Er hörte die Motorengeräusche von vorbeifahrenden Autos. Die Müllcontainer wurden einer nach anderen an die Straße gestellt, damit die Müllabfuhr sie leeren konnte.
    Jo hörte einige Männerstimmen, die sich schließlich entfernten.
    Er wartete noch etwas, dann ruderte er sich mit den zusammengeketteten Händen nach oben und schob den Deckel beiseite. Nachdem er kurz die Lage sondiert hatte, kletterte er dann ins Freie. Ein Passant auf der anderen Straßenseite warf einen kurzen Blick zu ihm hinüber, ohne ihn weiter zu beachten. Wahrscheinlich hielt er den Kerl, der da aus

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