Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
unmöglich."
"Nicht, wenn man sich eine rothaarige Perücke aufsetzt und sich mit falschen Papieren als Witwe zu verkaufen weiß! Und eine Unterschrift läßt sich mit etwas Training auch fälschen. Jedenfalls gut genug, um jeden zu täuschen, der nicht gerade ein ausgewiesener Schriftexperte ist."
Sie verzog das Gesicht.
"Um etwas zu fälschen, braucht man das Original!"
"Kein Problem", meinte Jo. "Es gibt tausend Wege, um an eine Unterschrift zu gelangen. Vielleicht haben Sie jemanden vorbeigeschickt, der vorgab, für einen guten Zweck zu sammeln. Was weiß ich!"
"Bis jetzt nur Spekulation!" stellte Moira Jordan fest. "Wollen Sie mich deswegen festnehmen? Mein Anwalt hat mich in einer Stunde wieder auf freiem Fuß."
"Es gibt Zeugen! Ich spreche nicht von dem zwielichtigen Buchmacher, der Ihnen Clint Leonards Dienste vermittelt hat. Der wird sein Mäntelchen nach dem Winde hängen und jeweils so aussagen, wie es für ihn selbst am besten ist!"
Moira Jordans Züge waren zu Eis erstarrt. "Sondern?"
Jo lächelte dünn.
"Es gibt einen völlig unbestechlichen Zeugen. Wie Sie sicher wissen, haben die meisten Banken eine Video-Überwachung." Er machte eine Pause und sah ihr in die braunen Augen. "Sie sind gut zu erkennen, trotz Ihrer Maskerade."
"Ich sage keinen Ton mehr!" meinte Moira Jordan dann fast tonlos. "Darf ich telefonieren?"
"Nur mit Ihrem Anwalt!" wurde sie von Rowland belehrt.
ENDE
Kommissar X - Kinder des Satans
Neal Chadwick
"Wir müssen tanken, sonst bleibt uns der Wagen gleich stehen!"
"Morris! Glaubst du, daß sie uns noch folgen?"
Morris wandte sich zu der jungen Frau um, die neben ihm auf dem Beifahrer-Sitz des klapprigen Kastenwagens saß. Dann lachte er kurz und heiser. Verzweifelung klang in seiner Stimme mit.
"Was glaubst du denn!"
"Oh, mein Gott, wo sind wir da nur hineingeraten!" In ihren Augen glitzerten Tränen. Sie schluchzte.
Morris schlug mit dem Handballen wütend gegen das Lenkrad.
"Verliere jetzt nicht die Nerven, Kimberley!" In Wahrheit war er fast genau so nahe daran, wie sie.
"Was sollen wir denn tun, Morris?"
Er schluckte und wirkte ziemlich ratlos.
"Ich weiß es nicht!" gestand er ein. "Ich habe noch die Pistole, die ich einem der Kerle abnehmen konnte. Ganz wehrlos sind wir also nicht!"
Sie blickte sich um und sah den Highway hinunter, den sie entlanggerast waren, so schnell wie die alte Kutsche es schaffen konnte. Bis zu den Bergen ein paar Meilen südlich war nichts zu sehen. Der Highway war ein gerader Strich in der öden Landschaft. Die Luft flimmerte. Es war heiß.
"Kein Wagen zu sehen!" meinte sie.
"Ein gutes Zeichen!" gab er zurück. Aber natürlich wußte er, daß der Vorsprung, den sie hatten, minimal war und sehr schnell wieder auf Null zusammenschrumpfen konnte.
Morris drückte auf das Gas.
Dann deutete er mit der Hand nach vorne.
"Dort hinten! Das sieht aus wie eine Tankstelle!" rief er und schöpfte ein wenig Hoffnung.
"Hast du Geld?" fragte Kimberley.
Er atmete tief durch
"Keinen Cent. Genau wie du, nehme ich an!"
"Sie werden uns nichts geben, wenn wir nicht bezahlen können!"
Morris machte eine wegwerfende Geste. "Wir können die Polizei anrufen!"
"Oh, Morris! Bis die her draußen ist, sind wir längst tot!"
Morris bremste den Wagen merklich ab und bog dann zu der Tankstelle ein. Der Drugstore daneben war nicht besonders groß, was auch kaum verwundern konnte. Mit vielen Gästen konnte man an diesem einsamen Ort nicht rechnen. Ein paar Trucker vielleicht, die hier halt machten, um einen starken Kaffee und ein paar Hamburger zu sich zu nehmen.
Im Augenblick war kaum Betrieb.
Um so besser! dachte Morris und ließ den Blick über das Gelände schweifen. Ein alter Buick stand an den Zapfsäulen. Eine Frau in den mittleren Jahren saß auf dem Beifahrersitz und schien darauf zu warten, daß ihr Mann vom Bezahlen zurückkam.
Fünf Sekunden später tauchte er auf, den Kopf gesenkt und den Blick ins offene Portemonnaie gerichtet, wo er umständlich das Wechselgeld einsortierte.
Morris wartete, bis er eingestiegen und davongefahren war. Dann stellte er sich selbst neben die Zapfsäule.
"Was hast du vor?"
"Wart's ab, Kimberley! Ich weiß schon, was ich tue!"
Vor dem Drugstore stand ein Kleinlaster mit Verdeck, auf dem das Markenzeichen eines Limonade-Herstellers zu sehen war. Vielleicht jemand, der eine Kleinigkeit essen wollte, möglicherweise auch ein Lieferant.
Ein Geschenk des Himmels! dachte Morris. Wer immer hier den Laden
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