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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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krachten zwei, drei gezielte Schüsse von draußen durch das Fenster, die ihn in Kopf und Brust trafen. Der Stuhl auf dem er saß, kippte nach hinten und im nächsten Augenblick lag er lang ausgestreckt auf dem Rücken.
    Er war tot.
    Durch das Fenster sah Jo Walker dann ein hübsches, von rostbraunen Haaren umrahmtes Gesicht. Es war Gwen. Sie bedachte Jo mit einem nachdenklichen Blick.
    Sie hob den Lauf ihrer Waffe und kam einen Augenblick später durch die Tür herein.
    "Da staunst du, was?" meinte sie und warf dabei den Kopf in den Nacken. "Die Pistole war in einem der Wagen. Unter dem Fahrersitz."
    Jo trat vor.
    "Sieht aus, als hättest du mir das Leben gerettet!"
    Sie verzog das Gesicht und kam etwas näher. "Ich hoffe, du weißt das zu schätzen!"
    "Warum hast das getan?"
    "Ich habe meine Gründe."
    Jo begriff, daß sie nicht darüber sprechen wollte. Sie sah Jo offen an. In der Rechten hielt sie immer noch die Waffe. "Du bist kein IRA-Mann, nicht wahr?"
    "Nein."
    "Von Anfang an war mir klar, daß mit dir etwas nicht stimmt!"
    "Warum hast du mich dann hier her gefahren?"
    Sie antwortete nicht gleich.
    Stattdessen blickte sie zu den beiden Männern, die sie soeben erschossen hatte. Sie deutete auf den Grauhaarigen.
    "Das ist Seamus, nicht wahr?"
    "Keine Ahnung. Ich sehe ihn zum ersten Mal."
    Sie lachte. "Er wurde von seinem Komplizen so angeredet. Ich stand am Fenster und habe zugehört."
    "Du bist mir gefolgt!"
    "Ich hatte gehofft, daß du mich zu diesem Seamus führen würdest. Du hast gesagt, daß du einer seiner Freunde seiest."
    "Das war eine Lüge."
    "Mag sein" Sie zuckte mit den Schultern. "Aber darauf kommt es nicht mehr an, denke ich. Seamus ist tot. Das ist wichtig." Sie wirkte wie in Gedanken und blickte ins Leere.
    Jo ging zu Jack und beugte sich über ihn. Der Junge hatte natürlich nicht begriffen, was abgelaufen war. Er setzte sich mit einigen Schwierigkeiten auf.
    "Wie geht es?" fragte Jo. Jack blickte den Privatdetektiv fragend an, schwieg aber. Er schien nicht so recht zu wissen, was er von dem anderen zu halten hatte.
    "Du bist Jack Keogh, nicht war?"
    "Ja. Woher weißt du das? Und was wird hier eigentlich gespielt?"

    *

    Jo holte aus einem der Wagen der Verbandskasten und versorgte Jacks Blessuren. Dabei erzählte er ihm, wer er war und in wessen Auftrag er handelte. "Und woher weiß ich, daß das auch stimmt?" Der junge Mann schien ziemlich mißtrauisch zu sein. Bei dem, was er hier erlebt hatte, war das auch kaum verwunderlich.
    "Du kannst dich selbst davon überzeugen!"
    "Und wie? Hast du einen Ausweis? Eine Privatdetektiv-Lizenz? Irgendetwas in der Art?"
    "Nein." Jo schüttelte den Kopf. "Das hat man mir alles abgenommen. Aber du kannst auf meine Kosten ein Ferngespräch nach New York führen, wenn du willst." Jo lächelte. "Außerdem: Denk doch mal nach! Warum sollte ich dir wohl helfen und dabei mein Leben riskieren? Wenn ich dir ans Leder wollte, hätte ich das sicher nicht getan!"
    "Du könntest von der anderen Seite sein!"
    Jo runzelte die Stirn. "Andere Seite? Du meinst damit Polizei oder Royal Army, was? Da muß ich dich enttäuschen. Inzwischen werde ich selbst gejagt, weil man denkt, daß ich Seamus bin." Er deutete auf die Toten. "Hältst du die dort wirklich noch für deine Seite, Jack?"
    "Ich weiß nicht."
    "Die wollten dich umbringen."
    Er nickte und murmelte leise: "Ja." Es schmerzte ihn, daß er von jenen Leuten fast erschossen worden war, auf deren Seite er zu stehen geglaubt hatte. Und da war noch etwas anderes, daß ihn schmerzte - von seinen Blessuren einmal ganz abgesehen. "Mein Dad... Natürlich! Ich hätte es mir denken können!" murmelte Jack. "Ich bin in einen ziemlich dicken Schlamassel hineingeraten, was?"
    Jo nickte. "Aber du hast Glück gehabt. Obwohl es ziemlich knapp war, wie du zugeben mußt."
    "Und was wird jetzt?"
    "Das entscheidest du selbst, Jack!"
    Jo legte ihm eine Hand freundschaftlich auf die Schulter. Jack Keogh brauchte jetzt ein bißchen Zeit zum Nachdenken.
    Gwen stand die ganze Zeit über fast reglos da. Sie ließ die Waffe fallen und setzte sich schließlich. Stumm hörte sie dem Gespräch zu, bis Jo sich wieder ihr zuwandte. Der kurze Blick, den sie mit Jack tauschte, sagte Kommissar X, daß die beiden sich kannten. Alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen.
    "Du hast Seamus nicht meinetwegen erschossen, nicht wahr?" fragte Jo sie.
    "Kann dir das nicht egal sein?"
    "Du hättest ihn in jedem Fall umgebracht."
    Sie sah ihn offen

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