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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schä­di­gen zu kön­nen. Die Mar­sia­ner muß­ten sich auch hin­sicht­lich ih­res Ge­hör­sinns von den Er­den­menschen un­ter­schie­den ha­ben.
    Do­gen­dal schal­te­te die Alarm­an­la­ge ab, aber die auf­ge­flamm­ten Farb­kon­trol­len lie­ßen sich da­von nicht be­ein­dru­cken.
    Sie ver­kün­de­ten in ei­nem in­ten­si­ver wer­den­den Rot die plötz­lich auf­ge­tauch­te Ge­fahr.
    Über dem mar­sia­ni­schen Zen­tra­le-Ro­bot­ge­hirn ent­stand ein klei­ner, in­ten­siv leuch­ten­der Ener­gie­schirm. Das er­in­ner­te mich an die Ge­fah­renschal­tun­gen des Ul­tra­sch­lacht­schiffs BA­PU­RA, die uns in Au­gen­bli­cken aku­ten Not­stands zur Ver­zweif­lung ge­bracht hat­ten.
    Nor­ma­ler­wei­se be­merk­ten wir die An­we­sen­heit un­se­res tat­säch­li­chen Kom­man­dan­ten über­haupt nicht. Er be­wies sei­ne Macht nur dann, wenn er ent­we­der die klei­nen Re­pa­ra­tur­ro­bo­ter in Marsch setz­te, oder in ei­nem Ge­fah­ren­fall, den er vor­erst nicht selbst neu­tra­li­sie­ren woll­te oder konn­te, durch einen un­ver­mit­telt ent­ste­hen­den Se­pa­rat­schutz­schirm sei­ne An­we­sen­heit de­mons­trier­te.
    Das war bis­her ein­mal der Fall ge­we­sen. Jetzt zeig­te sich un­ser ro­bo­ti­sches »Ober­haupt« ein zwei­tes Mal in vol­ler Kampf­mon­tur.
    Von dem Au­gen­blick an lief mein neu­er Plan. Der ers­te Un­si­cher­heits­fak­tor, den ich aber glaub­te meis­tern zu kön­nen, be­stand in der Ver­hal­tens­wei­se un­se­rer Schiffs­po­sitro­nik.
    Bei dem Un­ge­heu­er aus MA-Me­tall, das so­eben von un­se­rer über­licht­schnel­len Au­to­ma­tor­tung er­faßt wor­den war, konn­te es sich nur um den KAS­HAT-Kreu­zer han­deln. Jetzt mein­ten es die So­gh­mo­ler ernst!
    An­stel­le des frem­den Kom­man­dan­ten hät­te ich so­fort ver­sucht, mei­nen großen Kom­man­do­ko­da­tor auch ge­gen die schiff­sin­ter­ne »1418« -Po­sitro­nik ein­zu­set­zen und sei­ne weitaus stär­ke­ren Im­puls­fron­ten zum Tra­gen zu brin­gen.
    Ein Ge­rät, mit dem man einen Ro­bot­gi­gan­ten wie NEW­TON be­herr­schen konn­te, hät­te ei­gent­lich mit ei­nem Steu­er­ge­hirn wie dem der »1418« leicht fer­tig wer­den müs­sen.
    Dar­in lag aber die Schwie­rig­keit! Mar­sia­ni­sche Ro­bo­ter be­sa­ßen ei­ne ei­ge­ne, völ­lig fremd­ar­ti­ge Lo­gik.
    Ich hat­te da­her an­ge­nom­men und nahm noch an, daß un­ser Schiffs­ge­hirn in­fol­ge mei­ner di­rek­ten An­we­sen­heit an­ders rea­gie­ren muß­te als NEW­TON oder ZON­TA.
    Ich hat­te mir in den letz­ten bei­den Stun­den im­mer wie­der ein­ge­häm­mert, daß un­ser Au­to­ma­tik­kom­man­dant bei ei­ner even­tu­el­len »Um­fal­ler-Be­reit­schaft« schon auf dem Mars kon­trär hät­te han­deln müs­sen. Er hat­te aber auf un­se­re Schal­tun­gen an­ge­spro­chen und das Schiff in den ret­ten­den Raum ra­sen las­sen.
    »Schwe­rer Kreu­zer im An­flug«, gab Do­gen­dal aus sei­ner Or­tungs­zen­tra­le durch. »Das Schiff ist nach Aus­sa­ge mei­ner Kon­trol­len fast licht­schnell und bremst mit enor­men Ge­gen­schub­wer­ten. In ei­ner Vier­tel­stun­de ist es auf Schuß­wei­te her­an, En­de.«
    Ich stand auf. Der Ta­schen­ko­da­tor lag auf­ge­klappt in mei­ner Hand. Ich sprach kein Wort, son­dern starr­te auf den ein­ge­drück­ten Leucht­knopf der Über­nah­me-For­de­rungs­schal­tung.
    Wo die An­ten­ne die­ses Wun­der­werks mar­sia­ni­scher Mi­kro­tech­nik zu su­chen war, wuß­te ich nicht. Ich nahm an, daß man sie am obe­ren En­de des Klap­pe­tu­is ein­ge­baut hat­te. Die­ses En­de war nun auf un­se­ren Haupt­rech­ner ge­rich­tet.
    Al­li­son ver­stand mei­ne Hal­tung. Er sprang von dem An­druck­la­ger und gab mir den Weg frei.
    Nach dem Ver­stum­men der Alarmpfei­fen herrsch­te in der Haupt­zen­tra­le der »1418« be­drücken­de Stil­le.
    »Kon­nat an Zen­tra­le­haupt­rech­ner der ›1418‹! Ich for­de­re Kraft mei­ner Be­fehls­be­rech­ti­gungs­quo­te vol­len Ge­hor­sam und die Frei­ga­be der schiff­sin­ter­nen Ma­nu­ell­schal­tun­gen. Du hast Feh­ler so­fort zu kor­ri­gie­ren und im Rah­men mei­ner Wün­sche sach­ge­recht ein­zu­grei­fen.«
    Ich preß­te

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