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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Porsani
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diesem Abend. Er hatte sich wirklich um mich bemüht und richtig groß aufgefahren. Aber es half ja alles nichts… und ich fuhr nach Hause. Ich hatte mich geweigert Geld von ihm anzunehmen, dafür erhielt ich in den darauffolgenden Wochen mehrere Pakete mit Geschenken, deren Wert meinen Lohn für den Abend auf jeden Fall überstiegen. Er sagte er wäre sehr beleidigt wenn ich sie nicht annehmen würde und, dass sie nichts mit meiner Arbeit zu tun hätten (Na ja…). Ich hatte einen wunderschönen und fröhlichen Abend mit André erlebt und fühlte mich ein paar Stunden lang wie der wichtigste Mensch auf Erden. Aber dieses merkwürdige Gefühl, das sich einschlich und das ich nicht zu deuten wusste, das gefiel mir nicht. Es war das erste Mal anders…
     
     
    Ich nahm nie wieder einen Auftrag von André an, außer den, den sein heutiger Ehemann mit uns zusammen abgesprochen hatte, als ich für die Hochzeit kochen sollte “und danach direkt verschwinden muss!” (Zitat Andrés Mann)  
     
    Erhaltet euch!
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    10
    Wie es dazu kam, dass ich Hildegard Knef Fan wurde, Part 1
     
     
    Das leichtverdienteste Geld meines Lebens sollte ich an der Hochzeit von Mario und Antonia Grabowski kassieren. Trotzdem war es irgendwie unangenehm…(später mehr dazu).
    Die Feier an sich war bis aufs kleinste Detail durchgeplant und zwar von der Hochzeitsplanerin Veronika Stein-Meyerschön, die letztendlich Schuld daran war, dass ich auf den Plan trat. Das Lokal, in dem die Grabowskis nämlich feiern wollten, war erst kürzlich geöffnet worden, sodass Frau Stein-Meyerschön noch nie zuvor dort gewesen war, geschweige denn,  dort vorher eine Feier organisiert hatte und wie ich mir sehr gut vorstellen kann, nachts deshalb nicht schlafen konnte. Nachdem sie also Land und Leute verrückt gemacht hatte, um sich den Saal „anschauen” zu können („anschauen“ in Stein-Meyerschön-isch bedeutet:  anschauen, ausmessen, Bodenqualität prüfen, Höhen abwägen, Schallung testen, Probeschmücken, Probetanzen, Klimatisierung überprüfen, natürliche Luftfeuchtigkeit und Luftdruck messen,…)  und damit wohl zufrieden war, blieb ihr immer noch die Sorge, dass das Essen nicht perfekt sein könne. Diesen katastrophenähnlichen Umstand besprach sie dann mit Ihrer besten Freundin, der Ärztin Dr. Angelika Hammerschmidt, die ihr außer den Glückspillen zur Beruhigung auch die Telefonnummer von Gisela Reichenbach (ja!) gegeben hatte, weil sie wusste, dass Frau Reichenbach vom „besten Koch der Hemisphäre” (Zitat Frau Reichenbach) gesprochen hatte. Und Frau Reichenbach rief dann bei mir an und erzählte mir detailgetreu das schwere Schicksal der Burn-out-Wedding-Planerin (Saarland Live!). Nachdem ich Frau Stein-Meyerschön versprach, an der Hochzeit vorbei zu kommen, um mir das Essen, das meine Kollegen zubereiteten anzusehen, war ich ihr neuer bester Freund und obwohl Sie mich und meine Kochkünste genau so wenig kannte wie die der armen Köche in dem Lokal, war ich der Held des Jahres für sie. Frau Reichenbach hatte anscheinend mehr als dick aufgetragen, als sie der Planerin von mir erzählte. Denn Stein-Meyerschön erklärte mir bei unserem ersten Telefonat. „Ich weiß natürlich, Herr Porsani, wie überfüllt ihr Terminkalender ist und, dass es eigentlich unmöglich ist in den nächsten sechs bis zehn Monaten einen Termin bei Ihnen zu bekommen.” Ich blätterte, während sie das sagte, durch meinen Terminplaner und machte mir Gedanken über den Unterschied zwischen Mythos und Realität. Aber andererseits wäre ich ja blöd gewesen ihr zu verraten, dass ich nur in den nächsten paar Wochen Termine hatte und danach alles frei war. „Aber deshalb Herr Porsani, wäre es eine so große Ehre für mich, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen. Ich habe meinen Auftraggebern schon von Ihnen erzählt und auch sie möchten unbedingt, dass Sie das Menü absegnen. Ihre Hilfe ist von größter Wichtigkeit.” Ich war etwas verwirrt: „Also, Sie möchten, dass ich vorbei komme, um mir anzuschauen, was andere Köche gekocht haben?”
    „Und das Ganze abzusegnen, genau! Ich brauche einen Partner von Ihrer Kompetenz, sehen Sie, ich selbst kann das einfach nicht beurteilen, dazu fehlt mir Ihr Können!” Ich hatte noch nie mit jemandem gesprochen, der so überzeugt von mir war, und das komische war, dass sie mich wirklich überhaupt nicht kannte. Anscheinend war sie sehr verzweifelt. Der Termin für die Hochzeit

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