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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die Lip­pen auf­ein­an­der und hielt die Luft an. Wie wür­de die Ma­schi­ne un­ter dem ein­fal­len­den Be­fehlss­trom des Su­per­ko­da­tors rea­gie­ren?
    Han­ni­bals und May­kofts Hand­be­we­gun­gen be­merk­te ich nur aus den Au­gen­win­keln. Sie schlos­sen die Druck­hel­me der Kampf­an­zü­ge, die wir beim Er­rei­chen der Or­bit­bahn an­ge­legt hat­ten.
    Auf Han­ni­bals Brust hing der ball­för­mi­ge In­di­vi­du­al-Schirm­pro­jek­tor; ein in­di­rek­tes Ge­schenk des me­cha­ni­schen Ve­nus­kom­man­deurs.
    Ei­ne grün­lich flim­mern­de Ener­gief­lut floß an sei­nem Kör­per ent­lang und hüll­te ihn ein.
    »Ich wer­de kei­ne Ge­hor­sams­ver­wei­ge­rung dul­den«, er­klär­te der Klei­ne.
    Mit die­sen Wor­ten un­ter­stütz­te er mein Ver­lan­gen nach den Re­geln der ro­bo­ti­schen Lo­gik. Von nun an hat­te das Ge­rät nicht nur den Klei­nen und mich als quo­ti­en­ten­be­rech­tig­te Be­fehls­ha­ber mit über fünf­zig Neu-Orb­ton zu schüt­zen, son­dern dar­über hin­aus das sei­ner Ob­hut über­las­se­ne Schiff, das er auf kei­nen Fall ge­fähr­den konn­te. Han­ni­bals schuß­be­rei­te Strahl­waf­fe war aber ei­ne ernst­haf­te Be­dro­hung!
    May­koft ent­si­cher­te eben­falls. Mir stock­te fast der Atem, als ich das gla­si­ge Flim­mern in dem Ab­strahl­trich­ter sei­ner Hoch­ener­gie­waf­fe be­merk­te. Die­ses Bün­de­lungs-Ener­gie­feld muß­te der Zen­tra­lero­bo­ter längst an­ge­mes­sen ha­ben.
    »Fahrt auf­neh­men, ver­schwin­den! Das schaf­fen wir ge­ra­de noch«, rief mir Al­li­son be­schwö­rend zu.
    Der Hauptro­bo­ter rühr­te sich nicht, nur die Kon­trol­len flamm­ten im­mer hef­ti­ger. Ich war über­zeugt, daß un­ser »Chef« in­zwi­schen tä­tig ge­wor­den war. Nach den im­mer noch gül­ti­gen Vor­schrif­ten des Kom­man­die­ren­den Mar­sad­mi­rals Sag­hon hat­te er das nä­her kom­men­de Raum­schiff per Hy­per­funk an­zu­ru­fen und den Be­rech­ti­gungs­kode zu ver­lan­gen.
    Das war ein wei­te­rer Punkt mei­nes Pla­nes! Das Schiff der So­gh­mo­ler hat­te an den letz­ten Welt­raum­schlach­ten zwi­schen der mar­sia­ni­schen und de­ne­bi­schen Flot­te nicht teil­ge­nom­men.
    Es hat­te im Ge­gen­satz zu den letz­ten, für die Sys­tem­ver­tei­di­gung ein­ge­setz­ten Kampf­ver­bän­den be­reits lan­ge Zeit zu­vor auf dem Pla­ne­ten So­gh­mol ge­stan­den. Dort hat­te es ei­nem Au­ßen­sek­tor-Kom­man­deur als Flagg­schiff ge­dient, oder es hät­te sich nie­mals ei­ner der sei­ner­zeit streng ge­hei­men Groß­ko­da­to­ren an Bord be­fin­den kön­nen.
    Das be­deu­te­te in lo­gi­scher Kon­se­quenz, daß die Bord­po­sitro­nik des KAS­HAT-Kreu­zers die letz­ten Ko­de­schlüs­sel der Hei­mat­flot­te nicht mehr ge­spei­chert hat­te. Ad­mi­ral Sag­hon war ein äu­ßerst vor­sich­ti­ger Mann ge­we­sen. Er hat­te sich zwei­fel­los ge­hü­tet, wei­tent­fern­ten Un­ter­ge­be­nen, die oh­ne­hin auf ver­lo­re­nem Pos­ten stan­den, die wich­ti­gen Klad­den­schlüs­sel durch­zu­ge­ben.
    Un­se­re »1418« hat­te aber bis zum bit­te­ren En­de als Sag­hons Ku­rier­schiff ge­dient. Wenn es noch ir­gend­wo die ge­hei­men Da­ten gab, dann in den un­er­gründ­li­chen Spei­chern un­se­res Boo­tes.
    »Neh­men Sie doch Fahrt auf!« be­schwor mich Al­li­son. »Wenn Sie schon vor­her wi­der je­de Ver­nunft han­del­ten, hö­ren Sie we­nigs­tens jetzt auf mich. Wir müs­sen ver­schwin­den!«
    »Al­li­son – wenn das mei­ne Ab­sicht wä­re, hät­te ich es schon vor zwei­ein­halb Stun­den ge­tan«, ant­wor­te­te ich end­lich. »Ich ha­be auf den Schwe­ren Kreu­zer ge­war­tet; nicht un­ten auf der Ober­flä­che, son­dern hier im frei­en Raum, wo sei­ne Ge­schüt­ze we­sent­lich bes­ser ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Und nun, Fra­mus, se­hen Sie auf die Bild­schir­me – jetzt ist er wirk­lich ge­kom­men!«
    »An­ne, ru­fen Sie einen Arzt«, wand­te sich Al­li­son er­staun­lich ge­las­sen an Dr. Bur­ner. Sie mus­ter­te mich nach­denk­lich. Die Bild­schir­me mit dem im­mer grö­ßer wer­den­den Ab­bild der dro­hen­den Ver­nich­tung be­ach­te­te sie nicht.
    »Ich den­ke nicht dar­an. Mir

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