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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Porsani
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meiner ehemaligen  Kunden, den ich um Erlaubnis bat, ihn in meinem Buch unter falschem Namen zu erwähnen, was er mir gewährte. Er freute sich sehr darüber, dass ich dieses Buch schreibe und bot mir seine Hilfe an falls  “...irgendein Idiota sagt, es sei nicht gut!” (Zitat DiCaro, also passen Sie auf was Sie sagen! ) Auf die Frage hin, ob es ihm nichts ausmache, dass die Existenz des Hauses und seiner Person veröffentlicht wird, lächelte er und sagte ruhig und gelassen: “Ich habe nichts zu verbergen von dem was du schreibst, mein Freund!”
    Den Wasserfall im Wohnzimmer darf ich erwähnen, und auch die eigene Tiefgarage des Anwesens, aber ich darf nicht sagen welche Autos drin standen…)
     
    Unterwegs zur Küche kam ein Mann in schwarzem Anzug und gegelten schwarzen Haaren auf uns zu. (Nein,nicht Massimo) Er sprach mit Alfredo auf Italienisch und Alfredo stellte uns vor “Das ist mein Anwalt, er heisst Antonio. Antonio, das ist mein Anwa… Ah nein, nein! Das ist Pietro, unser neuer Freund!” Ich musste kurz lachen und Antonio und Alfredo lachten mit. Die Küche war wie ich erwartete gigantisch groß, ich würde sogar sagen größer als in meinem Ausbildungsbetrieb und komplett neu eingerichtet. Hier hätte ich anhand der vielen Convectomaten und des Kühlhauses sicher für mehrere Hundert Menschen kochen können. An einem Herd stand eine uralte, kleine Frau mit kurzen, grauen Haaren. Auch sie war schwarz angezogen, doch sie trug eine weiße Schürze. Sie lächelte freundlich und kam auf uns zu. „Pietro, das ist Nonna, sie wird Ihnen heute helfen zu kochen.”  Ich reichte ihr die Hand und war ziemlich überrascht. „Ich brauche doch aber sicher keine Hilfe, es ging doch um ein Abendessen für vierzehn Personen, dachte ich.” Alfredo sah mich lächelnd an, „Ah ,ah ah, es gibt heute Abend Spaghetti della Nonna , und nur unsere Nonna weiß wie das geht.” Dann sagte er etwas zu der alten Dame auf Italienisch und sie lachten beide. Ich kam mir jetzt schon ziemlich überflüssig vor und war mir sicher, dass die Sache mit dem Scheck am Ende doch nur ein Scherz war.
     
    Nonna sprach kein Wort Deutsch und sie hatte an diesem Abend absolut das Zepter in der Hand. Sie bereitete die Spaghetti zu, während ich auf einem Stuhl neben der Arbeitsfläche saß und mir Notizen machen sollte. Sie hatte mir vorher einen Block und einen Stift gegeben und mir mit Händen und Füßen erklärt, dass ich nichts zu tun haben sollte, außer zu schreiben was sie macht, und zwar bis ins kleinste Detail. Während sie arbeitete sang sie italienische Lieder und lachte viel. Alle paar Minuten brachte sie mir einen italienischen Likör und prostete mir zu „Evviva,” sagte sie dann und lachte. Ich fand es sehr lustig und interessant, ihre Art zu kochen war außergewöhnlich und ich hatte diese Frau irgendwie direkt ins Herz geschlossen. Aber trotzdem war ich völlig verunsichert, ob ich hierfür tatsächlich bezahlt werden sollte. Nach etwa anderthalb  Stunden und sechs „Evvivas” trat ein Mann mit schwarzem Anzug und schwarzen, gegelten Haaren in die Küche (nein, nicht Massimo …Nein, nicht Alfredo …Nein, nicht Antonio)
    „EVVIVA,” rief er laut und lachte. Er begrüßte Nonna und dann reichte er mir die Hand. „Phillipo DiCaro, Benvenuti nella mia umila Casa”.  Ich schluckte kurz. Das war er also, mein Auftraggeber. Der Mann mit den tausend Anwälten im Haus. Es prustete aus mir heraus: „Ich freue mich sehr Sie kennen zu lernen Herr DiCaro.”
    „Sie kommen gut zurecht, ich sehe das.”
    Ich war völlig verunsichert und beschloss es wäre das Beste zu beichten, dass ich bisher überhaupt nichts gearbeitet hatte.
    „Sehen Sie, Nonna hier macht eigentlich alles alleine, sie lässt mich ihr gar nicht helfen.” Philippo lächelte. „Und Sie schreiben auf?”
    „Ja…. ich schreib nur auf was sie tut.”
    Er lächelte zufrieden, „Schreiben Sie gut! Schreiben Sie gut und viel. Ich freue mich.” Daraufhin wandte er sich wieder Nonna zu, sprach auf Italienisch und verließ die Küche.
    Eine Stunde später war ich total betrunken, während Nonna weiterhin Lieder sang und kochte wie eine Weltmeisterin. Die Soße für das Hauptgericht ist bis heute die beste Spaghettisoße, die ich jemals gegessen hatte und im betrunkenen Zustand glaubte ich, ich würde nie wieder in meinem Leben etwas anderes Essen wollen. Als das Telefon, das in der Küche installiert war klingelte, hob Nonna ab und gab mir nach kurzem

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