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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kennen uns!" unterbrach sie und ließ ihren Blick zu Jo hinübergleiten. "Wenn auch nur flüchtig. Was wollen Sie von mir?"
    Aber es war nicht Jo, der jetzt darauf antwortete, sondern Rowland. Er fing an, Moira Jordan Ihre Rechte vorzulesen. "Sie haben das Recht zu schweigen. Falls Sie auf dieses Recht verzichten, kann alles, was Sie von jetzt ab sagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden."
    Sie schien einige Augenblicke lang völlig fassungslos zu sein. Dann meinte Sie mit beißendem Unterton: "Was soll diese Komödie! Das muß ein schlechter Witz sein!"
    "Tut mir leid", meinte Rowland. "Es ist nicht einmal ein Irrtum."
    Sie stemmte die Arme in die Hüften.
    "Was liegt gegen mich vor?"
    "Ich bin nicht wegen der kriminellen Insider-Geschäfte hier, mit denen Sie die Anleger betrügen. Das gehört nicht in den Bereich meiner Abteilung, aber Sie können sich sicher sein, daß die Kollegen sich dieser Sache annehmen werden. Ich bin für Mord zuständig."
    "Ach, ja? Ich habe niemanden umgebracht!"
    "Mag sein", sagte Rowland. "Aber Sie haben die Aufträge gegeben."
    Sie wandte sich an Walker.
    "Haben Sie ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt?"
    "Es ist kein Floh", erwiderte Jo kühl. "Sie waren es, die Clint Leonard beauftragte, Steve Tierney umzubringen, weil er Ihren Geschäften auf die Spur gekommen war. Sie haben seine Witwe unter Druck gesetzt, nichts von dem zu verraten, was ihr Mann ihr vielleicht über die Sache erzählt hatte. Es scheint, als hätten Sie dann kein Vertrauen mehr in Karen Tierneys Schweigen gehabt. Sie ist nur knapp davongekommen."
    "Sie erzählen da Dinge, für die Sie nicht den Hauch eines Beweises haben!" ereiferte sie sich.
    Aber Jo ließ sich nicht beirren. "Zuvor haben Sie Ihren Boß Greg Lafitte erschießen lassen, der auch zu Ihrer Gruppe gehörte."
    "Warum sollte ich das tun?"
    "Das wissen Sie doch selbst am besten! Lafitte hat Clint Leonard in einer Art Panikreaktion erschossen. Vielleicht war Leonard einfach nicht Profi genug und hat sich zu sehr für seine Auftraggeber interessiert. Dabei ist er dann auf Lafittes Namen gestoßen. Aber genauso gut könnte ich mir auch denken, daß es Lafittes Aufgabe in der Gruppe war, mit Leonard Verbindung zu halten. Ich stelle mir das so vor: Nach der Schießerei in Leonards Apartment brauchte dieser dringend jemand, der ihm half. Er wandte sich an Lafitte. Die beiden trafen sich und Lafitte brachte Leonard um, denn dieser war nun eine Gefahr. Vielleicht drohte Leonard sogar! Jedenfalls ließ sich ein Profi nicht auf die Schnelle auftreiben, und Lafitte stellte sich so ungeschickt an, daß er selbst eine Kugel ins Bein bekam."
    Moira Jordan verzog höhnisch das Gesicht. "Und was hat das mit mir zu tun?"
    "Das will ich Ihnen sagen!" erwiderte Jo. "Jetzt war es Lafitte, der alles zum Einsturz bringen konnte. Die Kugel in seinem Bein stammte aus Leonards Waffe und konnte ihn verraten und von Lafitte war es kein weiter Weg zu Ihnen selbst. Das Risiko war Ihnen zu groß, nicht wahr? Sie haben schleunigst jemanden engagiert, um auf Nummer sicher zu gehen!"
    "Ich bin nicht bereit, mir das länger anzuhören!" schnaubte sie.
    "Lafitte wußte wohl kaum, daß Charley sein Büro direkt neben seinem hatte."
    "Hören Sie auf, Walker!"
    "Ich will gar nicht erst von dem Kerl, der mich fast überfahren hätte oder von der Entführung meiner Assistentin anfangen. Was hätten Ihre Leute übrigens heute Abend in Harper's Bar mit mir gemacht? Wahrscheinlich wäre ich an irgend einen einsamen Ort gelockt worden, um auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden."
    "Das sind Hirngespinste, Mister Walker!"
    "Vermutlich hätten Sie aber vorher noch genau unter die Lupe genommen, was ich gegen Sie in der Hand hätte. So haben Sie es bei Tierney doch auch gemacht, nicht wahr? Sie haben abgewartet, bis Sie jedes Detail über ihn wußten. Zum Beispiel, daß er ein Bankschließfach hat, dessen Inhalt für Sie gefährlich werden konnte. Was war darin? Kompromittierende Fotos? Ich nehme an, Sie haben das gesamte Material vernichtet. Wir werden nie erfahren, was es wirklich war."
    "Warum stellen Sie mir solche Fragen? Ich habe keine Ahnung von einem Bankschließfach!"
    "Wirklich nicht? Sie sind doch dort gewesen, um an den Inhalt heranzukommen!"
    Sie fing plötzlich an zu lachen, aber dieses Lachen hatte bereits einen unüberhörbaren Anteil von Hysterie. "Mister Walker, Sie müßten doch wissen, daß man nicht einfach zu einer Bank gehen kann, um ein solches Fach auszuleeren! Das ist

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