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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Porsani
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Champagnerkorken in der Hand während er auf einer der Arbeitsflächen saß. Seine Füße baumelten über dem Boden. Er war ziemlich muskulös, aber nicht übertrieben. Im Grunde genommen war er ein natürlicher Typ, es sah nichts an ihm so aus, als wäre es gestylt oder hervorgehoben. Eigentlich eine Schweinerei, dachte ich. Ich stehe ewig lange im Bad und renne zum Friseur, auf die Sonnenbank und zur Kosmetikerin, arbeite an meinem Bizeps und achte seit Neuestem sogar darauf, dass ich weiterhin an Bauchumfang verliere und sehe trotzdem nicht so gut aus… grausame Welt! Ich war gespannt auf seine Freundin, sicher würde sie umwerfend sein.
    Das Kochen bei André gestaltete sich problematischer als ich es erwartet hatte. Die Küche war zwar super modern und es gab genügend Platz und auch die Menüfolge machte mir Spaß und war kein Problem für mich. Aber André wuselte die ganze Zeit durch die Küche, seinen halben Kleiderschrank unter den Armen und unentschlossen darüber, was er anziehen solle. Er war anscheinend ziemlich nervös. Es fiel mir schwer ihn zu beraten, weil alles was er anzog aussah, als hätte man es ihm auf den Leib geschneidert. Nach ziemlich vielen „wenn” und „aber” entschied er sich dann doch für etwas komplett Anderes, was er mir gar nicht zur Auswahl gezeigt hatte. Irgendwie fand ich es witzig, er wirkte auf mich  wie jemand der sich überhaupt nie große Gedanken darüber machte was er anzog, und jetzt schien er doch so nervös zu sein, dass diese Frage ihn ganz verunsicherte. Bestimmt ein Gefühl, das er nicht gut kannte, Unsicherheit. Auch über die Frage welche Musik er auflegen solle war er sich nicht sicher und schon gar nicht wusste er, ob er Kerzen anzünden solle, da er auf dem Balkon essen wollte und es draußen ja noch länger hell war. Letztendlich kam er herein und bat mich um Entschuldigung dafür, dass er mich die ganze Zeit gestört hatte… Ich nahm die Flasche Cognac, die zusammen mit anderen Spirituosen auf einem Servierwagen in der Küche stand, schenkte ihm ein großes Glas ein und befahl ihm zu trinken und sich nicht mehr zu bewegen! Ich hatte es dann doch geschafft alles so weit in Ordnung zu haben, als es kurz vor sieben war. Ich saß auf einem Stuhl in der Küche und wartete darauf, dass es an der Tür klingelte. Nach ein paar Augenblicken kam André aus dem Bad. Er trug eine silbergraue Anzugshose, einen schwarzen, ziemlich teuren Ledergürtel und ein enges Shirt, das ebenfalls silbergrau war und unter dem sich ein Six-Pack abzeichnete. „War ja klar,” dachte ich und lächelte als mir auffiel, dass er immer noch barfuß war. Seine bunten Tattoos an den Oberarmen warfen einen wahnsinnigen Kontrast zu den schicken, unifarbenen Klamotten und seinem gebräunten Gesicht, er sah aus, als würde er für Prada laufen.
    „Gut so?” fragte er.
    „Geile Schuhe,” antwortete ich und lachte kurz. Daraufhin entschied er sich, tatsächlich keine Strümpfe oder Schuhe anzuziehen und ich hoffte, dass seine Freundin cool genug war um das zu akzeptieren. Als er den Champagner aus dem Kühlschrank nahm um auf dem Balkon schon mal einzuschenken, verzog ich mich zurück an den Herd um nach der Vorspeise zu schauen. Ich hörte kurz wie es klingelte und wusste, dass es jetzt an der Zeit war, der Foie gras den letzten Schliff zu geben und zu servieren.
    Als ich mit den beiden Tellern auf den Balkon trat, lächelte André und lief ein wenig rot an. Ich schaute mich nach links und rechts um , konnte aber keine Megan Fox, Cosma Shiva Hagen oder irgendeine andere gleichwertige Frau für André erkennen. Wahrscheinlich war sie noch kurz im Badezimmer, denn er saß alleine am Tisch.
    „Wo ist sie denn?” fragte ich flüsternd.
    „Sie musste wieder weg,” antwortete er genauso leise flüsternd.
    Ich musste mich anstrengen weiterhin zu flüstern, „Was? Wieso das denn?” Ich verstand überhaupt nichts mehr, „die ist doch grade erst gekommen.”
    „Du brauchst nicht mehr zu flüstern,” flüsterte André und lächelte.
    Ich fand meine normale Lautstärke wieder , „Kommt sie gleich wieder?”
    „Nein.”
    „Ist was passiert?”
    „Nein, alles ist gut. Setz dich doch bitte.”
    Ich setzte mich an Megan Fox' Platz, die beiden Teller immer noch in den Händen und sah André leicht verstört an. Er stand auf, kam zu mir rüber, nahm mir einen Teller ab und setzte sich zurück an seinen Platz. Ich stellte den übrigen Teller vor mir auf den Tisch, „Okay , was geht hier

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