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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Porsani
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liegen geblieben war weil ich kein Geld zum Tanken gehabt hatte und hoffte, es noch bis nachhause zu schaffen. So stand ich mitten auf der Kreuzung im dicksten Verkehr und zwei Frauen, die zuvor hinter mir in ihren Autos saßen und darauf warteten weiter fahren zu können, haben nun mein Auto kurzerhand zur Seite geschoben, während ich lenken sollte. Sie schoben mich in eine verkehrsruhigere Straße und als ich gerade aussteigen wollte um mich bei den Frauen für ihre Hilfe zu bedanken, waren sie schon wieder zu Ihren Wagen gelaufen damit sie weiter fahren konnten. Obwohl ich nur kurz ausgestiegen war, war ich klatschnass vom Regen, ich saß im Auto und fühlte mich elend. So hatte ich mir mein Leben nicht ausgedacht. Als mein Lehrer in der siebten Klasse mich fragte, wo ich mich in zehn Jahren sähe, war da niemals ein altes, liegengebliebenes Auto und keine fünf Euro mehr im Geldbeutel Teil meiner Phantasie gewesen.
    Da ich nicht arbeitslos war sondern Schüler, bekam ich keine Hilfe vom Amt, man erklärte mir dort, ich sei selbst schuld wenn ich wieder zur Schule gehen wollte. Zum Schluss war es meine Mutter, die mich nicht verhungern ließ, obwohl sie zu dieser Zeit selbst jeden Cent hatte umdrehen müssen…
     
    Zurück zum Abi! Es erwartete mich ein Jahr voller Nervenzusammenbrüche, Albträume (von Funktionsgleichungen, die zum Leben erwachten und mich zwangen mir Betragsstriche in den Hint… na egal)  und etlichen Schweißausbrüchen aufgrund einer sadistischen Französischlehrerin die, wenn man sie fragte wie man sich auf eine Arbeit vorbereiten könne gerne schnaubend antwortete: „Beten Sie!”. In den Weihnachtsferien bin ich einmal mitten in der Nacht aus dem Schlaf aufgesprungen um mir mein Heft zu krallen und hektisch Vokabeln auswendig zu lernen… Nach dem Halbjahreszeugnis wusste ich dann allerdings ungefähr wo ich stehe und glaubte, dass es eine reelle Chance für mich geben könnte, die Prüfungen im Mai zu bestehen. Allen Zweiflern zum Trotz meisterte ich das Jahr besser als ich erwartet hatte und neben den unnötigen Fächern wie Mathematik und Sport, lernte ich vieles, was mich tierisch interessierte über Ernährungswissenschaft und Lebensmitteltechnologie. Nachdem ich nun selbst das Unmögliche möglich gemacht hatte, (ich hatte spätestens mit zwanzig aufgegeben das Abi nachzuholen) war ich zwar wieder erfrischter und zuversichtlicher was meinen Beruf anging, stand aber noch immer vor dem selben Problem wie vorher schon. Es war ein schwerer Schlag für mich zu erkennen, dass es in dem einen Jahr meiner Abwesenheit keine komplette Reform der Gastronomie gegeben hatte… ich glaube inzwischen sogar, meinen Antrag auf eine Neukonzipierung hatte der Bewirtungsgott ungeöffnet in den Papierkorb zu den Todesanzeigen der Gastronomieopfer geschmissen.
    Da ich in dem Jahr meiner Horizonterweiterung bereits genug Bescheide über Zwangsvollstreckungen gesammelt hatte, kam ein Studium allerdings nicht in Frage, es musste erst mal Geld her… Mist!
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    3
    Von der Zitrone zum Sorbet
     
     
    Ich machte mich also auf die Suche nach einer Stelle, mit der ich leben konnte, was in der Praxis nicht besonders leicht ist, wenn man ein Koch, ist der die Arbeit nicht wirklich als höchste Priorität im Leben ansieht. Im Grunde genommen ging es darum Geld zu verdienen und das sollte möglichst angenehm zugehen. Teilschichten, in denen man zum Mittags- und Abendtisch antreten durfte, waren gar kein Thema. Das musste ich nicht mal während meiner Ausbildung ertragen, warum also als ausgelernter Koch? Außerdem flogen Kantinen direkt von der Bewerbungsliste. Ich wollte keine Schnitzel in die Fritteuse schmeißen  und das Essen acht Stunden warm halten, bevor ich es auf den Teller klatschte und ohne mit der Wimper zu zucken die Gäste halb vergiftete. Allein diese beiden Kriterien unter einen Hut zu bringen, war ein irrwitziges Vorhaben, aber ich hatte nach dem Abitur beschlossen, nie wieder etwas als „unmöglich” zu bezeichnen.
    Außerdem wollte ich nicht mit lumpigen siebenhundert Euro abgespeist werden nur weil ich frisch aus der Ausbildung kam. So viel ich wusste bekamen „Hartz4-ler” insgesamt fast genau so viel Geld und ich sah das nicht ein. Ich wollte auch nicht in einem Betrieb arbeiten, der einen Namen trug wie zum Beispiel Zur Funzel und ich werde nicht erklären warum! Alles in allem kann man sagen, dass

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