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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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an der Sache vorbei reden. Ich habe die Nase voll davon, mich an der Nase herumführen zu lassen.“
    „Keine Sorge, ich packe aus.“
    „Die Rolle des Tanzbären steht Ihnen sowieso viel besser als mir Buddy!“

    *

    Buddy nahm einen kräftigen Schluck aus der Bourbon-Flasche und bot auch mir einen Schluck an.
    „Danke, aber ich habe einen Grundsatz, den ich fast immer einhalte“, sagte ich.
    „So?“
    „Ich trinke nicht, so lange ich eine Waffe in der Hand halte.“
    „Ich wusste gar nicht, dass man Sie so puritanisch erzogen hat!“
    „Na ja, Sie wissen ja, wie das ist. Der Geist ist willig, aber die Kehle trocken und… Aber kommen wir zur Sache zurück.“
    Buddy atmete tief durch. Er räumte ein paar Zeitschriften und Wäschestücke von einem der Sessel. Die verknickten Ausgaben von Pulpmagazinen wie „All Story“, „Argosy“ oder „The Black Mask“
    wanderten auf den Fußboden, ehe sich der Koloss fallen ließ und sehr tief sank. Der Sessel war so gut wie durchgesessen.
    „Von Anfang an also“, sagte er. „Ich war nicht an dem Einbruch bei McCormick beteiligt. Das waren Sullivans Leute.“
    „Ich dachte, Sie gehören dazu.“
    „Ja, aber solche Jobs vergibt Sullivan nur an Leute, denen er noch etwas mehr vertraut, als das bei mir der Fall ist. Alte Bekannte, die er schon eine Ewigkeit lang kennt.“
    „Namen!“, forderte ich.
    „Hank Reagan, Brian Sutter und Allan Meath. Reagan erkennen Sie an der Narbe am Kinn. Sutter ist ein Riese mit roten Haaren. Und Allan Meath hat in Belgien ein Auge verloren.“
    „Reizendes Trio.“
    „Die würden alles für Sullivan tun.“
    „Sie nicht?“
    Er grinste schief. „Ich muss die Jobs nehmen, die übrig bleiben.“
    „Zum Beispiel Arbeiter verprügeln!“
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Eine Heldentat war das nicht, aber kommen zu Ihnen vielleicht nur gute Menschen und bezahlen Sie für Ihre Dienste?“
    „Das ist alles sehr relativ.“
    „Eben!“
    „Wie kommt es, dass das reizende Trio ausgerechnet mit Ihnen seine Beute teilt! Da stimmt doch was nicht!“
    Buddy schüttelte entschieden den Kopf. „Die haben nicht mit mir geteilt, sondern mir was von dem Zeug angedreht – zu einem extrem günstigen Preis natürlich. Halb geschenkt. Da wusste ich natürlich noch nicht, wie heiß die Klunker sind. Ich wollte sie im Cyprus Grove Club oder sonst wo mit Gewinn weiter verkaufen. Meine ganzen Ersparnisse stecken da drin. Ich dachte, ich könnte sie schnell verdoppeln, jetzt sitze ich auf heißer Ware, die ich wahrscheinlich nicht mehr los werde…“
    „Sie Ärmster! Und Sie sind gar nicht sauer auf Ihre Komplizen?“
    „Wir sind keine Komplizen. Ich dachte, das hätte ich klargestellt!“
    „Das werden wir sehen. Und jetzt heraus mit den Klunkern.“
    „Die habe ich nicht mehr.“
    „Ah! Jetzt wollen Sie mir plötzlich weismachen, Sie hätten das Zeug doch noch an den Mann bringen können.“
    Er nickte. „Heute Morgen war ich bei Elmar Guthrie in der South Side. Er betreibt da einen Laden und handelt mit allem möglichen. Ich habe ihm die Dinger etwas unter meinem Selbstkostenpreis angedreht.“
    „Wann soll das gewesen sein?“
    „Heute morgen noch.“
    „Bevor Sie mit Sullivans Rollkommando ausgerückt sind?“
    „Ja.“
    „Dann sind Sie aber früh aufgestanden – und dieser Guthrie auch!“
    „Fragen Sie ihn doch!“
    „Wissen Sie was? Ich glaube Ihnen kein Wort, Buddy! Und der Polizei wird es nicht anders gehen!“
    „Es war so!“, zeterte er. „Bei meiner Ehre als Boxer!“
    „Die ist ja schon ein bisschen angestaubt, oder?“
    „Alles nur unglückliche Umstände. Sonst würde ich um die großen Titel kämpfen und nicht Rummelplatzboxer oder Ausländer wie Jack Sharkey und dieser Max Schmeling.“
    „Sicher.“ Es gibt Leute, die geben ihre Illusionen einfach nicht auf. Vor allem dann, wenn sie sonst nichts haben. Er schnaufte wie eine Lokomotive und erhob sich aus seinem Sessel. „Hören Sie, nachdem Flaherty erschossen wurde, war ich gar nicht zu Hause. Ich habe mich schnurstracks zu Guthrie auf den Weg gemacht und ihn aus dem Bett geklingelt. Und ihm das Zeug angeboten.“
    „Sie müssen gut bekannt sein?“
    „Es geht. Aber fragen Sie Guthrie doch selbst!“
    „Der wird mir was husten. Außerdem – warum sollte ich so etwas tun?“
    „Vielleicht, weil Sie mehr über McCormick erfahren wollen. Deswegen sind Sie doch unterwegs, oder?“
    Ich gebe zu, er hatte seinen Köder geschickt gelegt. Jetzt

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