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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ihn zu einem Attentatsziel machen könnte."
    Jack zuckte die Achseln und raufte sich die Haare. "Ich bringe das ja auch nicht zusammen."
    Gwen hob die Augenbrauen. "Hast du denn nie gefragt?"
    "Nein."
    "Warum nicht?"
    "Ich war froh, daß Patrick mich endlich für voll nahm. Ich wollte etwas tun, um die Briten zu bekämpfen und dafür sorgen helfen, daß es endlich Gerechtigkeit und Freiheit in Ulster gibt!"
    "Bastard!" zischte Gwen. "Die eine Hälfte von euch besteht aus feigen Mördern, die andere aus dummen Laufburschen, die so tun, als wüßten sie nicht, daß die erste Hälfte nur töten kann, weil es die zweite gibt!"
    Jo hob beschwichtigend die Hände.
    "Das bringt uns jetzt nicht weiter, verdammt nochmal!"
    Gwen seufzte. Sie fuhr sich mit einer fahrigen Geste durch das Gesicht und wirkte müde. Einen Augenblick lang wirkte sie in sich gekehrt, dann wandte sie sich an Jo.
    "Gib's zu, wir haben das Spiel verloren."

    *

    Jo knurrte der Magen und den anderen beiden ging es ähnlich. So stieg der Privatdetektiv noch einmal aus, um den Angler zu fragen, wo in der Gegend man etwas essen konnte.
    "Sagen Sie bloß, Sie können die Rechnung bezahlen bevor Sie Ihren Bruch gemacht haben!" versuchte er Jo zu ärgern.
    Aber Kommissar X blieb ruhig.
    "Dafür reicht's gerade noch!" frotzelte er zurück.
    "Fahren Sie die Straße zwei Meilen weiter. Da ist ein Gasthaus. Es liegt an einer Kreuzung, sie können es eigentlich nicht verfehlen."
    "Danke."
    Wenig später ließ Jo den Ford über die schmale Straße brausen. Wenn einem jemand entgegen kam, mußten beide an den Rand fahren und sich mühsam aneinander vorbeischieben. Aber sie hatten Glück. Es kam ihnen niemand entgegen.
    Ein paar Minuten, dann hatten sie das Gasthaus erreicht. Dem äußeren Anschein nach schien es sich in Wahrheit um eine Art Mischung aus Gasthaus, Pub, Kiosk und Lebensmittelgeschäft zu handeln.
    Sie stiegen aus und betraten den halbdunklen, mit Holz ausgeschlagenen Schankraum.
    Ein hagerer junger Kerl schmiß hier ziemlich lustlos den Laden, und so schätzte Jo, daß er nur angestellt war. Er stand hinter dem Schanktisch und las in einer Illustrierten.
    Als die drei eintraten, blickte er nicht auf.
    "Haben Sie etwas Warmes zu Essen?" fragte Jo.
    Es dauerte provozierend lange, bis er seine Gäste zur Kenntnis nahm. Er kniff ein wenig die Augen zusammen und musterte sie der Reihe nach. Sein Blick blieb bei Jack Keogh hängen, der auf Grund seiner Blessuren einen ziemlich ramponierten Eindruck machte.
    "Mit wem haben Sie sich denn geschlagen?" grinste der Hagere.
    "Was haben Sie anzubieten?" ging Jo dazwischen. Der Hagere wandte den Kopf.
    "Einen Rinder-Stew oder belegte Brote."
    Jack verzog das Gesicht.
    Indessen sagte Jo: "Okay!"
    "Sie können ja woanders hingehen, wenn es Ihnen nicht gut genug ist!" grinste der Hagere. "Allerdings werden Sie da mindestens bis Cookstown fahren müssen!"
    Er war sich seiner Monopolstellung in der Gegend vollkommen bewußt und kostete sie voll aus. Jo und Gwenn nahmen den Eintopf, Jack die belegten Brote.
    Sie setzten sich in einer Ecke an den Tisch, während der Hagere in der Küche verschwand.
    "Ich bin gespannt, was der so zusammenmixt!" meinte Gwen in Richtung von Kommissaar X. Aber der war mit den Gedanken ganz woanders, das konnte man seinen Zügen überdeutlich ansehen. "Du gibst nicht auf, nicht wahr?"
    "So ist es, Gwen."
    "Wir kennen weder den Täter, noch das Opfer, noch den Zeitpunkt! Und unsere einzige Spur hat ins Nichts geführt!" Sie schüttelte den Kopf.
    Inzwischen kam der Hagere mit dem aufgewärmten Stew und den belegten Broten. Sie bestellten auch noch etwas zu Trinken. Der Hagere nickte und zog davon.
    In diesem Moment ging die Tür auf und ein kräftig gebauter Mann trat ein. Er ließ die Tür zuklappen und stand einen Augenblick einfach nur da und musterte den Raum. Sein Haar etwas rotstichig und er hatte Sommersprossen. Seine Augen waren zwei schmale Schlitze und um seine Mundwinkel war ein verkniffener Zug.
    Das Gesicht wirkte wie eine grimmige Maske, in dem zwei wache Augen giftig blitzten.
    Der Mann trug eine Reisetasche in der Rechten. Über der linken Schulter hing ein langgezogenes Futteral für Angelruten.
    Jo hätte den Mann sicher keines Blickes mehr gewürdigt, wenn da nicht der Aufnäher auf seiner Jeans gewesen wäre: Love...
    "Ach, Sie sind es, Mister Smith!" wurde er von dem Hageren begrüßt.
    Der Mann trat an den Schanktisch heran und stellte seine Reisetasche ab. Das

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